Klaus Specht ist für die SG Mauer ein Glücksfall

Hinter der Viktoria kämpfen fünf Teams um zwei Aufstiegsplätze

Von Michael Rappe

Die SG Viktoria Mauer zählte zwar vor Saisonbeginn zu den Kandidaten für eine vordere Platzierung in der Kreisklasse A Heidelberg, doch eine derartige Dominanz hatte wohl niemand erwartet - am wenigsten Mauer selbst. Bei zwölf Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Nur eine Niederlage, der beste Sturm, die zweitbeste Abwehr - das sind Zahlen eines designierten Meisters.

"Trotz des komfortablen Vorsprungs sind wir noch vorsichtig, aber natürlich ist jetzt der Aufstieg in die Kreisliga das Ziel", sagt Spielausschuss-Vorsitzender Helmut Vogt. Er bezeichnet Trainer Klaus Specht als "echten Glücksfall, der genau der richtige Mann für die jungen Spieler ist". Alle Neuzugänge haben eingeschlagen, Specht überraschte zudem mit taktischen Umschulungen, so dass sich mancher Spieler auf völlig ungewohnter Position wiederfand.

Zur Rückrunde kommen Stürmer Turay Mohamadu (1. FC Dilsberg) und Mittelfeldspieler Sascha Breuer (FC Zuzenhausen) hinzu. Mohamadu war früher bereits in Mauer und wollte zum alten Verein zurück. Der Aufstieg der Viktoria käme genau richtig zum 90. Jubiläum, zudem steht der Klub im Kreispokalendspiel am 20. Mai gegen den VfB Leimen. Das wird das erste offizielle Spiel auf dem neuen Platz in Mauer sein. Bis dahin ist man weiterhin zu Gast beim SC Mönchzell. Hinter Mauer liegen mit Schatthausen, Neckargemünd und Rohrbach Vereine, die man dort erwarten konnte. Da es diesmal drei Aufsteiger gibt, sind die Chancen auf die Kreisliga natürlich größer, so dass auch Hirschhorn, Baiertal und Gaiberg noch nicht aus dem Rennen sind. "Die Klasse ist sehr ausgeglichen", meint Schatthausens Uwe Anweiler, der sich zuletzt über zwölf niederlagenlose Partien freuen konnte. Bei der Fortuna holte man in der Winterpause mit Sven Keller aus Mückenloch einen gefährlichen Torjäger, der 18-mal ins Schwarze getroffen hat. Zweiter Neuer ist Dominik Schürm vom SV Sandhausen fürs Mittelfeld.

Auch Rüdiger Abfalterer, Übungsleiter bei der SpVgg Neckargemünd, rechnet mit einer spannenden Restrückrunde. Bei seiner Mannschaft war die mangelnde Chancenverwertung das Manko. Deshalb möchte er künftig mehr Forechecking spielen und die Gegner früher unter Druck setzen.

Remiskönig der Liga ist die SpVgg Baiertal. Nicht weniger als zehn der 16 Partien gingen unentschieden aus, nur ein Spiel ging verloren. "Die Anzahl der Niederlagen war in Ordnung", meint Trainer Andreas Krüger, "jetzt müssen wir die Remis in Siege umwandeln, dann geht nach oben noch etwas."

Beim Turnerbund Rohrbach gilt es, die Auswärtsschwäche abzulegen, die dem Team eine bessere Platzierung als Rang vier verdarb. "Das Aufstiegsrennen wird sich in den ersten fünf Spielen entscheiden, wenn es zu den direkten Duellen kommt", sagt Trainer Horst Bender. Er freut sich über eine reibungslose, vom Wetter weitgehend unabhängige Vorbereitung, denn seit August verfügt Rohrbach über einen Kunstrasenplatz. "Wir waren als Freundschaftsspiel-Gegner noch nie so begehrt wie jetzt", schmunzelt er.

Die junge Mannschaft des FC Hirschhorn spielte erfrischenden Angriffsfußball und hat auch noch Chancen auf Rang drei. Hinter den Erwartungen blieben vor allem die beiden Kreisliga-Absteiger ASC Neuenheim und SV Waldwimmersbach. Der SVW liegt nur vier Punkte vor dem ersten der beiden Abstiegsplätze. Noch einen Zähler schlechter als der 1. FC Dilsberg steht die SG Heidelberg/Walldorf. In Dilsberg und Walldorf stehen mit je 55 Gegentoren auch die Schießbuden der Liga. Beide werden es sehr schwer haben, in der AKlasse zu bleiben.

S. 19 Kreisklasse A Heidelberg Rnz-Verlagsbeilage: Fussball In Nordbaden Am 27. Februar 2009