Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
Der im ASC-Gästebuch eingetragene Wunsch eines ASV Eppelheim-Fans ("Ich will gegen St. Ilgen drei Punkte sehen") ging nicht in Erfüllung. Neuenheim war an diesem Tag einfach zu schwach, um dem in allen Belangen überlegenen Tabellenführer auch nur annähernd Paroli zu können. Die mit dem imposanten Torverhältnis von 86:15 (Tordifferenz +71) angereiste Badenia ließ dem ASC mit aggressivem Pressing keinerlei Spielraum und zwang die wie von der Sonne gelähmt wirkenden Neuenheimer zu schnellen Ballverlusten schon in der eigenen Hälfte. Und so ging der Topfavorit bereits in der 7. Minute in Führung. Eine scharfe Hereingabe prallte von einem ASC-Abwehrspieler zur eigenen Torlinie. Der Schiedsrichter gab den Treffer, obwohl der Ball eigentlich erst beim Nachschuss die Deadline überquerte.
Bereits nach 25 Minuten die Vorentscheidung. Badenias Co-Trainer Andreas Genthner schlug eine grandiose Passflanke über 40 Meter quer über den Platz genau in den Lauf von Stürmer Daniel Can. Der FC-Goalgetter startete durch wie Schumi auf dem Nürburgring und ließ ASC-Keeper Rodney Elwick mit einem präzisen Flachschuss keine Chance. Auch der zweite Durchgang gab den fassungslosen ASC-Fans am Weltlachtag trotz strahlendem Sonnenschein keinen Anlass zur Heiterkeit. Im Gegenteil: Neuenheim ergab sich sang- und klanglos in sein Schicksal und zeigte keinerlei Gegenwehr gegen den physisch, spielerisch und kämpferisch mehr als eine Klasse besseren FC St. Ilgen.
Nach dem Slogan "You two Can do" erhöhte Badenias Canone fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff auf 0:3. FC-Spielmacher Mehmet Ötztürk, der den verletzten Kapitän Nils Körner auf der Zehner-Position würdig vertritt, profitierte von einem der sich dramatisch häufenden Neuenheimer Fehlpässe beim sogenannten Spielaufbau und jagte die Kugel zum 0:4 unter die Querlatte (54.). Der Ehrentreffer für den ASC in der 65. Minute nach Vorarbeit von Christoph Schmitt und coolem Abschluss von Kapitän Timo Mifka war nichts als Ergebniskosmetik. Immerhin das neunte Saisontor von Timogol.
Der eingewechselte Franco Valente und der überragende Daniel "Düsentrieb" Can mit seinem dritten Treffer machten das verdiente halbe Dutzend gegen allerdings desolate Neuenheimer voll. Für den ASC zeigte die bittere Wahrheit sich auf dem Platz: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." Gegen den Klassenprimus kann und darf man eine Heimniederlage kassieren. Aber nicht ohne jeden Widerstand.
Da darf es auch nicht als Alibi gelten, dass mit dem plötzlich erkrankten Ex-Badenianer Christian Warnemann (gute Besserung!!!) sowie Neuenheimer anderen Leistungsträgern wichtige Führungskräfte fehlten und einige Spieler nicht topfit in die Partie gingen.
Schade: Abwehrmann Andreas Bardelli, der nach seinem fußballerischen Sabbatjahr erstmals wieder von Beginn an das ASC-Trikot trug, hätte ein würdigeres Comeback als diese hohe Niederlage verdient.
Joseph Weisbrod