Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
The Bigger Bang. Der große Knall, wie das neue Album der Rolling Stones verheißt, war dieses Spiel nicht. Doch es bot über weite Strecken guten, fetzigen Kreisliga-Rock. Der erste Bang schon kurz nach dem Anpfiff. SVW-Spielertrainer Simon Ohlhauser holt sein Schlagzeug raus und animiert ASC-Torwart Sören Sitter per Distanzhammer zu einer ersten Glanztat (2.).
Dann beginnt das ASC-Open-Air-Festival. 5. Minute: Lead-Gitarrist Timo Mifka setzt zu einem rasanten Solo-Riff an und passt von der Grundlinie zurück auf Bobie N'Delly, der das Duett aber nicht vollenden kann. 10. Minute: Der abschlussfreudige Josip Balukcic zieht entschlossen ab. Knapp vorbei ist auch daneben. 31. Minute: Eine mutige Direktabnahme - wieder von Balukcic - und der Nachschuss des umsichtigen Abwehrstrategen Christian Warnemann sehen schön aus, bringen aber keine Rendite. 37. Minute: ASC-Hightech-Rasenmähermittelfeldmann Jens Kronauer reiht sich ein in das Neuenheimer Shooting: Der SVW-Keeper lenkt seinen präzisen Schuss gerade noch über die Querlatte. Auch der Gast aus Waldwimmersbach ist durch Konter, vor allem über die cleveren Ohlhauser-Brothers, immer für eine Tor-Überraschung gut.
Auch nach der Backstage-Pause konzentriert die Neuenheimer Fahrgemeinschaft, nun mit dem immer stärker werdenden Nummer Eins-Kapitän Thomas Pasch an Bord, ihre Energie auf den direkten Weg Richtung Waldwimmersbacher Ortsmitte. 48. Minute: Wirbelwind Fouad Haddad haut das Ding nach einem Dribbling knapp drüber. 52. Minute: Bobie N'Dellys afrikanischer Linientanz findet keinen würdigen Abschluss. 58. Minute: Sandro Carovanis Kopfball verfehlt nur um Zentimeter das Ziel.
Einer alten Fußballweisheit folgend geht der Schuss nach hinten statt nach vorne los. 70. Minute: Bei einem der schnell und klug vorgetragenen Gegenangriffe der kombinationssicheren Gäste kommt nach einer missratenen Abwehrmaßnahme Oliver Klumb in Schussposition. Der SVW-Cotrainer fackelt nicht lange und besorgt aus 12 Metern das 0:1. Im Gegenzug fast der Ausgleich. Sandro Carovani zieht wieder mal die Flügelschrauben an und eine scharfe Rechtsflanke direkt vor das Tor. Bobie N'Delly hätte nur "Merci" sagen können, mais lui dit "Non" und schießt dem guten SVW-Keeper mehr oder weniger in die ausgestreckten Krakenarme (71.).
Und wieder so ein Skalpell-Konter der Gäste. 82. Minute: Ein SVW-Angreifer geht nach einem weiten Pass im Sprint-Duell mit ASC-Verteidiger Christoph Aberle bereitwillig zu Boden. Der Schiedsrichter wertet das zweideutige Techtelmechtel als Notbremse und zeigt dem zu Recht verdutzten Aberle die rote Karte. Wahrscheinlich eine falsche, mindestens aber(le) zu harte Entscheidung. Der SVW wittert nun seine Siegchance und will nachlegen. 85. Minute: Der große SVW-Steuermann Simon Ohlhauser schießt scharf und auch genau Richtung langes Eck. ASC-Zerberus Sören Sitter lenkt das Ding mit magischer Hand gerade noch um den Pfosten.
In der Nachspielzeit doch noch der hochverdiente Lohn für die couragierte Mannschaftsleistung des Gastgebers. Minute 90 + 1: Der in der Schlussphase eingewechselte David Solbrig setzt sich auf dem rechten Flügel wunderbar durch und schlägt eine Klasseflanke in den SVW-Strafraum. Timo Mifka steigt hoch und köpft mustergültig vor die SVW-Hütte. Sturmpartner Bobie N'Delly - pardon, Monsieur - holpert und stolpert den Ball irgendwie über die Torlinie.
Unterm Strich ein gerechtes Unentschieden. Und ein Sieg für das noch fragile Neuenheimer Selbstvertrauen der neu formierten Boy Group von Headcoach Holger Zimmer und Co-Trainer Klaus Hoppart. Denn das sich immer besser findende Team hat den Ausgleich in Unterzahl erkämpft. Man darf gespannt sein, wie die Tournee der jungen ASC-Band durch die HD-Serie A weiter geht.
Joseph Weisbrod