Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Harald Schmidt: "Wenn Du willst, dass die Glocken läuten, musst Du auch am Strang ziehen!" Und zwar - nicht nur im Fußball - möglichst an einem. Weil der FC Badenia St. Ilgen besonders gut an einem Strang zog, läuteten die Glocken im Waldstadion in der zweiten Halbzeit Sturm. Die letzten beiden Tore in der 84. und 90. Minute manifestierten allerdings ein Resultat, das der beherzten Gästeleistung nicht gerecht wird. Denn fast eine Stunde lang agierte der ASC Neuenheim - trotz Unterzahl ab der 35. Minute - im gut besuchten Waldstadion auf Ball- und Augenhöhe mit dem starken Tabellenführer.
Die erste luxuriöse Möglichkeit im Flutlichtspiel am Freitag abend hat der ASC in der siebten Minute. Christian Kunzmann schickt seinen Angriffspartner Bobie N'Delly auf die Single-Reise. Neuenheims Bonsai-Zuma eilt allein auf FC-Keeper Stefan Pfister zu, schießt aber unkonzentriert am linken Pfosten vorbei. Der Gastgeber beeindruckt in der Folge mit Tempo, Dynamik, Kombinationsfluss und nähert sich erstmals in der 19. Minute mit einem Lattenknaller dem Führungstreffer. Der gelingt dann sechs Minuten später. Am Ende eines wie am Reißbrett berechneten Angriffs passt der überragende FC-Kapitän Nils Körner klug an ASC-Torwart Dirks Lorsbächer vorbei in die Mitte, wo Mittelstürmer Daniel Can den Ball - wenn auch aus höchst abseitsverdächtiger Position - nur noch ins leere Tor zu schieben braucht (25.)
Doch das Zimmer-Imperium schlägt postwendend zurück. Nach einer scharfen Freistoßflanke von Kunzmann steigt Josip Balukcic hoch, höher, am höchsten und köpft unhaltbar zum Ausgleich ins Netz (29.). Kleine Fußnote: Mit diesem Treffer verdoppelt der ASC das Gegentorkonto der Badenia auf unglaubliche zwei (!!!) Zähler. Kurz darauf muss Abwehr-Gladiator Steve Ekoua Sima, Neuenheims Lucio, wegen eines Fouls an der Strafraumgrenze den Platz verlassen. Wohl der Knackpunkt in dieser intensiven Kreisliga-Partie (35.) In der 40. Minute fast die erneute FC-Führung. Aber Daniel Can versagt der feinen Hereingabe des stürmenden Co-Trainers Andreas Genthner die Anerkennung und verschlenzt den Ball über das Tor. (40.).
Nach dem Wechsel bringt ASC-Trainer Holger Zimmer für Bobie N'Delly den Neuenheimer Topgunner Timo Mifka als Sturm-Alleinikow. Doch dann macht St. Ilgens Mittelfeldrenner Tobias Müller seinem Namensvetter und 60 Jahre alt gewordenen "Bomber der Nation" alle Ehre. Zitat aus der Gerd Müller-Hymne: "Dann macht es bumm, ja und dann kracht's, und alles schreit, der Müller macht's. Dann macht es bumm, dann gibt's ein Tor, und alles schreit dann: Müller vor!" So geschieht es. In der 53. Minute schleicht sich Müller vor in den Fünfmeterraum und macht nach einer Ecke das 2:1. Ein Müller-Tor und doch kein echtes. Denn ASC-Torwart Dirk Lorsbächer, ein souveräner und besonnener Torwart, schwört Stein und Bein, dass der Ball in keiner Sekunde hinter der Linie war.
Keine drei Minuten später macht es wieder bumm. Dieses Mal erledigt der junge Maestro selbst den Job. St. Ilgens 22jähriger "Zehner" Nils Körner (die Rückennummer passt zu dem jungen Mann wie angegossen) adelt seine meisterliche Leistung als omnipräsenter, dynamischer Spielgestalter und bezwingt Lorsbächer mit einem knallharten Aufsetzer (55.). Von diesem Doppelschlag scheinen sich die dezimierten Neuenheimer gegen einen so cleveren Gegner nicht mehr zu erholen.
Von wegen! Timo Mifka zaubert einen tödlichen Pass in den Lauf von Josip Balukcic. Doch der junge Kroate will wohl nicht den Sensenmann spielen und trifft den Ball nicht richtig (60.). Erst in der 75. Minute bricht sich der ASC quasi selbst das Genick. Ein Freistoß-Nachschuss von Timo Mifka donnert an den linken Innenpfosten. Der Abpraller fällt wie gemalt vor die Füße von Abwehrchef Christian Warnemann. Der ansonsten tadellose Ex-St. Ilgener zieht aus fünf Metern ab und knallt die Kugel statt ins empfängnisbereite Netz an die Querlatte. Der Anschlusstreffer hätte die Partie vielleicht nochmals spannend gemacht.
In der Schlussphase spielt die Badenia ihre ganze Cleverness in Mittelfeld und Angriff aus. Wieder ist es der an drei Toren unmittelbar beteiligte Badenia-Maradona Nils Körner, der das Rundleder im Strafraum genialisch in die Gasse befiehlt, so dass Moritz Haerle nur noch abzuschließen braucht (84.). Und noch ein letztes Mal lässt der Klassenprimus die Abendglocken in St. Ilgen läuten. Matthias Höger vollstreckt in der 90. Minute nach einer kleinen fußballanatomischen Lehrstunde für den Anatomie-Sportclub zum 5:1-Endstand.
Fazit: In dieser Verfassung wird der FC Badenia St. Ilgen (jetzt 43 : 2 Tore), nicht nur der optisch der AC Mailand der Heidelberger Serie A, auf dem Tabellengipfel überwintern. Der ASC hingegen braucht sich dieser zu hoch ausgefallenen Niederlage dank einer läuferisch und kämpferisch bemerkenswerten Teamleistung - zumal fast eine Stunde lang in Unterzahl - nicht zu schämen. Nun muss der ASC eben in den nächsten beiden Heimspielen gegen den FV Nußloch und den SV Waldhilsbach punkten, um im oberen Drittel der Tabelle zu bleiben. .
Ein Tipp: ASC-Reservetorwart Rodney Elwick hat von der Bank aus wieder packende Live-Bilder vom Spiel geschossen, die es auf der ASC-Homepage zu bewundern gibt. Also: Gesellt Euch zu den schon über 162.000 Website-Besuchern und klickt rein auf www.asc-neuenheim.de.
Joseph Weisbrod
In der Kreisliga Heidelberg untermauerte der FC Badenia St. Ilgen seine Spitzenposition durch einen 5:1-Sieg über den ASC Neuenheim. Die Heidelberger starteten motiviert und hielten bis zur Pause gut mit. Cans Führung (25.) glich Neuenheims Balukcic nur drei Minuten später aus. Doch ein Doppelschlag durch Müller (53.) und Körner (55.) brach dem ASC das Genick. Am Ende erhöhten Haerle (84.) und Höger (90.) zum 5:1 für den Tabellenführer.
CV