Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Es war bitterkalt: Vor fast genau einem Jahr, am 10. Dezember 2005, verlor der ASC sein Heimspiel gegen den Nordstern 05 mit 1:4. Es war wie im Frühling: Dem ASC gelingt mit exakt dem gleichen Resultat am ersten Advent 2006 die späte Revanche. Damit hat das Team von Chefcoach Dr. Holger Zimmer und Co-Trainer Rudi Nagel in der Vorrunde alle Heimspiele gewonnen: Vereinsrekord!
Doch bevor die makellose Serie unter Dach und Fach war, musste der ASC sich gegen einen lange Zeit gleichwertigen Gegner durchsetzen. Die erste Halbzeit verlief enttäuschend und ohne Höhepunkte. Außer einem Kopfball von ASC-Kapitän Timo Mifka nach einer weiten Flanke des starken Christian Kunzmann in der 30. und einer Chance für den Gast nach schöner Vorlage von Altmeister Ivan Berecko in der 31. Minute bekamen die wenigen Zuschauer nicht viel geboten. Man bemühte sich, aber das Spielgerät rollte schwerfällig wie ein Medizinball durch die jeweiligen Reihen.
Dies änderte sich im zweiten Durchgang. Da wurde der erste Advent zum toroffenen Sonntag. Nach einem feinen Pass von Fouad Haddad lief Joshua Allen allein auf den TSV-Keeper zu und vollstreckte ruhig und präzise zum 1:0 (53.) Doch die Führung hielt nicht lange. Nach einem Freistoß ging es im Neuenheimer Strafraum zu wie auf dem Weihnachtsmarkt. Der Ball flipperte vor die Füße des jungen Mehmed Yesilsancak, der aus der Drehung blitzschnell vollstreckte (61.).
Danach wechselte TSV-Coach Patrick Ortlieb zwei Offensivkräfte ein und erhöhte den Angriffsdruck. Der neu in die Partie gekommene Gaylord Lomba konnte eine wunderbare Flanke von Igor Berecko aus drei Metern nicht per Kopf verwerten (68.). In diese offensive Gästephase hinein fiel die erneute Neuenheimer Führung. Der kurz vor der Strafraumgrenze gefoulte Mifka machte seinem Expertenruf alle Ehre und zirkelte den fälligen Freistoß flach ins rechte Torwarteck (72.).
Sechs Minuten später hieß es: Mach's noch einmal, Timo. Dieses Mal landete der bei aller Raffinesse keineswegs unhaltbare Freistoß flach im kurzen Eck (78.). Aus dem großen Medizinball wurde nun ein etwa 450 Gramm leichtes, geschmeidiges, rundes Ding (Durchmesser ca. 70 cm), mit dem die Akteure plötzlich ihren Spaß hatten und allerhand anzufangen wussten. So auch der blendend aufgelegte Fouad Haddad, dessen herrlich angeschnittener Freistoß aus fast spitzem Winkel an den rechten Pfosten krachte (86.).
Dann aber doch noch das etwas glückliche 4:1. Einen furiosen Eckball von Vaidatos Neverauskas verlängerte ein TSV-Abwehrmann nach einem "Leo"-Missverständnis mit dem Hinterkopf in den eigenen Torwinkel (87.)
Joseph Weisbrod