Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Yes, we can! Nämlich Chancen verwerten, Tore schießen. Nachdem die Neuenheimer Löwen von Rudelführer Matthias Hohmann ihre Gegner zuletzt zwar wie eine sichere Beute beherrscht, aber nur angeknurrt hatten, bissen sie nun endlich zu. Und wie! Es begann mit dem schnellsten Tor der Saison. 45. Sekunde: Eine maßgerechte Linksflanke von Abwehrspezialist Heiko Mundt verlängerte ASC-Kapitän Patrick Helten mit dem Kopf. Stefan Holter nickte mit demselben Körperteil entschlossen zum 1:0 ein (1.). Der ASC war von Beginn an Herr in in seinem Revier und zog sein Kombinationsspiel auf, während der TSV nur selten aus der undankbaren Opferrolle heraus kam. Der zweite Treffer war daher nur eine Frage der Zeit. Nach einer Rechtsflanke von Turbo-Helten legte David Keller klug zurück auf Jonas Licht, der cool verwandelte (23.).
Gleich nach dem Wechsel wurde ASC-Angreifer Patrick Helten, der für die überforderte TSV-Abwehr pures Dynamit war, elfmeterreif im Strafraum gefällt wie eine deutsche Eiche von der Hightechsäge (46.). Doch der allseits erwartete Pfiff blieb aus. Fünf Minuten später bediente Helten erneut seinen wachen Sturmpartner Holter mit einer Maßvorlage. Der Schlaks mit den Oranje-Schuhen versetzte einen TSV-Verteidiger mit einer eleganten Körpertäuschung und vollendete in Vollendung zum 3:0 (51.).
Man muss es so brutal sagen: Nach diesem klaren Vorsprung löste die Pfaffengrunder Hintermannschaft sich auf wie ein Maifiaopfer in der Salzsäure. Einen Freistoß von Don Torleone Patrick Helten verlängerte Kopfjäger Christian Warnemann mit der Stirn zum 4:0 in die Maschen. (58.). Drei Minuten später traf Helten selbst: Mit einem ebenso furiosen wie kuriosen Einwurf, der via TSV-Einwurf im Netz landete zum 5:0 (61.). Kurz danach krönte der Kapitän seine Topleistung nach einem Solo mit dem 6:0 (64.). Damit war Helten bis zu seiner triumphalen Auswechslung mit dem verdienten Abklatschen am Spielfeldrand an allen sechs Toren der Neuenheimer direkt beteiligt.
Der Mannschaft von TSV-Trainer Hans-Peter Treiber Pfaffengrund gelang zwar durch eine weite Bogenlampe von Namensvetter Arno Treiber der glückliche Ehrentreffer (69.). Doch Neuenheims vorzüglicher Spielertrainer Matthias Hohmann, der Denker und Lenker im Führungsspiel der Anatomen, setzte der Neuenheimer Gala - nach schöner Vorlage von Mittelfeld-Torrero Miguel Bernal - mit einem gefühlvollen Champagnerschuss in den Pfaffengrunder Herrgottswinkel das Sahnehäubchen auf (85.). Ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg, der nicht zuletzt u. a. damit zu erklären ist, dass Neuenheim sich in einer bemerkenswerten konditionellen Verfassung befindet und bis zur letzten Minute marschieren kann.
Der ASC ist nun seit sieben Spielen unbesiegt und kann den positiven Trend bei den nächsten Auswärtsbegegnungen in Wieblingen und Baiertal bestätigen. Dies wird gelingen, wenn die Hohmänner aus ihrem enormen Chancenumsatz - wie gegen Pfaffengrund - auch die entsprechende Rendite, sprich Ergebnisse, erwirtschaften.
Ein schmerzliches Handicap - im wahrsten Sinne des Wortes - beim langen Marsch Richtung Tabellengipfel ist dabei der Ausfall des wertvollen Sechser-Strategen Simon Keller, der sich gegen Waldwimmersbach einen Speichenbruch in der Hand zugezogen hatte. Good luck, Simon!
Joseph Weisbrod