Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Die zweite Saisonniederlage im fünften Spiel war die logische Quittung für eine enttäuschende Neuenheimer Leistung. Die Zuschauer, die sich nach einem langen Arbeitstag auf einen munteren Fußballabend in der englischen Woche gefreut hatten, mussten schon bis zur zweiten Hälfte der Championsleague-Premiere des FC Bayern München warten, ehe sie ein wenig entschädigt wurden.
Beim Bezirksliga-Klassiker hingegen war fast eine halbe Stunde gähnende Langeweile angesagt, bevor der immerhin sehr bemühte 18jährige David Keller nach guter Vorarbeit von Leonard Kempter mit einem knapp den SVW-Kasten verfehlenden Flachschuss das erste Ausrufungszeichen in einer niveauarmen Begegnung setzte.
Wie sagte einst der alte Augustinus? In Dir muss brennen was Du in anderen entzünden willst. Doch da in den Akteuren auf dem Rasen nichts brannte, konnte sich auch keine Leidenschaft, kein Siegeswille, kein Spielwitz entzünden. Nach dem Wiederanpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters, bester Mann auf dem Platz, begriffen die auch nicht gerade torgeilen Gäste, dass dieser pomadige ASC zu schlagen war. Sie beherrschten mit ihren Topleuten Marko Herbold, Ingo Seitz und Christof Rutsch, der mit seinen schnellen Vorstößen immer wieder Löcher in die Neuenheimer Security-Abteilung bohrte, mit zunehmender Spieldauer das Mittelfeld, ohne im Angriff besondere Durchschlagskraft zu entwickeln.
Auf Neuenheimer Seite konnte nur noch Torjäger Timo Mifka, der zum ersten Mal in dieser Saison leer ausging, mit einem raffinierten Freistoßaufsetzer für Gefahr sorgen (65.). Eigentlich hatte keines der beiden Teams einen Sieg verdient. Doch Tobias Wallner nutzte in der 79.Minute ein Missverständnis in der Neuenheimer Todeszone mit einem lustvollen Heber zum Tor des Abends. Auch die notwendigen Personalveränderungen von Trainer Bernd Sator brachten letztlich keine Wende mehr für den in dieser leicht vergessbaren Partie antriebs- und ideenlosen Anatomie-Sportclub.
Joseph Weisbrod