Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Gelungenes Comeback des Aufsteigers in der Heidelberger Kreisliga: Der SC Mönchzell startete mit einem verdienten Auswärtssieg in die neue Saison. Der Anatomie-Sportclub, mit sieben Neuzugängen in der Anfangself angetreten, entbot dem aufmerksamen Gast schon in der zweiten Minute einen herzlichen Willkommensgruß. Nach dem vom guten ASC-Kapitän Christoph Schmitt mit einem verheißungsvollen Steilpass eingeleiteten Neuenheimer Angriff konterte der ambitionierte Klassenneuling schnell und schnörkellos. Allerdings lud die zunächst ziemlich desorientierte ASC-Abwehr den mit allen Wassern gewaschenen Stürmerfuchs Jens Vettermann mit einer hanebüchenen Kettenfehlreaktion geradezu zum Führungstreffer ein (2.).
Das Team von SC-Spielertrainer Oliver Hilbert, der früh verletzt ausscheiden musste, dominierte in der Folge mit einfachen, aber effektiven Mitteln - immer wieder angetrieben vom spiel- und laufstarken Kapitän Tommy Jurkovic. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis der ASC den Anfangsschock überwunden und sich einigermaßen gefunden hatte. Dann entwickelten sich meist über den ebenso routinierten wie ballsicheren Ex-Dossenheimer Christoph Schmitt und den neuen Nachwuchsregisseur Josip Balukcic einige organisierte Offensivaktionen. In der 31. Minute sorgte Abwehrchef Christian Warnemann mit einem Kopfball erstmals für ein Stoßgebet vor der Mönchszelle.
Der schlaksige Neue, auch wegen seiner Verantwortungsbereitschaft einer der wenigen Lichtblicke im ASC-Dress, war es auch, der kurz vor dem Pausenpfiff des tadellosen Schiedsrichters mit einem prächtigen Distanzschuss die Flugkünste von SC-Torwart Thorsten Pflaugner auf eine sehenswerte Probe stellte (43.) Auch nach dem Wechsel tat der ASC sich mit dem Spielaufbau trotz zaghafter konstruktiver Ansätze sehr schwer. Immer dann, wenn in Strafraumnähe Entschlossenheit und präzise Pässe gefragt waren, versagten die allzu ambivalenten ASC-Bemühungen.
Und so ging es weiter nach dem ungeschriebenen mönchischen Vereinsgesetz: "Vettermann, geh Du voran!". In der 65. Minute nahm der SC-Scharfschütze in aller Ruhe Maß und hämmerte den Ball als Flachmann zum 0 : 2 ins Neuenheimer Netz. Mit seinem zweiten Tor sprach der grün-schwarze Mönch bereits das große "Amen" für die von allen himmlischen Mächten verlassene Neuenheimer Mannschaft, die mehr ohne als miteinander spielte. Ein leidenschaftliches Aufbäumen gegen den drohenden Fehlstart fand trotz frischer Kräfte, wie etwa des eingewechselten etatmäßigen Spielführers Thomas Pasch, kaum statt.
ASC-Coach Dr. Holger Zimmer hätte mit der Nummer 16 auch einen gewissen Benedikt aus Rom einwechseln können. Doch auch einem Papst im Jünglingsalter wäre die Wende angesichts der zahlreichen Kardinalfehler nicht mehr gelungen. Oder vielleicht doch? Man soll nie den Glauben aufgeben. Nach einem feinen Pass des eingewechselten Ex-Leimeners Foaud Haddad ließ Abo-Goalgetter Timo Mifka endlich sein beachtliches Können aufblitzen, slalomisierte sich elegant durch die SC-Abwehr und schob den Ball überlegt am SC-Keeper vorbei ins rechte Eck (89.). Die Gäste nahmen ihre ersten Punkte letztlich zu Recht mit nach Hause, weil der ASC auf eigenem Terrain zu wenig Herzblut zeigte und sich auch kaum Chancen erarbeitete. Der Start in die WM-Saison: Für den ASC kein Grund für ein Halleluja!
Joseph Weisbrod