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Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2009/10, 8. Spieltag

Vorbericht zum 8. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Flashlight zum 8. Spieltag

Samstag, 10. Oktober 2009, 15:30 Uhr
ASC Neuenheim - SG Tairnbach 5:0 (2:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Felix Frank (68. Vincent Schneider)
  3. Patrick Helten
  4. Christian Warnemann
  5. Andreas Roth
  6. Simon Erl
  7. Miguel Bernal
  8. Daniel Toma
  9. Mathias Riedesel
  10. Tim Thumulka (75. Sajan Wagner)
  11. Emanuel Smarsly (64. Christoph Gebhardt)
  12. Vincent Schneider
  13. Christoph Gebhardt
  14. Sajan Wagner
  15. Oliver Amaya (ETW)
Tore
  • 1:0 21.Min Mathias Riedesel, Kopfball nach Flanke von Tim Thumulka
  • 2:0 35.Min Tim Thumulka, Kopfball nach Flanke von Emanuel Smarsly
  • 3:0 47.Min Mathias Riedesel, Foulelfmeter an Daniel Toma
  • 4:0 71.Min Christoph Gebhardt, nach Pass von Daniel Toma
  • 5:0 72.Min Christoph Gebhardt, nach langem Pass von Tim Thumulka

Als Spitzenreiter ins Bett: ASC deklassiert Tairnbach und übernachtet auf Platz Eins!

Auf der Leinwand in Stephan Walters Clubgaststätte läuft bereits der WM-Showdown zwischen Russland und Deutschland. Da bilden die glücklichen ASC-Spieler auf dem Naturrasen nebenan einen Kreis und skandieren Arm in Arm: "Spitzenreiter, Spitzenreiter, Spitzenreiter!" Und das just am 70. Geburtstag von Gründungspräsident Prof. Dr. Dr. h. c. Wolf-Georg Forssmann, dem sein Nachfolger als ASC-Vorsitzender Werner Rupp gleich nach dem Abpfiff die frohe Botschaft übermittelt.

Auch wenn der ASC Neuenheim nur knapp 24 Stunden Tabellenführer ist: Nach dem eindrucksvollen 5:0-Erfolg über den bisherigen Fünften aus Tairnbach Rang ist dem Anatomie-Sportclub der zweite Platz auch beim Abpfiff des sonntäglichen Topspiels zwischen dem FC Hirschhorn und FC Mühlhausen sicher.

Nach einer durchwachsenen akademischen Anfangsviertelstunde schaltet das von Trainer Matthias Hohmann taktisch klug gebriefte Kollektiv erstmals auf das offensive 4:3:3-System um. 21. Minute: Eine gestochen scharfe Linksflanke von Tim Thumulka torpediert Mathias Riedesel mit dem Kopf in die SG-Maschen. Der ASC findet nun seinen Rhythmus und erhöht die Schlagzahl.

In der 35. Minute fast eine Kopie des Führungstreffers: Der erneut gut aufgelegte Angreifer Emanuel Smarsly flankt fast von der Eckfahne Richtung kurzen Pfosten. Tim Thumulka läuft mit dem Basic Instinct des Torjägers in die hohe Flugbahn und katapultiert die Kugel - ebenfalls mit der Stirn - unhaltbar ins lange Eck. Acht Spiele, acht Tore. Neuenheims Markenzeichen für Effizienz im Abschluss heißt kurz und knapp: TTT (Tim Thumulka Trifft).


Tim Thumulka köpft das 2:0
(Foto: Rainer Thumulka)

Der Gast aus Tairnbach hat Pech, dass Spielertrainer Thomas Bräuninger, Herz und Hirn des SG-Spielaufbaus, noch vor der Pause verletzungsbedingt passen muss. Dass der ASC-Strafraum 90 Minuten lang eine schussfreie Zone für Tairnbach ist, liegt zum einen daran, dass der Gast nahezu völlig auf ein stürmisches Liebesleben verzichtet. Zum anderen unterbindet die Neuenheimer Viererkette mit Felix Frank, Patrick Helten (außen), Andreas Roth und Christian Warnemann (zentral) solche offensiven Anwandlungen so konsequent, dass der trotz Unterforderung stets hellwache Torwart Benny Bolich sich auch eine Hängematte zwischen die Pfosten hätte spannen können.

Und so jagt der ASC einem ungefährdeten Sieg entgegen. 47. Minute: Daniel Toma, der gemeinsam mit Simon Erl und Miguel Bernal das elastische Scharnier zwischen Abwehr und Angriff bildet, tankt sich im Strafraum durch. Als der starke Toma abziehen will, fährt ihm ein SG-Verteidiger jäh in die Parade. Der tatendurstige Mathias Riedesel verwandelt den Strafstoß sicher zum vorentscheidenden 3:0. Bereits der fünfte Saisontreffer des mit allen Wassern gewaschenen Neuzugangs.

Der einzige Tairnbacher, der noch Leidenschaft und Kampfgeist zeigt, ist doppelt so alt wie manche seiner Spieler (42 Jahre) und nicht mehr auf dem Spielfeld. Trainer Thomas Bräuninger legt sich vor lauter Frust über den blutleeren Auftritt seiner Schützlinge mit dem Unparteiischen an. Der junge Landesliga-Schiedsrichter Daniel Ander (SV Sinsheim), exzellenter Vertreter einer neuen, coolen Schiedsrichter-Generation, zeigt dem erregten Oldie an der Seitenlinie die gelbe Karte.

In der 64. Minute bringt ASC-Trainer Matthias Hohmann einen weiteren Trumpf zum Rasen - im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum auf dem Platz, startet Christoph Gebhardt in einen klinisch präzise dosierten Pass von Daniel Toma. Der Wirbelstürmer dringt schnurstracks in den Sechzehner ein und tunnelt den leid-geprpüften Tairnbacher Torhüter frech zum 4:0 (71.). Kaum eine Minute später schlägt die schwäbische Raubkatze erneut zu. Gebhardt nimmt einen langen Geilpass von Tim Thumulka mitten in der Schnellbewegung technisch perfekt an und lässt SG-Keeper Holger Scholl erneut keine Chance (72.). Der Edeljoker hat sich wieder einmal als Trumpf-As im Neuenheimer Angriffsfeuer entpuppt.

Mit dieser souveränen, reifen Vorstellung in Defensive und Offensive unterstreicht der ASC Neuenheim seine Ansprüche und bleibt auch im achten Saisonspiel ungeschlagen. Nach einer Serie von fünf Siegen und 20 von 24 möglichen Punkten auf dem Girokonto der Saison 2009/2010 steht der ASC Neuenheim erstmals in dieser Saison auf einem Aufstiegsplatz.

Ein Professor aus Heidelberg dürfte sich im fernen Hannover besonders über diesen Tabellenstand freuen: Der "Vater" des ASC Anatomie-Sportclub Neuenheim 1978 e. V. Herzlichen Glückwunsch zum Runden, lieber Wolf-Georg Forssmann!

Joseph Weisbrod

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