Aufstellung des ASC Neuenheim
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Nußloch versäumte es, nach einem Zweitore-Vorsprung einen Traumstart in die neue Saison hinzulegen. Dem ASC hingegen gelang es in buchstäblicher letzter Minute, einen Alptraumstart zu verhindern. Nach einer konfusen ersten Halbzeit rissen die Neuenheimer eine bis dahin einseitige Partie noch aus dem Feuer und entführten mit einer kaum für möglich gehaltenen "Energieleistung" (so Trainer Dr. Holger Zimmer) durch zwei Treffer von Kapitän Timo Mifka den ersten Saisonpunkt aus dem idyllischen Max-Berk-Stadion.
Durch den kurzfristigen Ausfall von Leistungsträger Simon Keller, der sogar noch auf dem Spielberichtsbogen stand, und das frühe verletzungsbedingte Ausscheiden von Abwehr-Stammkraft Amardeep Josan (24.) brachten den ASC ziemlich deep in die Klemme. War die erste Vietelstunde noch ausgeglichen, setzten die Schwarzweißen sich danach immer mehr in der Neuenheimer Hälfte fest. Die Chancen für den FV häuften sich. In der 21. Minute konnte ASC-Torwart Bernd Pohr reaktionsschnell per Fußabwehr klären. Sieben Minuten später jedoch die Führung für die Gastgeber. Der vom Verbandsligisten SG Kirchheim gekommene Spielertrainer und neue Kreisliga-Stardirigent Goran Barisic schlägt einen weiten Paß in den freien Raum Richtung ASC-Strafraum. FV-Stürmer Thorsten Schleidt läuft allein auf Torwart Bernd Pohr zu, der vor seinem Kasten verharrt. Schleidt nutzt seinen Freiraum und verwandelt cool (28.).
Neuenheim spielte nun wie von einem anderen Stern - einem Stern allerdings, auf dem diese Sportart wenig populär ist. Leichtfertige Ballverluste, ungeschicktes Zweikampfverhalten, mangelhafter Spielaufbau verschafften dem Gastgeber eine ganze Serie von Möglichkeiten. Mit einem schlichten Doppelpaß düpiert der FV-Angriff die ASC-Defensive. Andreas Schaub startet bis zur Grundlinie durch und passt uneigennützig in den Fünfmeter-Raum. FV-Kapitän Mathias Riedesel, fast so umtriebig wie Franzosen-Präsident Nicolas Sarkozy, braucht den Ball nur noch über die Linie zu drücken (35.)
In den letzten fünf Minuten vor der Pause fast noch der Anschlusstreffer. Zunächst knallt Timo Mifka volley aufs kurze Eck (40.). Dann verfehlt Mittelfeld-Stratege Friedrich Kley, der mit seiner fußballerischen Klasse und seinen Intelligenz-Pässen für das Neuenheimer Spiel Kreativgeschehen so wichtig ist wie das Kölsch für die Domstädter, mit einem famosen Fallrückzieher nur knapp das Nußlocher Tor (45.)
Die hängenden Köpfe, mit denen die ASC-Spieler nach der Erfrischungs-Pause den sonnenüberfluteten Rasen betraten, ließen nicht darauf schließen, dass die Mannschaft den klaren Rückstand bei diesen Temperaturen noch umbiegen könnte. Doch mit dem Wiederanpfiff änderte sich die Körpersprache wie auch das mannschaftliche Auftreten. Plötzlich war es der ASC, der Dominanz ausübte, während der FV sich immmer mehr aufs Kontern verlegte. Friedrich Kley jagt den Ball nach perfekter Vorlage von Mifka etwas überhastet über die Latte (55.). Dann der verdiente Anschluss. Einen messerscharfen Eckball von Bobie N'Delly köpft der hoch gewachsene Stefan Holter schulmäßig gen Toreck. Mit der Spekulation des Torjägers ist Mifka zur Stelle und spitzelt den Ball über die Linie (58.)
Die Dramatik lebte nun davon, dass der FV das Spiel hätte vorzeitig entscheiden, der ASC aber auch - u. a. durch Bobie N'Delly - mehrfach ausgleichen können. So wurde der ansonsten geschickt die schwarzweißen Fäden spinnende Goran Barisic fast zur tragischen Figur. In der 74. und 75. Minute hat der Zehner gleich zweimal die Entscheidung auf dem Fuß. Aber auch der eingewechselte Dennis Zuber macht es kurz darauf nicht besser, als er völlig allein auf ASC-Torwart Bernd Pohr zuläuft und den Ball über die Hütte jagt.
So aber wurde der ASC doch noch für seine Leidenschaft und für seinen Einsatz belohnt. Der tadellose Schiedsrichter hatte bereits zwei Minuten Nachspielzeit angezeigt. Da zieht Timo Mifka im Strafraum ab. Ein FV-Spieler wehrt den Ball mit der Hand ab. Die logische Folge: Rote Karte für den flinken Handarbeiter. Und Elfmeter für Neuenheim. Timo Mifka übernimmt, ganz der vorbildliche Kapitän, entschlossen die Verantwortung und schießt souverän zum 2:2-Endstand ins rechte Eck.
Zwar "nur" der erste Punktgewinn für Neuenheim, aber ein wichtiger Sieg für das durch die zwei Auftaktniederlagen angeknockte Neuenheimer Selbstbewusstsein vor dem Fischerfest-Heimspiel am kommenden Samstag um 16.00 Uhr gegen den TSV Gauangelloch.
Joseph Weisbrod
Die erste Chance ergab sich erst nach 24 Minuten, als Scheidt zweimal knapp scheiterte. In der 28. Minute gelang es Scheidt, per Lupfer das 1:0 zu erzielen. In der 37. Minute folgte das 2:0 durch Riedesel. Bis zur Halbzeit hatte der FVN mehrere Chancen, schaffte es aber nicht, die Führung auszubauen.
Im zweiten Abschnitt entwickelte sich das Spiel schleppend und erst in der 63. Minute verkürzte Holter auf 1:2. Der FVN konterte nun, nutzte seine zahlreichen Chancen nicht und kassierte in der Nachspielzeit durch Mifkas Elfmeter das 2:2.
sa