Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
keine |
Beim ASC geht es in dieser Saison zu wie auf einem Verschiebebahnhof. In jedem Spiel muss Neuenheims nicht zu beneidender Bahnchef Dr. Holger Zimmer den taktischen und personellen Fahrplan ändern, weil wichtige "Lokführer" nicht streik-, aber verletzungs- oder berufsbedingt fehlen. Auch gegen den Tabellenletzten VfB Rauenberg kam der Nahverkehrszug aus Neuenheim nicht mit dem dringend benötigten Dreier ins Ziel. Dass beide Teams in der Kreisliga Heidelberg von einem Elite-Status derzeit weit entfernt sind. spiegelte sich allerdings auch im Grasnarben-Niveau dieses trüben Kellerduells wider.
Bezeichnend: Bester Mann auf dem Platz war eine Frau. Die junge Schiedsrichterin Sonja Kuttelwasch vom TSV Neckarau leitete die mäßige Begegnung mit ihren Assistenten exzellent, weil umsichtig, mit klarer Linie und ohne nennenswerte Schwächen. In der ersten Viertelstunde erarbeitete sich die einstige Macht vom Mannaberg eine optische Überlegenheit. 16. Minute: Nach einem der zahlreichen Ausrutscher auf dem glischigen Rasen läuft ein VfB-Stürmer allein auf ASC-Keeper Dr. Rouven Schwab zu, vertändelt aber leichtfertig diese sogenannte hundertprozentige Möglichkeit. Im Gegenzug bedient der von einer Zerrung genesene ASC-Kapitän Timo Mifka seinen Mittelfeldmann Patrick Helten. Doch auch Helten vermag den Ball nicht am Rauenberger Torwart Johann Hufnagl vorbei ins Tor zu schießen (17.).
Lange Bälle nach vorne, die meist beim Gegner landen, sind ein schlechtes Rezept, um zum Erfolg zu kommen. So wurde es für den VfB im ersten Durchgang nur noch einmal brenzlig, als der ansonsten sichere VfB-Keper Johann Hufnagl für eine Sekunde den Überblick und den Ball fast ins eigene Tor verlor (43.) Neuenheim hatte einfach massive Probleme in der Spielentwicklung. Der zweite Ball landete meistens beim Gegner, der immerhin gefällig zu kombinieren wusste.
Nach der Pause brachte ASC-Trainer Holger Zimmer mit Bobie N'Delly einen frischen Stürmer in die Partie. N'Delly belebte das Neuenheimer Offensivspiel immerhin ein wenig und hatte in der 59. Minute die Führung auf dem Kopf Chance. Nach einem furiosen Flankenlauf von Kamal Foum blieb Torjäger Timo Mifka nicht genügend Zeit, um die scharfe Hereingabe unter Kontrolle zu bringen und abzuziehen (62.). Eine Viertelstunde vor dem Ende musste Kamal Foum wegen einer ziemlich dummen gelbroten Karte das Feld vorzeitig verlassen.
In der hektischen Schlussphase vermochte mangels Spielwitz und Präzision keine der beiden Mannschaften die gegnerische Abwehr zu überwinden so dass es in einem typischen "Spiel der toten Augen" beim leistungsgerechten Unentschieden blieb. Beim Spitzenteam VfB St. Leon muss der ASC sich jedenfalls am nächsten Sonntag mächtig steigern, um nicht vom Spargelexpress überrollt zu werden.
Der VfB Rauenberg hat mit den noch nicht einsatzfähigen Not- und Neuverpflichtungen Meik Spieler, ehemaliger Regionalliga-Spieler bei der TSG Hoffenheim, und dem einstigen Verbandsliga-Torjäger Tanju Toraman zwei frische Pfeile im Köcher, die im Kampf gegen den Abstieg für die entscheidenden Punkte sorgen können.
Joseph Weisbrod