Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Nachdem der ASC gegen Nußloch beim Restrunden-Auftakt überflutet wurde wie der Grand Canyon, blieb der Abwehr-Staudamm in diesem Schlüsselspiel um Sein oder Nichtsein in der Kreisliga Heidelberg fast unüberwindlich. Dank einer konzentrierten Defensivleistung und eines famosen Reißbrett-Konters in der letzten Spielminute gewann Neuenheim aufgrund der Chancenverteilung verdient beim Tabellenführer-Besieger TSV Gauangelloch (2:1 am letzten Sonntag beim VfB St. Leon).
Die Hardcore-Fans des TSV Gauangelloch ließen alle Zuschauer im idyllischen Kraichgau-Stadion via Megaphon unüberhörbar wissen: "Hier regiert der TSV!". In der ersten Halbzeit klang dies wie das laute Rufen im dunklen Walde. Denn allein in der ersten Viertelstunde hätte der mutig nach vorne spielende ASC Neuenheim zwei, drei Tore vorlegen können, ja müssen. Vor allem Neuzugang Oliver Zeh sorgte auf der rechten Außenbahn, die er mit seiner Schnelligkeit zur Leichtathletik-Tartanbahn umfunktionierte, mächtig für Dampf und Strafraum-Dynamit.
In der 12. Minute sprintete Turbo-Zeh Richtung TSV-Tor, vernaschte einen Gegenspieler und legte auf dem Serviertablett für Kapitän Timo Mifka auf. Timogol tat, was ein Torjäger seines Kalibers tun muss, und vollstreckte cool wie Flockes Eisbärschnauze zum 0:1. Damit wurde der Vollblutstürmer zum personifizierten Alptraum für Gauangelloch. Denn bereits im Hinspiel hatte Timo Mifka dreimal ins Grüne getroffen.
Mit seinem ersten Schuss aufs Tor überhaupt gelang den Nordsternen der Ausgleich. Ex-Oberligaspieler Rainer Baumgart nahm bei einem Freistoß aus gut 35 Metern genau Maß. Der wenig geprüfte Ersatztorwart Klaus Hoppart, der Stammkeeper Rouven Schwab insgesamt prima vertrat, verschätzte sich um einige Zentimeter bei der optischen Flugbahn-Berechnung und musste den Ball via Innenpfosten mit weiser Demut in seinem Netzwerk einschlagen sehen (18.).
Zwei Minuten später schickte Kamal Foum den an der Mittellinie startenden Mifka in den Single-Urlaub. Doch der zaudernde Alleinreisende blieb am exzellenten TSV-Torwart hängen (20.). Noch vor der Pause musste der ASC einen herben Verlust hinnehmen. Der nach langer Verletzungspause gerade wieder in Form gekommene Abwehrchef Christian Warnemann zog sich im Zweikampf eine schwere Verletzung am Fuß zu und musste zur Behandlung in die Klinik gebracht werden. Kopf hoch und gute Besserung, Christian! Hoffentlich ist die Verletzung nicht so gravierend, wie sie aussah und schmerzte.
Auch nach dem Wechsel merkte man beiden Teams den enormen nervlichen Druck durch die prekäre Tabellensituation im Keller der Kreisliga an. Direkte Kombinationen über mehrere Stationen waren kaum zu bewundern. Die Partie lebte aber von der stetig wachsenden Spannung. Die Gastgeber erhöhten nun zwar ihren Aufwand, ohne dabei klare Möglichkeiten zu erarbeiten. Dafür stand die Abwehrformation des ASC einfach zu gut und aggressiv. Neuenheims Grauer Panther zwischen den Pfosten Klaus Hoppart sah erst in der 80. Spielminute den zweiten (!) TSV-Distanzschuss auf sich zufliegen und meisterte ihn mit all seiner Routine.
Als der Schiedsrichter, der einige hässliche Ruppigkeiten der mit sich selbst unzufriedenen Gastgeber unverständlicherweise nicht ahndete, zwei Minuten Nachspielzeit signalisierte, schlug der ASC Neuenheim im Stile einer Klassemannschaft zu. Der in der Viererkette mit seiner Zweikampf-Giftigkeit restlos überzeugende Fouad Haddad erwühlte sich auf Höhe des eigenen Sechzehners den Ball und passte ihn postwendend an den auf dem rechten Flügel lauernden Oliver Zeh weiter.
Der starke Neuzugang vom ASV Eppelheim schaltete seinen Raketenantrieb ein und flankte fast von der Grundlinie präzise vor die TSV-Hütte. Timo Mifka stoppte die Kugel und legte sie dem eingewechselten Stefan Holter perfekt in dessen Laufbahn. Holter traf den Ball physikalisch optimal und jagte ihn mit feiner Schusstechnik knallhart ins lange Eck.
Ein lebenswichtiger Sieg für den ASC Neuenheim im Sechspunkte-Spiel gegen den Tabellennachbarn in letzter Sekunde.
Joseph Weisbrod
Der ASC wollte von Beginn an die hohe Niederlage von letzter Woche vergessen machen und berannte das TSV Tor. In den ersten 10 Minuten ergaben sich so für die Neuenheimer 3 gute Chancen. Eine davon staubte ASC Torschützenlegende Timo Mifka in der 12. Minute zum 1:0 ab, jedoch übersah zuvor der Assistent ein klares Abseits. Rainer Baumgart hämmerte in der 18. Minute aus 30 Metern einen Freistoß ins Neuenheimer Netz zum 1:1 Ausgleich. Der TSV konnte dann das Spiel ausgeglichen gestalten. Allerdings musste der TSV krankheitsbedingt Spielertrainer Patrick Ortlieb kurz vor der Halbzeit und Rainer Baumgart kurz nach der Halbzeit auswechseln. Ihrem Tabellenplatz entsprechend, boten beiden Mannschaften in 2. Halbzeit schlechten Fußball. Neuenheim, wiederum begünstigt durch einen Fehler des Assistenten, erzielte in der 91. Minute durch Stefan Holter den 2:1 Siegtreffer.
K.V.