Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2009/10, 6. Spieltag

Vorbericht zum 6. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Samstag, 26. September 2009, 15:00 Uhr
FC Schatthausen - ASC Neuenheim 2:4 (1:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Felix Frank (84. Moritz Mie)
  3. Patrick Helten
  4. Christian Warnemann
  5. Felix Louis
  6. Andreas Roth
  7. Miguel Bernal
  8. Daniel Toma (79. Sajan Wagner)
  9. Mathias Riedesel (74. Simon Erl)
  10. Emanuel Smarsly
  11. Tim Thumulka
  12. Vincent Schneider
  13. Simon Erl
  14. Moritz Mie
  15. Sajan Wagner
  16. Oliver Amaya (ETW)
Tore
  • 1:0 43.Min Sven Keller
  • 1:1 55.Min Emanuel Smarsly, nach Ablage von Mathias Riedesel
  • 2:1 57.Min Florian Gund
  • 2:2 59.Min Tim Thumulka, Kopfball nach Flanke von Mathias Riedesel
  • 2:3 61.Min Emanuel Smarsly, nach Vorarbeit von Tim Thumulka
  • 2:4 65.Min Mathias Riedesel, nach Vorarbeit von Tim Thumulka

Genosse Trend ist ein Neuenheimer: ASC trotz Rückstand mit drittem Sieg in Folge!

Der Gastgeber hatte gegen den ASC die "Trendwende" geplant (RNZ vom Freitag), der Gast wollte seinen Erfolgstrend fortsetzen. Um es vorweg zu nehmen: Genosse Trend war an diesem Wahlwochenende ein Neuenheimer. Während der FC die vierte Niederlage in Folge einstecken musste, feierte der Anatomie-Sportclub bereits den dritten Sieg hintereinander. Während die erste Halbzeit (1:0 für Schatthausen) "schwer verdaulich" war (Co-Trainer Mark Schröder), verlief der zweite Durchgang (vier spektakuläre ASC-Tore) aus Neuenheimer Perspektive "sehr appetitlich" (Trainer Matthias Hohmann).

In der Anfangsphase dominiert und kombiniert der selbstbewusste Gast. 8. Minute: ASC-Mittelfeldspieler Daniel Toma taucht nach einem Skalpellpass von Emanuel Smarsly allein vor dem FC-Keeper auf, scheitert jedoch knapp. Schatthausen hält nun dagegen und ergreift seinerseits die Initiative. 17. Minute: FC-Kompaktmittelstürmer Florian Gund trifft nach einem gekonnten Angriffszug nur den Pfosten. Bei traumhaftem Altweibersommer-Wetter entwickelt sich vor den Augen weniger, dafür höchst attraktiver Zuschauerinnen ein zäher, keineswegs augenschmausiger Partisanenkampf zwischen den Strafräumen.

Beide Mannschaften suchen ihr Heil allzu oft in kilometerlangen Bällen auf die gut markierten Angriffsspitzen. Wirklich erfolgversprechend ist dieser Kick & Rush-Fußball nicht. So kommt es erst in der 38. Minute wieder zu einer toraffinen Szene. Nach einer flachen Hereingabe von Tim Thumulka überrascht ASC-Innenverteidiger Christian Warnemann mit einem turnmeisterlichen Fallrückzieher. Kurz vor dem Pausenpfiff geht der FC wie aus heiteren Himmel, aber nicht unverdient in Führung. Florian Gund seziert die kurzzeitig sedierte Anatomie-Abwehr mit einem Pass in den Strafraum. Sven Keller lässt dem ansonsten wenig geforderten ASC-Torwart Benny Bolich mit seinem coolen Abschluss ins lange Ecke keine Chance (43.).

Der ASC Neuenheim kommt nach dem Kabinenplädoyer des verletzten Spielertrainers Matthias Hohmann für intelligenteren, engagierteren Fußball erst spät auf den Rasen zurück. Spät, aber gewaltig! 55. Minute: Mathias Riedesel, der rastlose Pirat auf dem Neuenheimer Vorderdeck, stoppt eine hohe Linksflanke mit der Brust samtweich in den Lauf von Sturmpartner Emanuel Smarsly. Der blonfe Schwabe verzichtet auf die Kehrwoche und hämmert den Ball getreu dem heimischen Mantra "Schaffe, schaffe, Tore baue" schnurstracks hoch in den rechten Schatthausener Hergottswinkel (55.)

Die Gäste aus dem Heidelberger Herbst, die nun mit einer ganz anderen Körpersprache, Leidenschaft und Durchschlagskraft als vor dem Seitenwechsel zur Sache gehen, scheinen die Partie nun auch dank ihrer exzellenten Kondition und Phsysis in den Griff zu bekommen. Doch schon zwei Minuten nach dem Ausgleich nutzt der ausgebuffte FC-Sturmführer Florian Gund ein kapitales Missverständnis in der Neuenheimer Innenverteidigung mit einer gefühlvollen Bogenlampe, die sich kurz vor der Torlinie wie ein Backstein ins Netzwerk senkt, zur überraschenden 2:1-Führung für Schatthasuen (57.).

Doch erneut geht der ASC mit der für die Mannschaft ungewohnten Situation, einen Rückstand aufholen zu müssen, erstaunlich professionell um und schaltet wieder einmal die Heidelberger Druckmaschine ein. Und die erweist sich als Speedmaster-Modell. Nur zwei Minuten nach dem vermeintlichen FC-Befreiungsschlag die unmissverständliche Antwort der Hohmann-Boys. Wieder fungiert Mathias Riedesel als genialischer Vorbereiter. Fast an der Eckballfahne narrt er einen Gegenspieler und zirkelt eine wunderbare Flanke in den FC-Strafraum. Und zwar genau auf den intuitiv hingereckten Schädel von Tim Thumulka, der das pralle Ding mit einem teuflischen Kopfballaufsetzer unhaltbar ins lange Eck drückt (59.). Der 2:2-Ausgleich ist das siebte Torsiegel von Neuenheims "Vedo 08" (alias Vedad Ibisevic) im sechsten Saisonspiel.

Wieder nur zwei Minuten später die Neuenheimer Führung. Dieses Mal steckt Tim Thumulka nach einem dynamischen Dribbling auf Emanuel Smarsly auf. Der Schwabenpfeil trifft im Nachsetzen mit seinem zweiten Tor zum vorentscheidenden 2:3 (61.).

Bis zum nächsten und letzten Treffer in dieser turbulenten zweiten Halbzeit vergehen immerhin drei Minuten. Er ist dem Meister des Tangofußballs höchstpersönlich vorbehalten. Der Chronist notiert die 64. Spielminute: Mathias Riedesel führt den ihm von Thumulka auf dem Silbertablett servierten Ball eng wie eine Geliebte am Fuß - immer schön parallel zum FC-Kasten. Riedesel kann, ja muss eigentlich endlich abziehen. Doch der Neuenheimer Hexer wartet, verzögert, wartet aufreizend kaltblütig auf die ultimative Lücke und schiebt die Kugel dann sanft wie ein Baby ins rechte Eck. Tore von dieser Raffinesse sieht man in dieser Vollendung selbst in höheren Spielklassen höchst selten.

Während der keineswegs enttäuschende FC Schatthausen die ersehnte Trendwende verpasst hat, bleibt der ASC Neuenheim nach wie vor unbesiegt und kann in den nächsten beiden Heimspielen gegen Aramäer Leimen und Tairnbach seinen kontrollierten Gipfelsturm fortsetzen.

Joseph Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

Ungeschlagene Neuenheimer erobern den dritten Platz

Neben dem souveränen Spitzenduo hat nur der ASC in dieser Saison noch keine Niederlage einstecken müssen

Nach vier Niederlagen in Folge war der FC unter Zugzwang. Die Gäste hatten früh eine Riesenchance und kamen Mitte der ersten Hälfte stärker auf. In der 42. Minute kam Schatthausen durch Sven Keller zum 1:0. Diese Führung hielt jedoch gerade mal zehn Minuten, dann kam Neuenheim durch Emanuel Smarsly zum Ausgleich. Vier Minuten später gingen die Hausherren durch einen Heber von Florian Gund erneut in Führung. Tim Thumulka glich erneut aus (60.), ehe erneut Smarsly (61.) und Mathias Riedesel (65.) mit ihren Treffern zum 2:4-Endstand alles klar machten.

bn

Spieltag und Tabelle