Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Frühlingserwachen in Neuenheim? Mit einer kämpferisch überzeugenden Mannschaftsleistung errang der ASC gegen den Tabellenvorletzten den ersten Sieg in 2004 und revanchierte sich damit für die unglückliche 3:4-Vorrunden-Niederlage.
Zumindest im ersten Drittel war es jedoch ein Beitrag zum heutigen Weltwassertag: Ein Spiel zum Weinen! Der VfB Wiesloch, immerhin mit der Visitenkarte eines 5:1-Triumphes gegen Leimen angereist, hatte seine einzige echte Torchance schon in der 6.Minute, als ein Mittelfeldakteur mutterseelenallein aus sechs Metern über die Querlatte köpfte. Dann gingen die nervösen Teams kurzfristig in Mutterschutz. Auf die lange Nacht der Museen folgte der Nachmittag der langen Bälle und planlosen Aktionen.
Erst in der 30. Minute kam Leben in die Bude. Der unermüdlich rackernde ASC-Gestalter David Keller flankte von rechts in den Rücken der VfB-Abwehr. Der gute Thomas Bachmayer, einer von fünf A-Junioren in der Neuenheimer Anfangsformation, nahm genau Maß und ließ VfB-Keeper Stefan Heim mit einem ballistisch perfekten Kopfball ins lange Eck keine Chance.
Auch im zweiten Durchgang blieb Wiesloch in der Offensive so harmlos wie ein Osterlamm. Zumal die italienischen Momente im VfB-Angriff fehlten. Denn der bereits 14 Mal erfolgreiche Torjäger Antonino Bonanno, gegen Leimen noch mit einem furiosen Quattro Turbo unterwegs, wurde von ASC-Staatsanwalt Jan Ebe aufmerksam in Schutzhaft genommen. So kam nur Neuenheim zu nennenswerten Möglichkeiten. In der 73.Minute nahm der starke Thomas Behler, ebenfalls ein Jungspund aus der ASC-Eliteschule, eine weite Flanke von Julian Conrad höchst kultiviert an und zog scharf ab. Sein Flachschuss von der rechten Strafraumgrenze zischte nur knapp am linken Pfosten vorbei.
Zwei Minuten später das hochverdiente 2:0 nach einem wunderbaren Gastgeber-Konter. Abwehrmann Ulrich Schmidt wehrte am eigenen Strafraum energisch ab. Julian Conrad passte präzise in den Lauf seines Sturmpartners. Leonard "Roy" Kempter behielt die Nerven und vollstreckte in klassischer Makaay-Manier.
Doch spätestens seit Erik Zabels San Remo-Zielsprint wissen wir: Wer zu früh jubelt, den bestraft der Gegner. Von einer Wieslocher Schlussoffensive konnte aber keine Rede sein. Im Gegenteil: Fast hätte der kurz zuvor eingewechselte Steve Ekoua in der Nachspielzeit mit einem mächtigen Kopfstoß von der Strafraumgrenze den dritten Neuenheimer Treffer markiert.
Josch Weisbrod