Aufstellung des ASC Neuenheim
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Die Revanche zur Hinspielniederlage vom vergangenen Samstag ist dem ASC nur teilweise gelungen. Das von Trainer Dr. Emin Sevim taktisch wieder akribisch auf das 4-4-2-System eingestellte Farmteam ("ballorientiertes Verschieben") präsentierte sich gegenüber dem Auftritt in Gauangelloch mit einem völlig veränderten Gesicht. Torwart Simon Hagmann, Dirk Iske, Bastian Barton, der aus Parma nach Germania heimgekehrte Benjamin Baudendistel (benvenuto!) und Stürmer Andy Witzel waren erstmals mit von der spätsommerlichen Partie.
Die Anatomen hatten vom Anpfiff des hervorragenden Schiedsrichters Burkhard Kunzmann die Regie am OP-Tisch und setzten immer wieder das Skalpell am gegnerischen Hinterleib an. Doch leichtfertige Ballverluste und Zuspielfehler brachten den TSV ins Spiel. Und Gauangelloch fand ein wirkungsvolles Rezept: Lange Bälle in die Grauzonen und in den offenen Rücken der noch nicht aufeinander abgestimmten Vierer-Abwehrkette.
So fiel auch der überraschende Führungstreffer für die Gäste. Ein einziger Pass durchschnitt, noch begünstigt durch einen Stellungsfehler, die Neuenheimer Abwehr, so dass ein Gauangellocher Angreifer allein auf weiter Flur vor ASC-Keeper Simon Hagmann auftauchte und sich die Ecke aussuchen konnte. Bald darauf der verdiente Ausgleich. Josch Weisbrod hatte einen Einwurf des Gegners abgefangen. Italien-Legionär und AC Parma-Tifoso Benjamin "Baudes" Baudendistel, gleich ein Leitwolf beim ASC, flankte diagonal auf die rechte Strafraumseite. Bastian Barton düpierte einen Verteidiger mit einem schnellen Antritt und ließ dem TSV-Torwart mit einem Flachschuss ins lange Eck keine Haltbarkeitschance. Und Neuenheim setzte nach. Der starke Außenminister Dirk Iske zog auf seiner linken Seite einen Alleingang konsequent durch und hämmerte das Leder aus spitzem Winkel in den linken TSV-Hergottswinkel. Doch Gauangelloch war nicht Mauangelloch und glich postwendend aus. Erneut fand der TSV das schwache Glied in der manchmal allzu porösen Viererkette.
Nach der Pause brachte Trainer Sevim mit den hoch motivierten US-Boys Robert Sanderlin (für den ballkontaktarmen, somit schwachen Weisbrod) und Riccardo Scabo sowie dem Brasilianer Alejandro da Silva frisches internationales Blut in die Mannschaft. Und wieder hatte der ASC die Nase vorne. Alejandro Ecker optimierte seine Mittelfeldleistung mit einem verdeckten 20-Meter-Tor nach einem abgewehrten Eckball. Nach dem 3:3-Gleichstand drängte der ASC den Gast im Finale zwar in die eigene Hälfte. Der durchaus verdiente Siegtreffer wollte aber nicht mehr fallen.
PS: Da ich jetzt eine seit längerem terminierte Einladung nach Köln wahrnehme, kann ich leider nicht das heutige Auswärtsspiel unserer ersten Mannschaft beim VfL Heiligkreuzsteinach besuchen - und somit auch keinen Spielbericht schreiben. Ich drücke Holger Zimmer und seinem Team die Daumen. Und Werner Rupps Einsatzteam wünsche ich beim heutigen Neuenheimer Fischerfest viele durstige Fische und ein volles Netz!
Joseph Weisbrod