Aufstellung des ASC Neuenheim
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Auch im Nachholspiel gelang es dem ASC Neuenheim nicht, die Endlosschleife der Serie ohne Siege zu verlassen. Nach der leistungsgerechten Halbzeitführung versagte die Mannschaft kollektiv und musste letztlich mit dem Unentschieden zufrieden sein. Noch brauchen die Anatomen kein Fernglas, um dem Nichtabstiegsplatz im Blick zu behalten. Doch nun überwintert der ASC Neuenheim mit mageren 10 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz in der Kreisliga Heidelberg. Und die Tabelle lügt nicht!
Dabei musste ASC-Torwart Tobias Süveges, der den erkrankten Stammkeeper Rouven Schwab tadellos vertrat, in der ersten Hälfte keinen einzigen Schuss des harmlosen Kellernachbarn auf seinen Kasten registrieren. Doch auch der Gästetorwart hätte gemütlich Weihnachtsplätzchen backen können. Mit dem ersten Schuss aufs Tor überhaupt - und das in der 25. Minute - ging der ASC unvermittelt in Führung, Patrick Helten, einer der wenigen Energieleuchten in der Neuenheimer Schaltzentrale zwischen Abwehr und Angriff, wurde von einem Baiertaler Verteidiger im Strafraum von den Beinen gegrätscht. Den fälligen Elfmeter verwandelte ASC-Kapitän Timo Mifka kalt und scharf wie der eisige Wind unhaltbar zum 1:0. Damit hat Fantomifka bereits zehn Saisontore auf dem Konto. Beim Torverhältnis von 18:31 sind das fast zwei Drittel aller Neuenheimer Treffer. Auch diese Zahlen lügen nicht.
Nach dem Wechsel hatte Innenverteidiger Amardeep Josan, einer der raren konstant überzeugenden ASC-Spieler in der Vorrunde, unverhofft die Chance, die Führung auszubauen. Der "Lange" stand frei vor dem Tor - allerdings mit dem Rücken zur Baiertaler Beziehungskiste und konnte das Zuspiel so nicht mit der indischen Vollstreckung zum 2:0 abschließen (50.). Danach der Schock im Abwehrblock. Marc Saggau zog sich (wahrscheinlich) einen Muskelriss zu und musste seinen Platz im Defensiv-Kompetenzentrum räumen.
Mit Neuenheims Marc "van Bommel" (55.) ging auch ein Riss durch das einheimische Organisationsgefüge. Der starke Patrick Helten musste in die Viererkette zurück und fehlte damit im defensiven Mittelfeld. Die ohnehin fragile Ordnung im Neuenheimer Spiel geriet nun aus der Balance. Die Quittung folgte auf dem Fuß von Marcel Wagner, der für seine junge Mannschaft zum Ausgleich ins linke Eck traf (62.).
Kopfschüttelnd mussten die konsternierten Neuenheimer Zuschauer mit ansehen, wie gestandene Fußballer, über die der ASC trotz chronisch vermisster Leistungsträger zweifellos verfügt, sogar das kleine Fußball-Einmaleins "vergaßen" und sich mit schlampigen Zuspielen überboten. Reine Kopfsache? Mangelndes Selbstvertrauen? Der Rest der tristen Partie taugte jedenfalls als Musterbeispiel dafür, wie eine Mannschaft durch Fehlverhalten in Zweikampf, Spielentwicklung und Einsatzwillen einen bis dahin schwachen Gegner so aufbauen konnte, dass Baiertal dem Sieg in der Schlussphase näher war als der ASC.
Zum Lachen in den Keller? Im Tabellenkeller wird nicht gelacht. Entsprechend ernst war die Stimmung in der Clubgaststätte nach dieser "Krönung" einer völlig verkorksten Vorrunde. Doch gegen Depression hilft nur Aktion. Und so hofft man bei den Neuenheimer Verantwortlichen auf ein Frühjahr, in dem mindestens so viele Punkte erblühen, dass der Verein im Jahr seines 30jährigen Bestehens nicht absteigt. Zum Vorbereitungsbeginn Ende Januar werden mit Simon Keller, Felix Louis, Heiko Mundt, Christian Warnemann & Co. die Hoffnungsträger im Kader zurück erwartet, die der Zimmer-Mannschaft aus dem Schlamassel helfen können.
Schöne Bescherung (im nicht sarkastischen Sinne des Wortes), frohe Weihnachten und einen optimistischen Start ins Jubiläums- und EM-Jahr 2008 wünscht allen Leserinnen und Lesern des ASC-Newsletter
Joseph Weisbrod