Aufstellung des ASC Neuenheim
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In der 700jährigen Geschichte Waldwimmersbachs - der Ort ist derzeit mit Jubiläumstransparenten geschmückt - und der über 75jährigen des SVW hat der ASC Neuenheim nur einmal auf dem kleinen Rasenplatz gepunktet - zu Kreisklasse-Zeiten anno dazumal. Die Älteren können sich vielleicht noch flüchtig an den knappen 0:1-Sieg erinnern. So gesehen, ist das Remis zur Saisonpremiere als Erfolg zu werten. Nimmt man allerdings die Spielanteile als Parameter, hätte Neuenheim auch ein Dreier-Guthaben auf dem jungfräulichen Konto Nr. 2006/2007 verbuchen können.
Der SVW startete mit einer klassischen Auswärtstaktik in die Nach-Ohlhauser-Ära. Die Roten - erforschtermaßen eigentlich die Farbe der Aggressivität, der Entschlossenheit und des Erfolgs - überließen dem Gast die Initiative und versuchten mit langen Bällen aus der Mottenkiste des britischen Kick & Rush und durch sporadische Konter zum Erfolg zu kommen. Dies gelang um ein Haar in der 11. Minute, als ASC-Torwart Markus Gamer einen fulminanten Schuss gerade noch aus dem oberen Winkel fausten konnte.
Wie schon in der Anfangsphase setzte in der Folge aber fast nur der ASC, mit der breiten Brust des Kreispokal-Triumphes in Eppelheim angereist, offensive Akzente. Zentimetergenauer Pass des brillanten defensiven Mittelfeld-Strategen Simon Keller auf den rechten Flügel in den Lauf von Foaud Haddad: Dessen paprikascharfer Aufsetzer zischt knapp am linken Pfosten vorbei (14.). Aus wechselhaftem Himmel dann die kalte Dusche für die Zimmer-Leute: Dejan Jakovlevic, routinierter Alleinikow im SVW-Sturm, läuft aus abseitsverdächtiger Position ohne Begleitschutz auf Gamer zu und lässt ihm keine Chance (17.).
Auch nach der Pause bleibt der ASC tonangebend, ohne jedoch mit zwingenden Aktionen überzeugen zu können. Zu viele Abspielfehler, zu wenig "Körperspannung" (von Co-Trainer Rudi Nagel immer wieder an der Seitenlinie eingefordert), zu wenig Durchschlagskraft im Angriff, zuviel suizidverdächtiges Harakiri in der Abwehr. Die Sturmgefahr erhöhte sich jedoch deutlich, als ASC-Trainer Dr. Holger Zimmer Sandro Carovani vom Club der langen Menschen e. V. einwechselte. Nicht zufällig war es Carovani, der den blutjungen SVW-Torwart Stefan Eisermann legal im Luftkampf irritierte, so dass Timo Mifkas prächtige Rechtsflanke den Weg durch den Strafraum fand. Dort lauerte ASC-Rückkehrer David Keller und jagte den "Teamgeist" hart wie Stalin zum verdienten 1:1-Ausgleich in die Maschen (57.).
Danach schlug die Stunde des erst 20jährigen neuen SVW-Spielertrainers. Der Ex-Bammentaler Steven Wolf wechselte sich 20 Minuten vor Spielende ein und bereitete kurz darauf mit seiner ersten Aktion die erneute Führung für die Gastgeber vor. Der junge Alpha-Wolf war aber - vor den Augen des mit dieser Regel völlig auf Kriegsfuß stehenden Linienrichters - mindestens drei Meter im Abseits, als er auf dem rechten Flügel davonzog. Seine tolle Flanke torpedierte SVW-Goalgetter Dejan Jakovlevic unhaltbar mit dem Kopf ins ASC-Netzwerk (69.).
Es spricht für die Einstellung und die konditionelle Fitness der Gäste, dass der ASC auch diesen erneuten Rückstand wettmacht. Neuzugang Simon Keller, auf der Sechserposition eine Idealbesetzung und vielleicht bester Mann auf dem Bonsai-Platz, zieht aus 20 Metern ab. Seine Bodenrakete schlägt mit Wucht und Präzision im SVW-Toreck ein (74.). Danach blies der ASC zur furiosen Schlussoffensive. David Keller (80.) und zweimal Sandro Carovani, darunter mit einem Lehrbuch-Kopfball an den Pfosten (85.), hätten dem ASC fast einen Traumstart in die Saison 2006/2007 besorgt.
Da aber das Risikomanagement in der Neuenheimer Defensive chronisch zu wünschen übrig ließ, geht das Unentschieden letztlich in Ordnung. Und - siehe oben: Mit diesem Punktgewinn hat der ASC sogar ein bisschen Geschichte geschrieben in seinen ureigenen Waldwimmersbacher Annalen.
Joseph Weisbrod
Ein von beiden Seiten sehr engagiert geführtes Spiel endete mit einem gerechten Unentschieden. In der 14. Minute erzielte Dejan Jakovlevic die Führung für die Einheimischen. Die zweite Hälfte begann mit verstärkten Angriffsbemühungen der Neuenheimer, die in der 55. Minute durch David Keller den Ausgleich erzielten. Nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Steven Wolf erzielte wiederum Jakovlevic die Führung. Die Gäste ließen jedoch nicht nach und glichen mit einem Weitschuss von Simon Keller aus.
ma