Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
Vor dem letzten Auftritt der Reserve bedankte ASC-Kapitän Joseph Weisbrod sich im Namen der Mannschaft bei ihrem Coach Thomas Knödler, der seine Trainertätigkeit in Neuenheim beendet. Er erinnerte an die mit Knödler errungene Meisterschaft in der Saison 2000/2001 und würdigte das unermüdliche Engagement sowie den "großartigen Job" von Thomas im Dienste der "Zweiten" und des Vereins.
Mit der Bemerkung, dass das Team nicht immer Champagner-Fußball gespielt, aber mit Knödler einen Trainer dieser Edelmarke gehabt habe, überreichte Weisbrod eine standesgemäße Flasche aus der Schaumwein-Champions League. Auch ein sehr schlaues Buch mit einer Widmung und den Autogrammen der Spieler gab er dem Trainer mit auf den Weg. Der Titel: "Der Ball ist rund, damit das Spiel seine Richtung ändern kann." Untertitel: "Wie moderner Fußball funktioniert."
Das Wesen eines Ideals besteht bekanntlich darin, dass man es nie erreichen kann. Aber immerhin: Die Reserve bemühte sich, ihrem scheidenden Trainer ein ordentliches Abschiedsspiel zu schenken. Dies gelang auch zumindest in der ersten Hälfte. Und da zauberte Muammer Varol einen echten "Quattro Turbo" auf den Rasen. Bei seinem ersten und schönsten Tor verwandelte er eine weite Flanke von Sturmkollege Joseph Weisbrod in den Rücken der Abwehr volley. Bei seinem zweiten Tor nutzte er ein herrliches Zuspiel von Ulrich Schmidt. Beim dritten Tor durfte wieder Weisbrod den tödlichen Pass geben. Und bei seinem vierten Streich hatte US-Powerboy Riccardo Scabo die präzise Vorarbeit geleistet.
Beim 0:5 kurz vor der Pause schlüpfte Varol zur Abwechslung in die Rolle des Dienstleisters und passte quer vor dem Tor in den Fünfmeter-Raum. Josch Weisbrod jagte den Ball, man glaubt es kaum, mit dem rechten Innenrist ins Eck. Ein Tor aus dem Raritätenkabinett: der erste und einzige Saisontreffer des Kapitäns und eines der wenigen in dessen langer Laufbahn, das er mit seinem eigentlich nicht vorhandenen rechten Fuß erzielte.
Nach dem Wechsel ließ es der ASC mit dem neuen Methusalem-Komplott - einem Beinahe-Jahrhundertsturm namens Werner Rehm und Josch Weisbrod - etwas gemächlicher angehen und steigerte sich bei der Umständlichkeit seiner Bemühungen, das Ergebnis noch deutlich höher zu schrauben, in eine nahezu peinliche Dimension. Also fielen nur noch zwei, dafür um so schönere Tore: Das 0:6 für den starken Debütanten Bastian "BB" Barton und Neuenheims "Gaucho Bravissimo" Alejandro Ecker nach jeweils herrlichen Assists von Filigrantechniker Ralf Ziemek.
Schließlich hieß es für die Reserve nach dem mit Abstand höchsten Saisonsieg: Ende gut, alles gut! Nur schade, dass mit Thomas Knödler in der nächsten Saison ein Meister seines Faches nicht mehr an der Seitenlinie mitfiebern und mitleiden wird. Weniger schade, dass auch der Fourty-Niner Josch Weisbrod seine Fußballschuhe in der "Zweiten" nach 25 aktiven Jahren im Dress des ASC Neuenheim endlich an den schon rostigen Nagel hängen wird.
Joseph Weisbrod