Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
In seinen besseren Zeiten sagte Christoph Daum: Der Kopf ist im Fußball das dritte Bein. Wenn Du aber - wie diese beiden Mannschaften - im Niemandsland der Tabelle auf Platz 7 bzw. 8 jenseits von Gut und Böse stehst, hängt auch der Kopf mehr in der Mitte als oben. Und kann auch ein Klotz am Bein sein. Immerhin schien sich das von ASC-Trainer Dr. Holger Zimmer in dieser Woche verordnete Kunstrasen-Training auszuzahlen. Denn mit der hochrentablen Nutzung einer von nur zwei Chancen in der zweiten Halbzeit schaffte Neuenheim durch seinen Cash Cowboy Timo Mifka den 2:2-Ausgleich.
Der Kreispokal-Halbfinalist ASC Neuenheim ging in der 15. Minute durch Fouad Haddad in Führung. Nach fein getimtem Pass von David Keller schoss der flinke Neuner gegen die Laufrichtung von FCD-Keeper Dirk Lorsbächer clever zum 0:1 ein. Beim Ausgleich acht Minuten später war die ansonsten aufmerksame Neuenheimer Abwehr offen wie ein französisches Wahllokal an diesem Sonntag. Eine scharfe Hereingabe von rechts passierte ungestört den Fünfmeterraum. Dossenheims unkontrollierbarer Mittelstürmer Sascha Harbarth konnte ungehindert am langen Pfosten einnetzen (23.).
In der 30. Minute löste der lange verletzte Christan Warnemann den an der Leiste angeschlagenen Sebastian Schwab in der ASC-Viererkette ab. Bis zum Halbzeitpiff tat sich allerdings nicht mehr viel auf dem sonnenbeschienenen Kunstrasen. Zum Beginn der zweiten Hälfte musste auch ASC-Torwart Markus Gamer lädiert draußen bleiben. Sein Nachfolger und Feuerwehrmann Burkhard Kunzmann wurde unmittelbar nach dem Wiederanpfiff gleich extrem gefordert. Christoph Schmitts fulminante Mittelstreckenrakete konnte der fliegende Torwart gegen die Gesetze der Schwerkraft mit einem wahren Graue Panther-Sprung aus dem Winkel fischen (46.).
In der 70. Minute der nächste Ausfall beim ASC. David Keller musste nach einer imposanten Leistung das Feld humpelnd verlassen. Vaidatos Neverauskas, Neuenheims Gennaro Gattuso, ersetzte ihn in mit seinen eigenen Mitteln als unermüdlicher Guerillakkämpfer ohne jegliche Beißhemmung. Der ASC kam nun allerdings kaum noch über die Mittellinie. Die passive Spielweise in Tateinheit mit einer Fehlpassorgie wurde prompt und zu Recht von der wesentlich aktiveren, vom dynamischen Kapitän Jens Neubert angetriebenen Gramlich-Truppe bestraft. Erneut war es der überragende 21jährige Sascha Harbarth, der nach einem furiosen Solo aus spitzem Winkel vollstrecken konnte (79.)
Die Zuschauer gaben nun keinen Cent mehr auf den Anatomie-Sportclub, der kaum einmal einen Ball über drei Meter zum eigenen Mitspieler brachte. Doch der FCD hatte die Rechnung ohne Kreisliga-Toptorjäger Timo Mifka gemacht. Obwohl nach der Pause im Angriff fast am Verhungern, verarbeitete er das einzig vernünftige Zuspiel an der Strafraumgrenze so geistesgegenwärtig, dass er nach einem Turbodribbling den nicht gerade modeldünnen FCD-Torwart Dirk Lorsbächer auf dem falschen Fuß erwischte und mit genialischer Übersicht ins lange Eck vollstreckte (84.). Bereits der 24. Saisontreffer von Timogol. Wer bietet mehr?
Letztlich blieb es beim für die Gäste etwas glücklichen Remis. Beide Vereine haben nun 41 Punkte auf dem Konto. Während in der Kreisliga nicht mehr viel zu holen ist, kann der ASC Neuenheim am kommenden Mittwoch beim FC Lobenfeld noch ins Endspiel des Heidelberger Kreispokals einziehen. Die Mannschaft von Headcoach Dr. Holger Zim-mer und Co-Trainer Rudi Nagel hat also noch ein Saisonziel, für das es sich lohnt, alles zu geben. Anpfiff am 9. Mai im Golfmekka Lobenfeld ist um 19.00 Uhr.
Joseph Weisbrod
Trotz einer streckenweise sehr ansehnlichen Leistung und klarer Dominanz in der zweiten Halbzeit musste sich unsere Mannschaft mit einem 2:2-Remis gegen den ASC Neuenheim begnügen. Dabei waren es zunächst die Gäste, die nach einer Viertelstunde in Führung gehen konnten. Nach schöner Vorarbeit des Ex-Dossenheimers David Keller konnte Haddad per Flachschuss ins lange Eck freistehend vollenden. Nur acht Minuten später hatte jedoch Sascha Harbarth keine Mühe, am langen Pfosten zum 1:1 einzuschieben - dank präziser Vorarbeit von Volkan Cetinkaya. Bis zur Halbzeitpause verlief die Partei ausgeglichen mit leichtem Chancenplus für die Platzherren, so dass es mit dem Remis in die Kabinen ging. Nach dem Seitenwechsel nahmen die Dossenheimer nun das Heft sofort in die Hand. Christoph Schmitt zwang mit einem fulminanten Fernschuss aus gut 25 Metern den zur Pause eingewechselten Kunzmann im ASC-Tor zu einer Glanzparade. Zehn Minuten später strich ein Freistoss von Schmitt aus identischer Distanz nur ganz knapp an der Latte vorbei.In dieser zweiten Halbzeit zeigte der FC Dossenheim mit Sicherheit eines der besseren Saisonspiele, das Kombinationsspiel funktionierte bisweilen sehr gut, jedoch mangelte es an Effektivität im Torabschluss. In der 79. Minute war es aber endlich soweit: wiederum von Cetinkaya angespielt, traf Sascha Harbarth zum zweiten Mal an diesem Tag, diesmal auf kuriose Weise aus sehr spitzem Winkel. Der FC auf dem Weg zu einem knappen, aber verdienten Heimsieg? Nein, denn fünf Minuten später zeigte der Neuenheimer Torjäger Timo Mifka, warum er bereits 25 Tore auf seinem Konto hat, und traf zum 2:2, nachdem er sich schön durchgesetzt hatte und den Ball ins lange Eck platzierte. Eine Minute vor dem Ende hatte Christian Spies die Möglichkeit zum Siegtreffer, verzog den Ball aber, so dass es beim Remis blieb. Der FC Dossenheim rangiert vier Spieltage vor Saisonende weiterhin auf Platz 7.