Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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In der ersten Hälfte dominierte der SVW, in der zweiten war der ASC die bessere Mannschaft. Insofern wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Aber Fußball ist zu Recht nicht gerecht. Und so schwebt Waldhilsbach mit diesem letztlich glücklichen Sieg in latenter Aufstiegsgefahr, der ASC Neuenheim hingegen weiterhin in akuter Abstiegsgefahr. Den Alptraumstart in diese Partie und den Zweitore-Rückstand bereits nach elf Minuten konnte der ASC zwar fast noch wettmachen - aber eben nur fast.
5. Minute: Einen Eckball von der rechten Seite kann der offensive SVW-Verteidiger Ulf Liebich ohne jeglichen Geleitschutz eines ASC-Spielers völlig unbedrängt an die Unterkante der Latte köpfen, von der die Billardkugel ins Netz springt. 11. Minute: SVW-Goalgetter David Steiner läuft instinktsicher in einen Rückpass von Fouad Haddad und schießt unhaltbar für den guten ASC-Torwartdoktor Rouven Schwab via Innenpfosten ins lange Eck.
Neuenheim erholt sich nur langsam von diesem Schock und kämpft sich recht mühsam in die Partie. In der 18. Minute so etwas wie eine Torchance, als ASC-Innenverteidiger Amardeep Josan nach einem hohen Eckball aus fünf Metern den Kopf nicht mehr an den vorbei segelnden Ball kommt (18.) Das nächste Neuenheimer Ausrufezeichen folgt erst in der 40. Minute. Doch Sebastian Schwabs spektakuläres 20-Meter-Geschoss zischt knapp über das SVW-Tor.
Nach dem Wechsel erleben die zahlreichen Zuschauer ein wesentlich entschlosseneres und angriffslustigers ASC-Team. An einer fein getunten Flanke von Kapitän Timo Mifka gen langen Pfosten rutscht der schnelle Abi-Prüfling Oliver Zeh nur um Zentimeter vorbei (52.). Neuenheim beherrscht nun eindeutig den Spielbetrieb, während der Tabellenführer in spe seinen schwarzroten Faden immer mehr verliert.
So erarbeitet die Mannschaft von ASC-Trainer Dr. Holger Zimmer sich eine stattliche Serie von Eckbällen, die aber nicht oft die nötige Reichweite und Zielsicherheit besaßen. In der 68. Minute fliegen die aus dem Winterurlaub zurück gekehrten Schwalben ziemlich tief. So kommt der für Kamal Foum eingewechselte ASC-Stürmer Bobie N'Delly in der 68. Minute ohne nennenswerte Feindberührung im Strafraum zu Fall und hat Glück, dass ihm der insgesamt gut leitende Schiedsrichter nicht die gelbe Karte zeigt.
Dann der hochverdiente Anschlusstreffer für die nun kämpferisch und läuferisch ü berlegenen Gäste. Einen Freistoß des aus der Tiefe des Raumes agierenden Zentralstrategen Simon Keller lässt Christian Warnemann mit dem Rücken zum Tor per Kopf abprallen. Oliver Zeh hat nach überstandener Matheprüfung die Algebra des Toreschießens parat und vollstreckt mit der Note "sehr gut"(70.).
In der spannenden Schlussphase ist der Anatomie-Sportclub dem Ausgleich ganz nah - und doch irgendwie fern. Zunächst lässt der nicht gerade souveräne SVW-Torwart einen raffinierten Freistoß von Timogol Mifka durch die Arme haarscharf ins Aus rollen (72.) Danach zieht der wieder einmal sehr überzeugende Simon Keller aus mehr als 20 Metern fulminant ab. Sein Traumschuss kracht aber ans Lattenkreuz (75.).
In der letzten Viertelstunde begehen die Gäste den Kardinalfehler, statt der wesentlich gefährlicheren vertikalen Pässe in die Spitze zu viele brotlose vertikale Verzögerungspässe zu spielen - und leisten sich darüber hinaus den tödlichen Luxus leichtfertiger Ballverluste. So auch zum Beginn der Nachspielzeit. Waldhilsbachs Torjäger Nummer 2, Björn Lipschitz (16 Siasontore) passt von der linken Strafraumseite in die Mitte, wo Torjäger Nummer 1 David Steiner (somit schon 22 Saisontore) die perfekte Vorlage nur noch ins Neuenheimer Netzwerk einzuloggen braucht (90.).
Da Klassenprimus VfB St. Leon mit demselben Ergebnis von 3 : 1 bei den Kunstrasen-Experten des FC Dossenheim gewann, bleibt die Fritz-Fromm-Truppe in der nicht unkomfortablen Lauerstellung des Tabellenzweiten. Auch der ASC klebt wie mit Uhu, wo er vor dieser Begegnung schon stand: Auf Platz 16 - und damit vier Punkte hinter dem vom SV Waldwimmersbach belegten Nichtabstiegsplatz (Platz 14).
Joseph Weisbrod
In einem durchschnittlichen Spiel ging Waldhilsbach in der 5. Minute durch Liebich mit 1:0 in Führung. Kurz darauf erhöhten die Hausherren auf 2:0 durch Steiner (12.). Mit diesem Spielstand ging es auch in die Halbzeitpause. Der ASC kam etwas besser aus der Kabine und Oliver Zeh erzielte den Anschlusstreffer zum 2:1 (69.). Die Gäste drückten auf den Ausgleich, doch Waldhilsbach machte in der 87. Minute alles klar, als Steiner den Ball zum 3:1 versenkte.
fw