Heidelberg Kreisklasse A
Saison 2008/09, 22. Spieltag

Montag, 13. April 2009, 15 Uhr
ASC Neuenheim - TB Rohrbach 1:3 (0:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Oliver Amaya
  2. Felix Frank
  3. Miguel Bernal
  4. Christian Warnemann
  5. Felix Louis
  6. Simon Keller
  7. Jonas Licht
  8. Matthias Hohmann
  9. Stefan Holter
  10. Emanuel Smarsly (33. Stefano Stefini, 78. Heiko Mundt)
  11. Satnam Gill
  12. Stefano Stefini
  13. Heiko Mundt
Tore
  • 0:1 20.Min Stefan Ites
  • 0:2 52.Min Zbigniew Marek
  • 1:2 85.Min Christian Warnemann, Heber über den Torwart nach Kopfballverlängerung von Stefan Holter
  • 1:3 88.Min Stefan Ites

Passionsspiel am Ostermontag: ASC versagt gegen Tabellennachbar Turnerbund!

Bei schwacher Leistung der eigenen Mannschaft dürfen Zuschauer auch mal so richtig nörgeln: "Da kann man ja zwischendurch eine Tasse Kaffee trinken!" Rief der Alt-78er und Gründungsmitglied Sepp Grädler und meinte damit den allzu schleppenden Spielaufbau "seines" ASC Neuenheim. In der Tat agierte der Gastgeber viel zu umständlich, um den Zweitore-Rückstand nach 52 Minuten noch aufzuholen. Und so verpasste der Anatomie-Sportclub die österliche Auferstehungschance, nach dem 5 : 1-Erfolg gegen Mückenloch am Gründonnerstag einen weiteren Tabellennachbarn zu sezieren und zu überholen.

Bereits in der 6. Minute hatte Neuenheim Glück, als der Schiedsrichter einem TB-Treffer nach einem Freistoß die Anerkennung versagte. Gleich mit ihrem zweiten Vorstoß in der 20. Minute gelang der Mannschaft von Trainerfuchs Horst Bender die Führung. Ein abgefälschter Nahschuss von Stefan Ites landete unhaltbar für ASC-Keeper Oliver Amaya im Netz.

Die Neuenheimer Antwort folgte auf dem Fuß von Felix Louis, einem der wenigen ASC-Akteure mit Biss und Führungsqualitäten. Doch der fast fehlerlose Unparteiische war wie immer auf Ballhöhe und entschied nach dessen Einschuss auf Abseits (22.). Eine gute Ausgleichsmöglichkeit vergab Stefan Holter, der nach famoser Vorarbeit von Sturmpartner Emanuel Smarsly knapp verzog (26.). Das war es allerdings schon mit der offensiven Herrlichkeit beider Teams vor der Pause.

Nach dem Wechsel kassierte das Team von Spielertrainer Matthias Hohmann den nächsten Rückschlag. 52. Minute: Rohrbachs Zehner passt einen Freistoß quer auf seinen Kollegen Zbigniew Marek. Der dynamische Pole zieht aus vollem Lauf ab und lässt dem bedauernswerten ASC-Torwart Oliver Amaya erneut keine Haltbarkeitschance. Neuenheim fehlten neben dem mangelhaften Spiel ohne Ball auch die technischen Mittel und die Durchschlagskraft im Angriff, um ein echtes Powerplay aufzuziehen und den keineswegs souverän agierenden Turnerbund ernst-haft in Verlegenheit zu bringen.

Und dennoch: Wäre der Kopfball von Headhunter Stefan Holter in der 71. Minute statt an die Latte ins Netz gegangen, hätte Neuenheim sogar noch den Ausgleich schaffen können. Doch im Konjunktiv ist bekanntlich noch nie ein Spiel gewonnen worden. So markierte der aus der Viererkette ins Mittelfeld beorderte Christian Warnemann nach starker Flanke von Felix Frank und Kopfballverlängerung von Stefan Holter mit einem wundervollen Heber zwar noch den Anschlusstreffer zum 1 : 2 (85.). Doch fast im Gegenzug machte Stefan Ites mit seinem zweiten Treffer alles klar für den Turnerbund.

Neuenheims Fußball-Lehrer Matthias Hohmann, dessen persönliche Leistung im Mittelfeld eine gute Benotung verdiente, war nach dem Schlusspfiff bedient. Sein enttäuschtes Fazit: "Wir schlagen uns immer wieder selbst." Das kann man so sehen.

Am nächsten Sonntag folgt nun das dritte "Heimspiel" in Folge. Dabei wird es der ASC Neuenheim mit der Reserve des TSV Wieblingen zu tun haben. Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison spielte Neuenheim in der Kreisliga noch gegen die erste Mannschaft des Lokalrivalen. Die Frage drängt sich vor der Jahreshauptversammlung am kommenden Freitag geradezu auf: "Quo vadis, ASC Neuenheim?" Um mit Bob Dylan zu antworten: " The answer, my friend, is blowin' in the wind."

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle