Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2008/09, 4. Spieltag

Vorbericht zum 4.Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag, 14. September 2008, 15:00 Uhr
ASC Neuenheim - FC Schatthausen 2:1 (0:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Oliver Amaya (55. Jonas Licht)
  2. Heiko Mundt
  3. Sebastian Schwab
  4. Christian Warnemann
  5. Matthias Hohmann
  6. Simon Keller
  7. Moritz Mie (40. Stefano Stefini)
  8. Vaidatos Neverauskas
  9. Stefan Holter (46. Miguel Bernal)
  10. David Keller
  11. Patrick Helten
  12. Sajan Wagner
  13. Stefano Stefini
  14. Jonas Licht
  15. Miguel Bernal
  16. Kai Voos
Tore
  • 0:1 60.Min Gerhard Krauß
  • 1:1 66.Min Simon Keller, nack Rückpass von Patrick Helten
  • 2:1 88.Min Patrick Helten, Foulelfmeter an Stefano Stefini

Am Schluss war Pfeffer in der Frikadelle:
Erster ASC-Sieg mit hohem Preis!

Warten auf den Schiedsrichter. Die Partie begann mit 45 Minuten Verspätung, weil der Unparteiische die Sportanlage am Harbigweg, wo der ASC Neuenheim seit immerhin 30 Jahren antritt, nicht fand und im Neuenheimer Feld umherirrte - und das im Zeitalter von Internet, Google Maps und Handy.

Wie sagte einst Fußballprofi Martin Driller? "Fußball ist wie eine Frikadelle. Man weiß nicht, was drin ist." Lange fehlten dieser zerfahrenen Partie jedenfalls die Gewürze Salz und Pfeffer. Während der ASC in der ersten Hälfte durch David Keller nur eine halbe Chance hatte (4.), musste Neuenheims junger Torwart Oliver Amaya, in der 27. Minute und in der 35. Minute nach einem raffinierten Fernschuss von FC-Abwehrchef Rainer Wild seine ganze Klasse zeigen.

Neuenheims eigentlich sehr umgänglicher Spielertrainer Matthias Hohmann soll angesichts der mäßigen Leistung seiner Schützlinge die Dezibelstärke bei der Kabinenpredigt auf Presslufthammer-Level gesteigert haben. Doch auch nach dem Wechsel ging zunächst kein auffälliger Ruck durch die Mannschaft. Dazu bedurfte es wohl erst einer Schocktherapie, auf die alle Augenzeugen - darunter auch der ASC-Gründungsprofessor und Ehrenpräsident Wolf-Georg Forßmann - gerne verzichtet hätten.

55. Minute: Nach einem Eckball fängt Neuenheims Torwart Oliver Amaya den Ball sicher, als ihn ein Schatthausener Spieler mit voller Wucht umrammt. Amaya musste trotz sofortiger fachlicher Versorgung durch ASC-Physiotherapeut Carsten Hannemann mit einer schweren Schulterverletzung per Rettungswagen in die Chrirugische Uniklinik gefahren werden. Unverständlicherweise sah der allzu ungestüme FC-Sünder für dieses grobe Foul nicht einmal die gelbe Karte!

ASC-Trainer Matthias Hohmann beorderte nun den als Feldspieler nominierten Jonas Licht ins Tor. Der kesse Jungsspund war fünf Minuten später allein zu Hause im Fünfmeterraum. Nach einem Eckball des Ex-Neuenheimers Kamal Foum erfreute sich Fortunas Altmeister Gerhard Krauß eines respektvollen Abstandes und jagte das arme nackte Ding unbedrängt aus der Horizontalen ins Netz (60.).

Nun aber bewies das ASC-Team Charakter und eine bemerkenswerte "Jetzt-erst-Recht"-Kraft. 66. Minute: Matthias Hohmann, der Mann mit dem geschulten Auge und Überblick des Ex-Profis, schickt seinen Stürmer Patrick Helten auf die steile Reise. Der startet bis zur Grundlinie durch und bedient Simon Keller mit einem präzisen Rückpass. Neuenheims Kapitän erweist sich auch in dieser Situation als Leader und vollstreckt - kritisch beobachtet von seinem Vater - souverän zum 1:1.

Die Schlussphase hatte mit Fußball wenig zu tun, enthielt aber immerhin die appetitliche Würzmischung aus Salz und Pfeffer. Die 88. Minute: Stefano Stefini wurde im Strafraum von Schatthausen unfair von den Beinen geholt. Den Strafstoß verwandelte Patrick Helten abgezockt zum 2:1.

Der Schiedsrichter, der bisher auch für grobe Fouls keine gelbe Karte gezeigt hatte, ging nun um so inflationärer mit diesem Sanktionsinstrument ab. Letzter Leidtragender war Neuenheims leidenschaftlich kämpfender Innenverteidiger Christian Warnemann, der aus unerfindlichen Gründen mit der gelbroten Kombipackung vom Feld geschickt wurde (89.).

Den anschließenden Freistoß trat zum Glück für Neuenheim nicht der in der ganzen Kurpfalz bekannte Standardkünstler Rainer Wild. Der Mit-Vierziger Gerhard Krauß schoss zwar auch gefährlich, doch Aushilfstorwart Jonas Licht parierte im Stile eines Klassekeepers. Ein wahrer Licht-Blick für den Anatomie-Sportclub, der kurz danach den ersten Saisondreier bejubeln konnte.

Die Spieler widmeten diesen Sieg ihrer Nummer Eins Oliver Amaya, der zu diesem Zeitpunkt längst in der Klinik behandelt wurde. Alles Gute und Kopf hoch, Oliver!

Joseph Weisnrod

Spieltag und Tabelle