Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Mit einer zu Recht mit einem Sieg belohnten Energieleistung gegen den Tabellenzweiten bereitete der ASC seinem Vorsitzenden Dr. Werner Rupp an dessen 50. Geburtstag ein nicht unbedingt erwartetes Geschenk. Bereits in der 10. Minute lag den Neuenheimer Fans zum ersten Mal der Torschrei auf den Lippen. Doch Jens Kronauers Treffer wurde wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt. Das ASV-Kompetenzteam setzte mit einem Fernschuss, den der sichere ASC-Keeper Sören Sitter glänzend parierte, ein erstes Ausrufezeichen, agierte aber ansonsten merkwürdig verhalten und uninspiriert.
Dann hieß es auf der Wies'n am Harbigweg: Ozapft is! Neuenheims starker Quarterback Jens Kronauer bediente seinen Kapitän Thomas Pasch mit einem klugen Pass auf die rechte Außenbahn. Dessen starke Maß-Flanke konnte der ASV-Keeper nicht kontrolliert abwehren. ASC-Stürmer Christian Kunzmann nahm den Ball volley aus der Drehung und hämmerte ihn blitzschnell via rechten Innenpfosten ins Netz (26.). Ein Klassetor! Drei Minuten später zog ASC-Scharfschütze Josip Balukcic ansatzlos ab. Auch sein Flachschuss krachte an den Innenpfosten, prallte aber ins Feld zurück (29.).
Dann die Richtungsentscheidung (vielleicht nicht nur in diesem Spiel!) für die wesentlich aktiveren und entschlosseneren Gastgeber. Einen Freistoß des Ex-Dossenheimers Christoph Schmitt konnte der ASV-Goalie nicht festhalten. Balukcic war zur Stelle und vollstreckte zum verdienten 2:0-Pausenstand. In der 52. Minute wechselte sich ASV-Spielertrainer Rainer Wild ein, um der für gehobene Ansprüche unbefriedigenden Eppelheimer Partie vielleicht doch noch eine Wende geben zu können. In der Tat brachte der ungekrönte König der Standards Konzept und Impulse in das bis dahin druck- und ideenlose Eppelheimer Offensivspiel.
Nach einem verbissenen Partisanenkampf im ASC-Strafraum kam ASV-Topgunner Marc Hertel an die desorientierte Kugel und schob zum 1:2 ein (58.) Nun ging es drunter und drüber. Nach Befragung seines Assistenten zeigte der Schiedsrichter ASC-Mittelfeldmann Christoph Schmitt die gelbrote Karte. Schmitt schüttelte draußen fassungslos den Kopf: Schließlich war er beim Gerangel um den Ball unmittelbar nach dem Tor selbst unfair attackiert worden - von einem ungeduldigen Eppelheimer, der das Spielgerät so schnell wie möglich zum Anstoßkreis bringen wollte. Über diese nicht nachvollziehbare Hinausstellung beschwerte sich Schmitts Mannschaftskollege Christian Warnemann, indem er dem Linienrichter eine potenzielle Sehbehinderung attestierte. Für seine verbale fußballerische Floskel sah der gute Warnemann, eigentlich ein friedlicher und besonnener Zeitgenosse, prompt die rote Karte.
Nun musste der ASC sich fast eine halbe Stunde lang mit acht Feldspielern zur Wehr setzen. Die Mannschaft von Coach Holger Zimmer und Co-Trainer Klaus Hoppart tat dies mit unbändigem Einsatz und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Der Favorit aus Eppelheim wusste mit dem numerischen "Garten der Freiheit" in der ASC-Hälfte nicht viel anzufangen und konnte sich nur selten durchsetzen. Denn die überragenden Neuenheimer Abwehrbollwerker um die Innenminister Sandro Carovani und Steve Ekoua Sima ließen den Eppelheimer Angreifern einfach keine Schlupflöcher.
Im Gegenteil: Der ASC war vor allem über seine jungen Flitzer Christian Kunzmann, der auch in der Defensive imposante Szenen hatte, und Fouad Haddad immer wieder durch überfallartige Konter gefährlich. Symptomatisch für den aufopferungsvollen Kampf der Neuenheimer: Der Ex-Leimener Fouad Haddad, eine absolute Bereicherung für den ASC, musste mit Muskelkrämpfen ausgewechselt werden (86.) Letztlich entschied Neuenheim das in der zweiten Hälfte dramatische Kopf-an-Kopf-Rennen knapp, aber verdient für sich.
"Mister ASC" Dr. Werner Rupp wird sich an diesem ultraspannenden Wahlsonntag über den Sieg gefreut haben. Herzlichen Glückwunsch zum Fünfzigsten!
Joseph Weisbrod
Josip Balukcic verletzt am Boden
(Foto: Rodney Elwick)
Getümmel im Strafraum, kurz vor dem Eppelheimer Anschlußtreffer
(Foto: Rodney Elwick)