Aufstellung des ASC Neuenheim
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Das Spiel zwischen dem Tabellenvierten aus Rettigheim und dem direkten Verfolger war ungefähr so schwach wie die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg. Wie schon im Hinspiel mussten die Zuschauer sich mit einer Nulldiät begnügen. Insgesamt zwei ernsthafte Torschüsse in 90 Minuten waren einfach zu wenig. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld. Den Rest erledigten die aufmerksamen Abwehrreihen. Und wenn es für die Gäste brenzlig zu werden drohte, schnappte die von TSV-Trainer Rolf Haag und seiner Viererkette hervorragend einstudierte Abseitsfalle zu. Dies geschah allein im ersten Durchgang rund ein Dutzend Mal.
Allerdings hatte der in vorderster Neuenheimer Spitze meistens von den Schiri-Pfiffen betroffene Mittelstürmer Timo Mifka Pech, dass der insgesamt gut leitende Schiedsrichter auch zwei grenzwertige Situationen zu des Angreifers Ungunsten entschied. Der bienenfleißige Mifka war es auch, der in der 39. Minute erstmals TSV-Torwart Timo Staudacker mit einem strammen Aufsetzer prüfte. Nur eine Minute später tauchte ASC-Keeper Rodney Elwick blitzschnell in seine rechte Ecke und lenkte den ersten gefährlichen TSV-Torschuss in brillanter Manier um den Pfosten (40.) Damit hatten die Mannschaften ihr spärliches Pulver allerdings schon verschossen.
Es ist bezeichnend für die Aktionsarmut in dieser Partie, dass RNZ-Fotograf Helmut Pfeifer bis in die zweite Halbzeit ausharren musste, um überhaupt eine druckreife Szene einfangen zu können. Auch nach der offenbar nicht sehr schöpferischen Pause stand im Arbeitszeugnis der Spieler: Sie bemühten sich redlich. Der Ball lief zwar recht ordentlich über den Rasen, doch mangelte es auf beiden Seiten an Ideen, Überraschungsmomenten und offensiver Entschlossenheit. Ein Lob gebührt allerdings den Defensivkräften, die es dem Kreativpersonal durch ihr cleveres Stellungsspiel und ihre Zweikampfstärke wahrlich nicht leicht machten.
Mäßige Aufregung gab es eigentlich nur, wenn ein ASC-Spieler wieder mal aus einer angeblichen oder tatsächlichen Abseitsposition startete. Dennoch hätte das Spiel, das keinen Sieger verdient hat, doch fast noch einen solchen gefunden. Ein durch den Fünfmeter-Raum streunender Kopfball stahl sich in der 85. Minute unter gütiger Mithilfe von Freund und Feind irgendwie ins Neuenheimer Netz. Der ASC hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn der Schiedsrichter diesen Treffer gegeben hätte. So aber blieb es beim gerechten Remis. Damit verpasste Neuenheim die Chance, den Tabellennachbarn zu überholen, während andererseits der TSV gegenüber dem Ligadritten ASV Eppelheim keinen Boden gut machen konnte.
Dennoch war ASC-Trainer Dr. Holger Zimmer, der auch in der nächsten Saison beim Anatomie-Sportclub Neuenheim auf der sportlichen Kommandobrücke stehen wird, mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. Zum einen kassierte sein Team nach dem Auswärtserfolg in Eppelheim immer noch kein Gegentor seit dem Start in die Restsaison. Zum zweiten muste sein Mannschaft ersatzgeschwächt antreten, nachdem erfahrene Leistungsträger wie Timo Winkelmann, Michael Fuchs, Steve Ekoua Sima (alle drei zum Teil schwer verletzt) und Abwehr-Leuchtturm Sandro Carovani nicht mitwirken konnten.
Joseph Weisbrod
