Heidelberger Kreispokal, 3.Runde
Saison 2004/05

Sonntag 22.8.2004, 17 Uhr
TSG Altenbach - ASC Neuenheim 1:3 n.V. (1:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Sören Sitter
  2. Michel Gadeu
  3. Ulrich Schmidt (46. Jan Henning Ebe)
  4. Timo Prengel
  5. Andreas Bardelli
  6. Ralf Ziemek (81. Thomas Behler)
  7. Timo Winkelmann
  8. Muammer Varol
  9. David Keller (75. Thomas Pasch)
  10. Timo Mifka
  11. Bobie N'Delly (55. Leonard Kempter)
  12. Jan Henning Ebe
  13. Leonard Kempter
  14. Thomas Pasch
  15. Thomas Behler
  16. Klaus Hoppart (ETW)
Tore
  • 0:1 33.Min Muammer Varol, Kopfball nach Ecke David Kelle
  • 1:1 90.Min Sven Lorenz
  • 1:2 110.Min Timo Mifka, Kopfball nach Mißverständnis in der Abwehr
  • 1:3 120.Min Timo Mifka, Heber über den Torwart

Dezimierter ASC mit Überstunde ins Viertelfinale!

Zweistündiger Pokalkrimi auf der Kipp:

Der ehrgeizige B-Ligist verlangte dem Kreisligisten (nach bisheriger Rechtschreibung: Bezirksligisten) ASC Neuenheim in diesem zweistündigen Pokalkrimi auf der gefürchteten Altenbacher Kipp alles ab. Zwar hatte der ASC schon in der zweiten Minute die Führungschance: Nach einem feinen Pass von Ralf Ziemek auf den langen Pfosten verfehlte David Keller das TSG-Gehäuse nur knapp. Doch dann dominierte die mit drei Ex-Dossenheimer Landesligaspielern, allen voran dem neuen Spielertrainer Michael Hör, enorm verstärkte TSG Altenbach. In der 10.Minute sorgte der langjährige Torjäger für das erste eindrucksvolle Hör-Erlebnis: Sein Freistoß fast von der Eckfahne detonierte mit lautem Heavy Metall-Sound am Neuenheimer Pfosten. Im Anschluss hatte vor allem der quirlige TSG-Angreifer Waldemar Kroneberger, begünstigt durch einige hanebüchene Querschläger in der Neuenheimer Viererkette, mehrmals den Altenbacher Vorsprung auf dem Fuß. Ein Klassenunterschied zwischen den Teams war höchstens in der Chancenauswertung zu erkennen: Nach 33 Minuten nutzte der ASC konsequent seine zweite Möglichkeit. Einen scharfen Eckball von David Keller wuchtete Muammer Varol per Kopf zur glücklichen 0:1-Führung in die TSG-Maschen.

Auch nach dem Wechsel gab zunächst Altenbach den Ton auf dem gut bespielbaren, weil naturnahen Kunstrasen an. Nach dem griechischen Motto "Nix verstehn die Nummer 10" ließen die Neuenheimer den Altenbacher Regisseur Sven Lorenz ungehindert in den Strafraum spazieren. Die Folge: Ein fulminanter Lattenkracher (50.). Zwei Minuten später sah der Ex-Freiburger Michel Gadeu nach einem harmlosen, aber plumpen Rempler im Mittelfeld die gelbrote Karte (52.). Doch der personelle Aderlass schien wie Viagra auf die Mannschaft von ASC-Trainer Dr. Holger Zimmer zu wirken. Mit einem Spieler weniger agierte der ASC plötzlich wesentlich konzentrierter, aggressiver und auch in der Offensive mit gesteigerter Spannkraft. Hinten hielt der überragende ASC-Kapitän Andreas Bardelli seine Viererkette und den Laden zusammen. Gegen die Neuenheimer "Zementidis"-Fraktion fanden die TSG-Druckmacher kein wirkungsvolles Mittel mehr. Und vorne blieb der fällige Elfmeter-Pfiff des einseitig wider die Gäste orientierten, nur verbal starken Schiedsrichters (Zuruf an einen Zuschauer: "Halt die Gosch!") nach einem klaren Foul am einschussbereiten Muammer Varol aus (62.).

In der Nachspielzeit doch noch der verdiente Ausgleich für die in keiner Phase verzweifelnden, bravourös fightenden Altenbacher. Präzisionsschütze Sven Lorenz zog aus 20 Metern flach ab und ließ dem Sekunden zuvor angeschlagenen, in toto zuverlässigen ASC-Torwart Sören Sitter keine Abwehrchance (90. + 2). Frei nach Franziska van Almsick ("Wir sind alle ein bisschen tot") ging es in der warmen Abendsonne in die ungeliebte Verlängerung. Nun schlug die Stunde des Neuenheimer Zehners. Nach einem Missverständnis mit dem aus dem Kasten geeilten Torwart köpfte ein TSG-Verteidiger den Ball über seinen eigenen verdutzten Zerberus (100.) hinweg. Schlitzohr Timo Mifka roch den verführerisch duftenden Sonntagsbraten und nutzte den kuriosen Kardinalfehler ebenfalls per Kopf zum 1:2. Gerade in Unterzahl erntete der ASC nun die ersten Früchte der knallharten Vorbereitung von Trainer Dr. Holger Zimmer und unterstrich nun auch seine gute konditionelle Verfassung. Und so wurde es letztlich noch ein deutlicher Sieg. In der 120.Minute luchste Timogol Mifka seinem Pendant im Sprintduell den Ball ab und hob ihn mit viel Blues im Fuß via Bogenschuss zum 1:3-Endstand in das Altenbacher Netz.

Mit diesem hart erkämpften Pokalerfolg gegen eine bärenstarke Altenbacher Mannschaft (Hut ab vor dieser Teamleistung!) hat der ASC Neuenheim das Viertelfinale des Heidelberger Kreispokals erreicht. Am 15. September spielt der Anatomie-Sportclub zu Hause gegen einen alten Klassenkameraden und Lokalrivalen um den Einzug ins Halbfinale: Nach seinem heutigen 2:1-Auswärtstriumph in Baiertal steht der TSV Wieblingen als Gegner fest. Mit der Hauswirth-Truppe hat der ASC noch ein Hühnchen zu rupfen. Denn in der vergangenen Saison verwehrte Wieblingen dem ASC den Einzug ins Kreispokalendspiel.

Joseph Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

In einem sehr guten Spiel konnte Neuenheim aufgrund der konsequenteren Chancenauswertung als verdienter Sieger vom Platz gehen. Die 0:1-Führung durch Varol glich Lorenz nach einer Vielzahl von Chancen in der letzten Minute der regulären Spielzeit aus. In der Verlängerung sorgte Mifka mit seinen beiden Toren für den Sieg des ASC.

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