Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2009/10, 11. Spieltag

Vorbericht zum 11. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag, 1. November 2009, 14:30 Uhr
FC Hirschhorn - ASC Neuenheim 1:4 (0:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Vincent Schneider (80. Felix Frank)
  3. Patrick Helten
  4. Christian Warnemann
  5. Andreas Roth
  6. Simon Erl
  7. Miguel Bernal
  8. Daniel Toma (78. Sajan Wagner)
  9. Mathias Riedesel
  10. Tim Thumulka
  11. Christoph Gebhardt (65. Emanuel Smarsly)
  12. Felix Frank
  13. Emanuel Smarsly
  14. Sajan Wagner
  15. Moritz Mie
  16. Oliver Amaya (ETW)
Tore
  • 0:1 20.Min Christoph Gebhardt
  • 0:2 48.Min Mathias Riedesel, nach Vorarbeit von Tim Thumulka
  • 0:3 55.Min Mathias Riedesel, Alleingang nach Pass von Simon Erl
  • 0:4 60.Min Tim Thumulka, direkt verwamdelter Freistoss
  • 1:4 82.Min Ulf Liebich-Kellermann

Vier Tore für ein Halleluja: ASC Neuenheim siegt eindrucksvoll in Hirschhorn!

Selbst die eingefleischten FCH-Anhänger erkennen nach dem smart herausgespielten Gästesieg neidlos die Neuenheimer Leistung an: "So stark ist hier noch keine Mannschaft aufgetreten!" Nach Hirschhorns unglücklicher Last-Minute-Niederlage vor zwei Wochen gegen Tabellenführer Mühlhausen ist der Gast aus Heidelberg gewarnt. Der ASC geht daher hochkonzentriert und -motiviert in diese Partie.

Trainer Matthias Hohmann agiert selbstbewusst mit drei Angreifern. Und die erweisen sich für die schwarzweiße Wand als pures Dynamit. Im neuen Trikot mit der Farbe der Leidenschaft ergreifen die Signalroten sofort die Initiative. 12. Minute: ASC-Kapitän Tim Thumulka wird im Strafraum gelegt. Sturmpartner Mathias Riedesel, der schon zweimal in dieser Saison vom Punkt getroffen hat, knallt den fälligen Elfmeter mit Pech an die Querlatte.

Doch der ASC spielt aus der souveränen Viererkette heraus wie aus einem Guss. 14. Minute: Thumulka köpft einen Eckball ins FCH-Netzwerk, hat aber zuvor seinen Gegenspieler weggeschubst. Der Schiedsrichter erkennt den Torpedo-Einschlag zu Recht nicht an. Die sehr variabel und aggressiv auftretenden Anatomen wetzen weiter ihre Seziermesser.

Nach 20 Minuten der Mauerfall von Hirschhorn. Auf der linken Außenbahn startet Neuenheims roter Ferrari (Modell 11) Christoph Gebhardt durch, überholt zwei, drei, vier Hirschhorner wie landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge und hat bei seinem Höllentempo noch den Ruhepuls, um die Kugel am starken FC-Keeper Florian Hornstein vorbei ins lange Eck zu schlenzen. Ein unglaubliches Tor der Edelmarke: So schnell kannste gar nicht kucken!

30. Minute: Tim Thumulka schlitzt mit einem weiten Diagonalpass in die Nahtstelle die FC-Abehr auf. Flügelflitzer Gebhardt nimmt den Ball in gewohnt hoher Geschwindigkeit mit. FC-Torwart Hornstein kann seinen Schuss aber abwehren. 39. Minute: Nach wunderbarer Vorarbeit von Simon Erl, der gemeinsam mit Daniel Toma und dem auf der Sechserposotion überzeugenden Miguel Bernal für die klare Neuenheimer Mittelfeldhhoheit sorgt, schießt ASC-Pirat Mathias Riedesel volley über die Hirschhorner Beziehungskiste. Und kurz vor dem Pausenpfiff fordert Patrick Helten mit einem Freistoßhammer erneut die außerordentlichen Qualitäten von FC-Kapitän Florian Hornstein heraus (44.)

Nach dem Wechsel bringt Hirschhorns Spielertrainer Jochen Bauer, der sich selbst nicht nominiert hat, den kernigen André Kuhn als frischen Innenverteidiger, um seine flattrige Defensive zu stabilisieren. In der Tat scheint Hirschhorn sich für den zweiten Durchgang einiges vorgenommen zu haben. Doch mehr als ein Warnschuss in der 47. Minute springt zunächst nicht heraus. Überhaupt hat ASC-Torwart Benny Bolich nicht viel mehr zu tun als das DLRG-Team, das keinen einzigen Ball aus dem Neckar fischen muss. Die zwei, drei, gefährlichen Schüsse, die BB zu halten bekommt, meistert der Neuenheimer allerdings ebenso sicher wie die sogenannten Routinebälle.

Gegen den läuferisch, technisch und auch zweikämpferisch übermächtigen Gast ist der Tabellensechste beim Spielaufbau nahezu hilflos. Hirschhorn wirkt im Juventus-Look wie die 100 Jahre alte Dame, die dem feurigen Casanova aus Heidelberg einfach nicht gewachsen ist. Mit einem Dreierpack innerhalb von 12 Minuten besiegelt Neuenheim früh das Schicksal der Perle des Neckartals. 48. Minute: ASC-Kapitän Tim Thumulka, der auch nach hinten viel arbeitet, setzt sich einmal mehr energisch im Zweikampf durch. Seine Verlängerung verarbeitet Mathias Riedesel elegant und schiebt den Ball gefühlsarm über die Torlinie. Sieben Minuten später nimmt Riedesel einen Reisepass des exzellenten Simon Erl an der Mittellinie auf. Seinen Soloritt über den halben Platz krönt der fleißige Heißsporn mit seinem achten Saisontor zum 0:3 (55.).

Niemand auf den Zuschauerrrängen in der untergehenden Herbstsonne bezweifelt, dass dieses 0:3 der Grabstein für Hirschhorn an diesem Allerheiligen-Sonntag war. In der 60. Minute läuten die Totenglockern vom Hirschhorner Gottesacker dann weit ins Neckartal. Tim Thumulka adressiert einen Freistoß an der Hirschhorner Mauer vorbei flach ins linke Toreck. Der zehnte Saisontreffer von TTT (Tim Thumulka Trifft).

Dass Hirschhorns junger Mittelfeldspieler Ulf Liebich-Kellermann in der 82. Minute mit einem famosen Freistoß doch noch in den Hergottswinkel trifft, ist noch ein kleiner Fleck auf der Neuenheimer Weste. Über dieses Sakrileg gegen den Zunull-Nimbus ärgert die bis dahin so unbezwingbare ASC-Abwehr mit der Innenbastion Christian Warnemann und Ironman Andreas Roth sowie den Außenantreibern Patrick Helten und Vincent Scheider (später Felix Frank) und - last but not least - Torhüter Benny Bolich sich selbst am meisten.

Der ASC Neuenheim behauptet mit diesem imposanten Auswärtssieg seinen zweiten Tabellenplatz und kann Spitzenreiter FC Mühlhausen durch einen Heimerfolg am nächsten Sonntag gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten dicht auf den satanischen Fersen bleiben.

Joseph Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

Nach einem verschossenen Foulelfmeter (10.) und einem wegen Foulspiel nicht gegebenen Tor, brachte Christoph Gebhardt die Gäste mit 0:1 in Front (17.). Der ASC hatte zwei gute Chancen, noch vor der Pause zu erhöhen, doch Hornstein parierte glänzend. Kurz nach dem Wechsel verpasste Fink den Anschlusstreffer und die Gäste nutzten ihren anschließenden Konter durch Matthias Riedesel zum 0:2 (48.). Der FC zeigte sich geschockt und erneut Riedesel markierte das 0:3 (55.). Tim Thumulka erhöhte dank eines umstrittenen Freistoßes auf 0:4 (61.). Die Einheimischen kämpften jedoch weiter und wurden mit einem tollen Freistoßtor von Ulf Liebich-Kellermann belohnt (84.).

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Spieltag und Tabelle