Aufstellung des ASC Neuenheim
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Kardinal Pandulpho in König Johann: "Des unbekannten Wechsels Lippen küssen!" William Shakespeare dicht auf den Versen baute ASC-Coach Dr. Holger Zimmer sein Team dank frischer personeller Alternativen im Vergleich zur Sonntagspleite gegen Eppelheim völlig um. Nur noch drei Positionen waren identisch besetzt.
Offenbar hatte der noch junge Trainerfuchs seiner runderneuerten Mannschaft einen weiteren Shakespeare-Rat mit auf den Weg gegeben: "Folgt Eurem Mut und stürmt!" Das taten die Anatomen auch auf rekordverdächtige Weise. Exakt 40 Sekunden nach dem Anpfiff legte Neuzugang Patrick Helten aus der Hölderlin-Stadt Tübingen ein exzellentes Solo aufs holprige Rasenparkett, drang von links in den Strafraum ein und ließ dem Baiertaler Keeper mit einem DIN-genauen Saftschuss keine Chance. Der ASC spielte weiter variabel und munter nach vorne. Um so überraschender der Ausgleich in der 15. Minute. Patrick Franz konnte eine Rechtsflanke aus fünf Metern allzu ungestört einköpfen.
Nun setzte die junge Gästetruppe - der "älteste" Spieler soll gerade mal 22 Jahre alt sein - immer mehr Ausrufungszeichen. Es ging rauf und runter. Zunächst umkurvte ASC-Kapitän Timo Mifka den Baiertaler Torwart, versäumte aber zum eigenen Beschämen den krönenden Abschluss (25.). Eine Zeigerumdrehung später die Führung für die weißblauen Franz-Bubis. Der 19jährige Tobias Hemmer schloss ein spektakuläres Dribbling mit einem Schuss ins kurze Eck ab (26.): 1:2. Zehn Minuten später zog der von Trainer Zimmer in die Sturmspitze beorderte David Keller von der Sechzehnmeter-Marke aus dem Rückraum ab. Knapp drüber (36.).
Ein pralles, ein rassiges Kreisliga-Spiel. In der 55. Minute schaltete Rechtsverteidiger Moritz Mie seinen Turbo ein und flankte fast von der Grundlinie flach nach innen. Sein Kollege Lukas Furze wurde "gefoult". Den Strafstoß verwandelte Timo Mifka zum 2:2-Gleichstand. Bereits der 19. Saisontreffer von Timogol. Der ASC bog den Rückstand sogar noch um, als Guerillakämpfer Vaidatos Neverauskas SpVgg-Keeper Thomas Matuszyk einen Abschlag abluchsen und listig auf 3:2 erhöhen konnte (71.).
Neuenheim vergab nun mehrfach durch überhastet vorgetragene Konter die Möglichkeit, seinen Vorsprung auszubauen. Statt dessen die Ernüchterung zwei Minuten vor dem Abpfiff: Ümit Bozbay konnte allein auf ASC-Torwart Markus Gamer zulaufen und traf nicht nur knapp neben den Pfosten ins Tor, sondern auch mitten ins gelbblaue Herz der Neuenheimer (88.)
Dennoch eine ermutigende Mannschaftsleistung (Shakespeare: "Einer allein ist keiner") des ASC Neuenheim, bei dem Sebastian Schwab die Abwehr ruhig und klug leitete, USA-Rückkehrer Simon Keller auf der Sechserposition die vermisste Qualität an der zentralen Schnittstelle zwischen Defensive und Offensive garantierte und der ebenso ballgewandte wie dynamische Patrick Helten für neue Impulse im Mittelfeld-Kraftzentrum Mittelfeld sorgte. Weniger überzeugend die Leistung des Schiedsrichter-Gespanns, das in puncto Abseitsbildung doch allzu oft auf Pisa-Niveau stand.
Joseph Weisbrod
PS: Am Freitag, dem 20. April, um 20.00 Uhr beginnt im Clubhaus am Harbigweg die Jahreshauptversammlung 2007 des ASC Neuenheim. Es lohnt sich für alle ASC-Mitglieder, sie zu besuchen!