Heidelberger Kreispokal
Saison 2006/2007
Vorbericht zum Finale

SG Wiesenbach heiß auf das "Double"

Doch im Kreispokal-Endspiel hat auch derASC Neuenheim Ehrgeiz

Von Sieghard Schindler

Heidelberg. (SgS) Wie im letzten Jahr haben sich für das Heidelberger Kreispokalfinale am Pfingstmontag zwei Vereine aus der höchsten Kreis-Liga qualifiziert. Um 17 Uhr treffen im Stadion des Heidelberger Sport-Clubs am Harbigweg in Kirchheim der gastgebende ASC Neuenheim und der frisch gekürte Meister und Landesliga-Aufsteiger SG Wiesenbach aufeinander.

Die Anhänger des ASC Neuenheim werden sich vielleicht noch an den Pfingstmontag des Jahres 1998 erinnern. An diesem Tag nämlich - vor neun Jahren - schaffte der ASC, nachdem kurz vorher der Titel in der damaligen Bezirksliga errungen wurde, mit dem Sieg gegen den VfB St. Leon das begehrte Double. Damals wie heute war Dr. Holger Zimmer als Trainer für das Team verantwortlich. Ein gutes Omen?

Die Gastgeber könnte man als "Alte Hasen" in Sachen Kreispokal bezeichnen. Zum vierten Mal in Folge erreichten sie zumindest das Halbfinale.

Die Zimmer-Elf ist gegen den souveränen Titelträger auf jeden Fall kein Favorit. "Wir haben beide Saisonbegegnungen in der Liga gegen Wiesenbach verloren, fühlen uns als Außenseiter aber dennoch ganz wohl und können mit weniger Druck als die SG spielen", sagt Holger Zimmer. Allerdings müsse man auf die langzeitverletzten Stammspieler Sebastian Schwab und Daniel Terzic verzichten, und auf der Bank sitze mit Burkhard Kunstmann ein 48-Jähriger als Ersatzkeeper, was in dieser Spielklasse wahrlich höchst ungewöhnlich sei.

Auf dem Weg ins Endspiel waren die Heidelberger in den ersten beiden Runden kaum gefordert. Einem 4:0-Erfolg beim C-Ligisten DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal II folgte beim A-Klassen-Vertreter l. FC Dilsberg ein ebenso müheloses 5:0. Erst ab der dritten Runde wurde es dann mitunter sehr eng. Zunächst schaltete das Team von Trainer Holger Zimmer jeweils auswärts mit 8:7 nach Elfmeterschießen den Liga-Konkurrenten ASV Eppelheim, dann ebenfalls knapp mit 4:3 den A-Liga-Club SpVgg Neckargemünd aus. Im Halbfinale, in dem mit der SG Lobenfeld überraschend ein B-Ligist vertreten war, war der 4:l-Sieg dort wieder klar und deutlich. Finalgegner SG Wiesenbach steht vor dem möglichen Höhepunkt einer außerordentlich erfolgreichen Saison. Nach dem Durchmarsch aus der B-Klasse in die Kreisliga gelang der mit erfahrenen ehemaligen Landes-, Verbands- und Oberliga-Akteuren besetzten Mannschaft mit dem direkten Aufstieg in die Landesliga Rhein-Neckar ein weiterer phänomenaler Erfolg. Was dem Team zur Krönung in der Vereinsgeschichte fehlt, ist der Gewinn der Meisterschaft und gleichzeitig der Pokal-Triumph. Wiesenbachs Erfolgstrainer Dirk Schwanke sieht es ebenfalls so: "Die Mannschaft ist heiß auf das Double. Sie wird, da bin ich ganz sicher, noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um den Pokal nach Wiesenbach zu holen." Mindestens 100 begeisterte Fans, die in gecharterten Bussen das Team nach Heidelberg begleiten, werden im Finale ihre Lieblinge lautstark unterstützen.

Auch die SG Wiesenbach beherrschte ihre Gegner in der Anfangsphase des Kreispokals sehr deutlich. Die Partien bei der Reserve der SpVgg Baiertal (5:0), bei Schwankes Heimatverein TSV Pfaffengrund (8:0) und bei der SpVgg Neckarsteinach (7:2) - alles Teams aus der C-Klasse - stellten keine Probleme dar. Im Viertelfinale musste mit der Ersten der SpVgg Baiertal (2:1) erstmals ein ernsthafterer Gegner eliminiert werden. Ganz eng wurde es im Halbfinale. Nach hartnäckigem Wiederstand gelang es dem Meister, den auf Rang zwei platzierten Liga-Konkurrenten VfB St. Leon auf dessen Platz nach Elfmeterschießen mit 5:3 niederzuringen.


Heidelberger Kreispokal, Finale (Sportzentrum Süd/Harbigweg)

Montag 28.5.2007, 17 Uhr
ASC Neuenheim - SG Wiesenbach



Rhein-Neckar-Zeitung vom 26.5.2007