Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2009/10, 25. Spieltag

Vorbericht zum 25. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Freitag, 30. April 2010, 19:00 Uhr
BSC Mückenloch - ASC Neuenheim 2:1 (0:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Felix Frank
  3. Christian Warnemann
  4. Patrick Helten (46. Emanuel Smarsly)
  5. Felix Louis
  6. Simon Erl
  7. Andreas Roth
  8. Daniel Toma
  9. Mathias Riedesel (80. Sajan Wagner)
  10. Tim Thumulka
  11. Christoph Gebhardt
  12. Emanuel Smarsly
  13. Sajan Wagner
  14. Mark Schröder
  15. Oliver Amaya (ETW)
Tore
  • 0:1 50.Min Christoph Gebhardt, nach Pass von Tim Thumulka
  • 1:1 60.Min Patrick Kramer
  • 2:1 63.Min Markus Gahn

Jabulani machte ASC keine Freude: Führung trotz Unterzahl, durch Mückenlocher Doppelschlag verloren!

Eine Stunde lang war der Tabellenführer aus Heidelberg die überzeugendere Mannschaft und führte auf dem Mückenlocher Kirchberg trotz Unterzahl durch einen Volltreffer der Edelmarke DSDS ("Deutschland-sucht-das-Supertor") von Christoph Gebhardt mit 0:1. Doch innerhalb von drei Minuten drehten die grünweißen Celtics vom BSC "Glasgow" Mückenloch die emotionsgeladene Partie und gewannen den körperbetonten Fußballtanz in den Mai mit 2:1. Dabei hinterließ der Auftritt des 25jährigen Oberliga-Schiedsrichters Michael Schroeter aus dem benachbarten Moosbrunn einen zwiespältigen Eindruck.

5. Minute: Der weit aus seinem Tor geeilte BSC-Keeper Markus Lehn bringt den auf dem rechten Flügel durchgebrochenen ASC-Angreifer Mathias Riedesel mit einem rabiaten Bodycheck in die Horizontale. Schiedsrichter Michael Schroeter lässt Gnade vor Recht ergehen und zeigt dem Torwart nur die gelbe Karte. Mückenloch hat seine erste echte Tormöglichkeit nach einer guten Viertelstunde. Eine Direktabnahme nach einer scharfen Hereingabe von Mittelstürmer Juri Ginz findet jedoch im sicheren ASC-Torwart Benny Bolich einen dankbaren Abnehmer. 17. Minute: Nach einer gelungenen Direktkombi über Christoph Gebhardt und Mathias Riedesel findet der designierte Vollender Daniel Toma seinen Meister erst auf der Torlinie. 24. Minute: Ein wuchtiger 25-Meter-Freistoßhammer von Power-Außenbahner Patrick Helten zischt knapp am rechten BSC-Pfosten vorbei.

Dann die Szene, in der Schiedsrichter Michael Schrroeter, in dieser Saison als Klassenbester seines Jahrgangs in die Oberliga aufgestiegen (Chapeau!), mit zweierlei Maß misst. 40. Minute: Neuenheims defensiver Mittelfeld-Scanner Andreas Roth trifft einen Mückenlocher unglücklich im Ballduell. Schroeter zeigt Roth die rote Karte. Eine völlig übertriebene Abstrafung für ein keineswegs hinterhältiges Foul - und angesichts der schiedsrichterlichen Nachsicht in der fünften Minute nach dem Kungfu-Einsatz des BSC-Keepers höchst fragwürdig.

Nach der Halbzeitpause, in der unser kommunikativer Schiedsrichter Michael Schroeter vom SV Moosbrunn sich angeregt mit dem honorigen Staffelleiter Erhard Mayer (1. FC Dilsberg) unterhält, gelingt den am offenen Dreiher-Herzen operierenden Anatomen trotz Unterzahl die aufgrund der Spiel- und Chancenanteile absolut verdiente Führung. Eine scharfe Rechtsflanke von Tim Thumulka nimmt Christoph Gebhardt mit dem Wattebausch an, schüttelt einen Mückenlocher Verteidiger ab wie eine lästige Fliege und katapultiert Jabulani, den angeblich besten und rundesten Ball der Geschichte, mit kühner Entschlossenheit und kühlem Verstand in den rechten Kirchberger Herrgottswinkel. Bereits das 13. Saisontor des Sachsenpfeils! Übrigens: Der Name "Jabulani" stammt aus dem Sprachgut der Zulus und bedeutet in etwa "feiern" oder "zelebrieren".

Manche übersetzen das afrikanische Wort auch einfach mit "Be happy". Happy sind ab der 60. Minute aber nur noch die Gastgeber. ASC-Kapitän Felix Louis spielt im Strafraum zwar zuerst den Ball, als sein Gegenspieler zu Boden geht. Doch den Strafstoß kann man wohl geben, zumal wenn man aus der Nachbarschaft kommt. Den Strafstoß verwandelt BSC-Youngster Patrick Kramer unhaltbar für ASC-Zebberus Benny Bolich mit inbrünstiger Schusssgewalt zum 1:1-Ausgleich. Kurz danach kommt Neuenheim in Pole-Position nicht zum Abschluss. Beim Gegenzug steht die ASC-Viererkette auf einer Linie. Den schlichten, aber glänzenden Pass in die Gasse nutzt Markus Gahn abgeockt zur glücklichen 2:1-Führung für den leidenschaftlich in die Zweikämpfe gehenden Gastgeber.

Doch damit ist die Maiandacht auf dem Kirchberg noch lange nicht gelesen. Denn auch mit einem Spieler weniger auf dem Platz hat der Gast durchaus die Klasse und die Optionen, doch noch einen Punkt im Aufstiegskampf mit nach Heidelberg zu nehmen. So kann Torschütze Christoph Gebhardt seinen Kopf nicht an eine Flanke bringen, an deren Ende die Mückenlocher Beziehungskiste so verlassen war wie Tiger Woods nach dem Sex-Skandal von seiner Ehefrau und seinen Werbepartnern.

Letztlich bleibt es beim Erfolg für den BSC Mückenloch. Auch weil der Schiedsrichter trotz mehrerer Unterbrechungen vorzeitig nach 44 Minuten (!) abpfeift. Unterm Strich bleibt daher ein fader Nachgeschmack. Dass man für eine solche aufstiegsrelevante Partie einen Schiedsrichter beruft, der nicht nur aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Gegners, sondern auch der Aufstiegs-Wettbewerber 1. FC Dilsberg und SV Waldwimmersbach stammt, hat - wie der Schwabe sagt - schon ein "Geschmäckle".

Schade ist auch, dass der smarte Herr Schroeter nicht mit der Souveränität und Distanz aufgetreten ist, die man von einem Oberliga-Schiedsrichter erwarten kann. Als ein Neuenheimer Spieler eine Entscheidung des Unparteiischen höflich hinterfragt, bekommt er die Antwort: "Wenn Du mal so hoch spielst, wie ich pfeife, darfst Du auch was zu mir sagen". Wer wirklich gut ist, hat einen solchen Hochmut doch gar nicht nötig, Herr Schroeter!

Nach dieser ebenso unnötigen wie bitteren Niederlage bleibt der ASC Neuenheim zwar vorerst Tabellenführer, muss aber aufpassen, dass er nicht von den ehrgeizigen Emporkömmlingen SV Waldwimmersbach und FC Schatthausen abgefangen wird.

Rassige Bilder von Rainer Thumulka zum Spiel gibt's auf der ASC-Homepage!

Joseph Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

Mit hohem kämpferischen Aufwand gelang es dem BSC Neuenheimer Torchancen weitgehend zu vereiteln. Kurz vor der Pause verloren die Anatomen einen Spieler nach groben Foulspiel. Dennoch kam Neuenheimwacher aus der Kabine und durch Gebhardt zur Führung (49.). Mückenloch brauchte Zeit um sich von diesem Schock zu erholen, kam aber durch durch Kramer per Elfmeter zum Ausgleich (60.). Nun war der BSC am Drücker und Gahn vollendete zum 2:1 Siegtreffer (63.). Mit Glück und Geschick rettete der BSC den Sieg über die Zeit.

Bilder zum Spiel von Rainer Thumulka

Spieltag und Tabelle