Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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An Freitagen zeigt die Edel-Reserve des VfB Leimen - und das ist ihr gutes sportliches Recht - ihr anderes "zweites" Gesicht. Neuenheim konnte sich um so mehr über einen hart erkämpften Sieg gegen den mit fünf Akteuren aus dem Verbandsliga-Kader angetretenen Gegner freuen.
Dabei begann die Tor-Party für die Gastgeber wie das Wettrennen zwischen Hase und Igel. Die im National-Outfit angetretenen Schwarzweißen aus Leimen legten los wie das Fräuleinwunder bei der WM und wirbelten die ASC-Abwehr schwindlig. Nach nur sechs Minuten adressierte Rehabilitant Max Kümmerling, bei völliger Fitness eine Spitzenkraft in der VfB-Ersten, seine Flanke von der rechten Fahrbahn vor das ASC-Gehäuse. Dort lauerte bereits der junge Kaderkollege Andreas Schulz, eine Fußball-Orchidee aus dem Neuenheimer Gewächshaus, und schickte den "strammen Max" mit einer fein kontrollierten Direktabnahme flach und unhaltbar ins linke Eck.
Die gut gewürzte Knoof-Mischung aus Leimen war auch weiterhin abgeklärter und stets einen Tick schneller am Ball. Der einstige Neuenheimer Jugendspieler Andreas Schulz bereitete auch den zweiten VfB-Treffer vor. Seine Musterflanke vom linken Flügel konnte die ASC-Abwehr nur unzulänglich aus dem Strafraum befördern. VfB-Löwenherz Kai Fischer, der seine aggressive Spielweise manchmal übertrieb, nahm sich des Irrläufers entschlossen an und schickte das verwaiste Geschöpf aus 25 Metern volley unter die Neuenheimer Querlatte. Ein Sonntagssschuss am Freitag abend (28.)
Doch dann begann das Wunder von Neuenheim. Schon im Gegenzug verkürzte der frech auftrumpfende 19jährige Stürmer Leonard Kempter per Kopf auf 1:2 (29.). Die Jung-Anatomen, die auf ihren Nonstop-Goalgetter Timo Mifka verzichten mussten, spielten nun Fußball mit Leib und Seele, wollten mit Vehemenz den Ausgleich. Und der fiel dann auch auf spektakuläre Weise. Ein Freistoß aus dem künstlerischen Atelier von Regie-Talent David Keller ignorierte die Leimener Mauer und kontaktierte intensiv die Unterkante des linken Lattenkreuzes. Thomas Pasch erkannte den Kreuzweg am schnellsten und köpfte den zrurück springenden Ball am VfB-Torwart Simon Arnold vorbei zum 2:2 ein (38.)
Nach dem Wiederanpfiff des überzeugenden, in manchen Härte-Fällen aber zu nachsichtigen Schiedsrichters Wilfried Emtmann (SV Waldhof Mannheim) gleich der nächste Charaktertest für den ASC. VfB-Dribbelkönig Oliveira André lief instinktsicher in die Einflugschneise einer hohen Flanke und köpfte wunderbar ein (55.). Fünf Minuten später ging der für seine Jugend ziemlich ausgebuffte Leonard Kempter im VfB-Strafraum sterbend in die Horizontale. David Keller verwandelte den Foulelfmeter galant und prägnant zum 3:3 (60.). Aber Leimen blieb gefährlich wie ein weißer bengalischer Tiger. ASC-Keeper Markus Gamer musste seine Extraklasse zeigen, um einen erneuten Rückstand zu verhindern. So neutralisierte er u. a. in der 74. Minute einen Kopfball von VfB-Zampano Max Kümmerling, der mutterseelenallein vor ihm aufgetaucht war.
Den Schlussakkord unter eine mitreißende Arenalin-Begegnung setzte wiederum der überragende Thomas Pasch. Nach einer perfekten Vorlage von Julianinho Conrad schloss der wiedererstarkte Pasch seinen mächtigen Antritt mit einem paprikascharfen Aufsetzer ins linke Eck ab. Alles in allem ein flotter Dreier, den sich die couragierte Fohlentruppe des Trainer-Tandems Bernd Sator und Thomas Knödler mit ihrem Einsatz und Mut redlich verdient hatte.
JW