Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Der Titel dieses Spielfilms: "Ihr da oben - wir da unten." Wie im richtigen Leben behielten "die da oben" zwar die Oberhand. Doch der Drittletzte bot dem Tabellenführer in einer äußerst fairen Begegnung vor allem nach der Pause die Stirn und hätte einen Punkt mehr als verdient gehabt. Da der Schiedsrichter mit der Regelkunde auf Kriegsfuß stand und der ASC seine glasklaren Chancen nicht nutzen konnte, standen die Neuenheimer am Ende mit einer weiteren vermeidbaren Niederlage da.
Vom Hockenheimring hörte man die DTM-Motoren heulen. Doch das Spiel kam zunächst nicht in die Gänge. Je länger die Partie dauerte, desto sicherer kombinierten die technisch versierten Gäste. Als die ASC-Abwehr wackelte wie der Standort der nahe gelegenen Wild-Werke, kam der Aufsteiger zu seinen ersten Möglichkeiten. 24. Minute: ASC-Torwart Bernd Pohr kann einen Freistoß aus 20 Metern gerade noch über die Querlatte lenken. 25. Minute: FC-Stürmer Özgur Yilmaz wird nach einem Doppelpass frei im Strafraum angespielt und lässt Pohr im Tor mit seinem kühl kalkulierten Schuss ins linke Eck keine Chance.
Sechs Minuten später fast der Ausgleich. Neuenheims fußballerisch starker Mittelfeldspieler Patrick Helten scheiterte nach seinem dynamischen Solo nur knapp am FC-Keeper (31.). 35. Minute: Mit einem absichtlichen Handspiel auf der Linie verhindert ein Gästeverteidiger ein sicheres Tor. Statt der roten Karte, die das Regelwerk für solche Vergehen vorsieht, zeigt der schwache Schiedsrichter dem Übeltäter nur die gelbe Karte. Den fälligen Strafstoß verwandelt Patrick Helten souverän zum 1:1 (36.) Eine weitere fragwürdige Schiri-Entscheidung führt zum Pausenstand. Wieslochs roter Ferrari mit der Nummer 11 verunglückt im Strafraum. Den Elfer verwertet Hakan Ince ebenso unbeeindruckt und präzise zum 1:2 (41.)
Nach dem Wechsel kam der ASC wesentlich besser aus der Boxengasse. 46. Minute: Bobie N'Delly dribbelt sich an der Grundlinie durch und flankt parallel zur Torlinie in den Fünfmeterraum. Doch schließlich landet statt dem Ball Patrick Helten im Netz, der die Hereingabe um Haaresbreite verpasst (46.). Nach einer Stunde der nächste Regelpatzer des überforderten Schiedsrichters. 60. Minute: FC-Keeper Yalcin Öztürk holt den einschussbereiten Bobie N'Delly an der Strafraumgrenze mit beiden Händen von den schnellen Beinen. Ein klarer Fall von Notbremse und Verhinderung einer 100prozentigen Torchance. Der Schiedsrichter gibt zwar den fälligen Freistoß, dem Torwart aber nur die gelbe - statt wie (ohne Ermessensspielraum!) vorgeschrieben - die rote Karte.
Die Schützlinge von ASC-Trainer Dr. Holger Zimmer gaben nun Gas wie die Jungs auf dem Hockenheimring und wollten den längst verdienten erneuten Gleichstand. 62. Minute: Der gute Stefan Holter kann sich nicht entscheiden, mit welchem Körperteil er die Flanke aus drei Metern reinmachen soll. Mit dem Kopf wäre das Tor kein Problem gewesen. 67. Minute: Abwehrhüne Amardeep Josan scheitert mit seinem Kopfball nur um Zentimeter. 85. Minute: Der im zweiten Durchgang aufgeblühten Bobie N'Delly wird kurz vor dem Einschuss gefoult. Wieder sieht es der Schiedsrichter anders.
Mit diesem erneuten Auswärtserfolg konnte der Überraschungs-Tabellenführer aus Wiesloch seine Siegesserie auf allerdings glückliche Weise fortsetzen. Der ASC hingegen muss sein nächstes Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Schlusslicht VfB Rauenberg unbedingt gewinnen, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten.
Joseph Weisbrod