Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Klaus Augenthaler: "Wir alle leben auf der Erde, aber eben auf verschiedenen Spielhälften." Dies gilt besonders für Lokalderbys. Doch dieser Kreisliga-Klassiker kam gänzlich ohne Blut, Schweiß und Tränen aus. Mit dem ausgeklügelten taktischen Konzept von Trainer Holger Zimmer und einer konzentrierten Mannschaftsleistung brachte Neuenheim dem ersatzgeschwächten TSV (u. a. ohne die Eckpfeiler Markus Fischer, Bernd Sator, Heiko Andorfer und Stammkeeper Tibor Roka) die erste Heimniederlage bei und bleibt dreimal in Folge ungeschlagen.
Das unaufgeregte Geschehen spielte sich weitgehend zwischen den Strafräumen ab. Die Abwehrreihen verordneten den gegnerischen Stürmern strikte Stallpflicht. Freies Herumlaufen wurde meist konsequent unterbunden. Die beiden Torhüter Steffen Lohnert (TSV) und Dirk Lorsbächer (ASC) mussten nur selten handgreiflich werden. Erstmals gefährlich für den Gastgeber wurde es in der 33. Minute, als Bobie N'Delly sich per Riesen-Slalom auf dem linken Flügel durchwirbelte und nach innen zu seinem Tandempartner Timo Mifka passte. Mifka legte den Ball Josip "der Huf" Balukcic aufs Silbertablett, der aber die Kugel aus aussichtsreicher Position nicht richtig traf. Und in der 44. Minute jagte Mifka, nach seinem Staatsexamen endlich wieder auf dem Platz, die Kugel aus ungünstigem Winkel über die Wieblinger Beziehungskiste.
Der Gastgeber, zuvor seit vier Spielen ohne Niederlage, hatte hingegen keine einzige nennenswerte Torgelegenheit. Dies sollte sich auch nach der Pause kaum ändern. Und so konnte die Neuenheimer Führung niemanden überraschen. 56. Minute: Mittelfeldstratege Christoph Schmitt spielt einen wunderbaren Steilpass in den Lauf von Foaud Haddad. Neuenheims quirliger Zehner sucht nicht selbst den Abschluss, sondern spielt quer auf den am Elfmeterpunkt lauernden Mifka. Der Torjäger hat seinen Killerinstinkt trotz mangelnder Spielpraxis nicht verloren, verarbeitet den Ball geschickt und jagt ihn letztendlich zielgenau ins linke Toreck. Eben echte Qualitätsarbeit! Zwei Minuten später fast das 2:0. Doch Schmitts Kopfball nach weiter Flanke von Balukcic zischt über die Wieblinger Querlatte.
Der ASC kontrollierte auch weiterhin Ball und Gegner. Und Wieblingen muss sich ankreiden lassen, dass man mit einem Energiesparprogramm zwar jede Menge Trikots waschen, aber keinen Rückstand umbiegen kann. Erst in der letzten Viertelstunde erhöhte der TSV den Druck. Spielertrainer Stefan Hauswirth beorderte nun sich und Stefan Fischer in die Offensive. Aber bis auf einen sehenswerten Kopfball (80.) und einen Freistoß in der Nachspielzeit drohte dem Anatomie-Sportclub kein Sicherheitsrisiko mehr.
In den Schlussminuten feierte beim ASC der Ex-Kapitän und ehemalige Italien-Legionär Benjamin Baudendistel sein Comeback. Benvenuto! Erfreulich außerdem aus Neuenheimer Sicht: Der Tübinger Felix Louis, in der letzten Saison eine absolute Führungskraft in der Defensiv-Achse, ist in die Metropolregion Rhein-Neckar zurückgekehrt und wird wohl ab der Rückrunde wieder für den ASC verteidigen.
Auch von diesem Spiel gibt es übrigens wieder packende Live-Bilder von Rodney Elwick, der erstmals nach seiner Sperre als Ersatztorwart auf der Bank saß. Also: Reinschauen in die ASC-Website lohnt sich!
Joseph Weisbrod
Tobias Vowinkel erfreut sich der liebevollen Bewachung von Steve Ekoua Sima
(Foto: Rodney Elwick)
Christian Warnemann läßt nichts anbrennen,
der Wieblingen Torjäger
Daniele D'Aversa (links) blieb in dieser Partie ohne Torerfolg
(Foto: Rodney Elwick)