Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Bitte anschnallen: Der SGK-Express fährt ab. Im vorgezogenen Spitzenspiel des Tabellendritten gegen den Tabellenführer gaben die hoch motivierten Gastgeber von Anfang an Gas und gingen bereits in der achten Minute durch einen - Freund und Feind passierenden - Freistoß von Dario Schneider in Führung. Mit Tempofußball und Pressing schon in des Gegners Hälfte setzten die Frey-Schützlinge, die sich für ihre einzige Saisonniederlage revanchieren wollten, den ASC mächtig unter Druck und waren zunächst auch bissiger in den Zweikämpfen. Doch nach etwa 20 Minuten nahmen die Anatomen den Fight an und kämpften sich nach und nach in die nunmehr ausgeglichene Partie.
Auf dem gut bespielbaren Kunstrasen entwickelte sich ein rassiges Heidelberg Südderby, in dem der Nachbar vom Harbigweg immmer mehr die Mittelfeldhoheit eroberte und auch zu Torchancen kam. Nach einem von Mathias Riedesel blitzschnell ausgeführten Freistoß in den Lauf von Emanuel Smarsly startete der Neuenheimer Stürmer auf der rechten Außenbahn durch wie Sebastian Vettel ohne kaputte Zündkerze und flankte scharf Richtung Tor. Aber was heißt da Richtung: Der Ball flog in kühnem Schwung hoch ins weite Kirchheimer Lattendreieck. Ein - wenn auch nicht unbedingt so geplantes - Traumtor zum 1:1-Pausenstand.
Wer Fußball-Analogkäse ohne echte Substanz erleben wollte, war auch nach dem Wechsel auf dem falschen Platz. Der Klassenprimus dominierte zunehmend das Geschehen, der Sicherheitsgurt um Kapitän Felix Louis war enger geschnallt, bei den Hurra-Kirchheimern ließen mit den Kräften auch die Geschwindigkeit und die Laufintensität nach. Nach einer strammen Rechtsflanke von Emanuel Smarsly gelang dem in die vorderste Front aufgerückten Abwehr-Ass Christian Warnemann mit einer mutigen Direktabnahme fast die Führung für die nun taktisch ausgereiften Gäste (67.).
v Diese Führung gelang den Neuenheimern mit einem Tor der Marke Gesamtkunstwerk. Einen präzisen Fernpass des klugen Defensiv-Aufbauers Andreas Roth aus der Tiefe des Raumes nimmt Mathias Riedesel auf. Riedesel, der sich wie ein hungriger Marder immer wieder durch die dicke Kirchheimer Rigipsplatte nagte, steckte wunderbar auf den frei auf der linken Strafraumseite lauernden Christoph Gebhardt durch. Der aus Sachsen importierte Transrapid aus zwei Beinen zog nach einem seiner gefürchteten Antritte scharf ab. Gebhardts harter Aufsetzer aus spitzem Winkel schlug - Ding Dong - im SGK-Netzwerk ein (68.). Als kurz darauf ein schauspielerisch durchaus begabter Frey-Herr wegen einer Frühlings-Schwalbe die gelbrote Karte sah, schien der Fisch gelutscht bzw. das Spitzenspiel entschieden (70.)
Doch weit gefehlt. Der Schiedsrichter diagnostizierte in der 78. Minute ein Foulspiel in der Neuenheimer Strafraumbox. Der ebenso quirlige wie dynamische Dario Schneider nutzte das unverhoffte Freibier und jagte den Foulelfmeter unhaltbar für den tadellosen ASC-Torwart Benny Bolich zum 2:2 in die Maschen. Zwei Minuten später deutete der Unparteiische erneut auf den E-Punkt. Dieses Mal auf der anderen Seite - nach einem echten Foul am eingewechselten Sajan Wagner. Christoph Gebhardt behielt die Nerven und markierte mit seinem perfekten Strafstoß die erneute Führung für die selbstbewussten Nachbarn (80.).
Letztlich brachte die im zweiten Durchgang überlegene Mannschaft um den cleveren Spielertrainer Matthias Hohmann sich selbst um die süßen Früchte eines verdienten Auswärtssieges. Ein - ansonsten überzeugender - Neuenheimer legte unfreiwillig für SGK-Mann Christopher Raad auf. Der 20jährige hielt einfach mal volle Pulle drauf und hämmerte den Ball aus 18 Metern zum 3:3-Endstand in die anatomische Beziehungskiste (85.).
Unterm Strich kann der Tabellenführer aber mit dem Punkt gut leben. Denn mit diesem Remis hält der ASC Neuenheim den nach Mühlhausen stärksten Verfolger mit neun Punkten Vorsprung auf Distanz.
Joseph Weisbrod
Im vorgezogenen Spitzenspiel der Kreisklasse A trennten sich das Perspektivteam der SGK und der Tabellenführer aus Neuenheim mit einem alles in allem leistungsgerechten 3:3 (1:1)-Unentschieden.
Die jungen Kirchheimer legten zu Beginn los wie die Feuerwehr, waren mit schnellen Spielzügen zunächst die spielbestimmende Mannschaft und gingen folgerichtig in der 9. Minute mit 1:0 in Führung. Dario Schneider zog einen Freistoß scharf geschossen in den gegnerischen Strafraum, wo er an Freund und Feind vorbei seinen Weg ins Gästetor fand. Es dauerte eine Weile, ehe auch der Spitzenreiter in die Partie kam und ab Mitte des ersten Durchgangs die Partie ausgeglichen gestalten konnte. Dennoch kam der Ausgleich für Neuenheim etwas überraschend. Eine scheinbar ungefährliche Flanke von Emanuel Smarsly wurde immer länger und landete zur Überraschung vieler im Netz - 1:1 nach 39 Minuten.
Im zweiten Durchgang schalteten beide Teams keinen Gang zurück. Es ging wie zum Ende der ersten Halbzeit munter weiter und die Zuschauer sahen ein sehr unterhaltsames, zeitweise auch etwas hektisches Spiel, in dem noch einigen Tore fallen sollten. Christoph Gebhardt brachte zunächst seine Farben mit 1:2 (69.) in Front, als er im Strafraum das kurze Torwarteck ins Visier nahm und traf. Dem spielerischen Geschehen wollte dann auch der Schiedsrichter in nichts nachstehen und sich ebenfalls in den Mittelpunkt stellen. Zunächst stellte er in 71. Minute Florian Weißer etwas zweifelhaft mit Gelbrot vom Platz. Sieben Minuten später entschied er zur Überraschung vieler auf Elfmeter für das Perspektivteam, welchen Dario Schneider dankend annahm und zum 2:2-Augleich (80.) verwandelte. Die Freude sollte jedoch nicht lange anhalten. Denn kurz darauf bekamen auch die Neuenheimer ein Elfmeter-Geschenk, dessen Empfänger erneut Christoph Gebhardt war, der sich hierfür mit dem 2:3 (80.) bedankte. Dass das bis zum Ende spannende Spiel am Ende doch noch mit der gerechten Punkteteilung endete, hatte die SGK dann Christopher Raad zu verdanken. Nach einem Abspielfehler der Gäste fackelte Raad nicht lange und sorgte mit einem fulminanten Distanzschuss in der 84. Minute für den zweiten Treffer in Unterzahl und den damit verbundenen 3:3-Endstand.