Aufstellung des ASC Neuenheim
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Mit dem Glücksgefühl von drei Siegen in Serie, darunter zwei Auswärtserfolge bei hoch gehandelten Teams, kann Neuenheim nun guten Mutes in die dreimonatige Winterpause starten. Dabei verdiente der ASC sich den wichtigen Dreier in Waldshilsbach durch eine ungemein couragierte und homogene Mannschaftsleistung - vor allem in der zweiten Hälfte.
Hätte man diesen Bezirksliga-Klassiker mit einem EKG gemessen: Das sensible Gerät hätte im ersten Duchgang wenige, nach der Pause dafür um so heftigere Ausschläge angezeigt. Die konsequenten Defensivformationen dominierten das Geschehen, die Zweikämpfe fanden auf der Neverland Ranch zwischen den Strafräumen statt. Und die Torhüter hätten mangels runden Kugeln auch Adventskerzen in ihren Pranken halten können. So hatten nur die beiden guten Neuenheimer "Timos" Mifka und Prengel vor der Halbzeit vielversprechende Einschussmöglichkeiten.
Ganz anders die zweite Spielhälfte. Da gewann das bis dahin überwiegend taktisch geführte Duell von Minute zu Minute an Rasse und Klasse. In der 58.Minute adventliche Milde für den SVW. Da übersah der Schiedsrichter ein deutliches Handspiel im 16-Meter-Moulin Rouge der Fromm-Jünger. Kurz darauf sorgte der umtriebige SVW-Zehner Ingo Seitz mit einem gefährlichen Freistoß für Gefahr vor dem Neuenheimer Kasten (62).
Dann riskierte ASC-Libero Sebastian Metz, der als ebenso umsichtiger wie omnipräsenter Libero maßgeblich zur überzeugenden Neuenheimer Defensivarbeit beitrug, einen entschlossenen Vorstoß über die Mittellinie. Der Ball landete vor den begnadeten Füßen von David Keller, der aus 20 Metern flach abzog. Der tückische Aufsetzer schlug zur nicht besonders überraschenden Gästeführung ein (64.). Der Anatomie-Sportclub setzte mit dem Skalpell nach und hätte ohne weiteres auf 0:2 erhöhen können. Statt dessen gelang Ingo Seitz mit seinem 6.Saisontreffer, einem spektakulären Distanzschuss aus der Drehung, in der 70.Minute der 1:1-Ausgleich.
Dann ging die Neuenheimer Keller-Party in ihre heiße Phase. Abi-Aspirant David bestand auch die nächste Klausur mit Bravour. Seine wunderbare Rechtsflanke veredelte Stufen-Kollege Daniel Westerwald mit feinster Kopfarbeit zum 1:2 (76.). Eine perfekte Koproduktion der beiden Bunsen-Brenner von der gleichnamigen Edel-Penne aus Heidelberg.
Das Spiel wurde nun immer dramatischer, aber auch härter. Nomen war nun nicht mehr omen. Es war nicht sehr "Fromm", was da an rustikalen Attacken im Mittelfeld geritten wurde. Doch der immer seltsamer pfeifende Schiedsrichter zog es vor, gelbe Karten nur bei so schweren Vergehen wie zum Beispiel einer angeblich nicht weit genug vom Schützen entfernten Freistoßmauer zu zücken. So verwunderte es kaum, dass der zunehmend unter Kontrollverlust leitende Unparteiische plötzlich auf Strafstoß für den Gastgeber entschied. ASC-Keeper Markus Gamer konnte den durchaus ambitioniert und platziert geschossenen "Foluelfmeter" allerdings glänzend parieren (80.). Keine zwei Minuten später hielt Gamer mit seiner zweiten grandiosen Rettungstag die Neuenheimer Führung fest.
Dann die Entscheidung. ASC-10-Torer Timo Mifka, ein steter Unruhestifter in der SVW-Verteidigung, zirkelte eine Flanke genau auf seine Zielperson im Strafraum. David Keller streichelte sich das Ledergirl liebevoll zurecht und schob es mit dem Innenrist sanft am Schlussmann vorbei (85.). Ein Tor, das zur runden Neuenheimer Gesamtleistung passte wie der Truthahn zum Thanksgiving Day. Mit sieben Toren und acht Vorlagen hat der junge Neuenheimer damit bereits 15 Scorer-Treffer auf dem Konto. Ein weiterer ASC-Youngster hatte sein erstes Punktspieltor auf dem rechten Fuß. Der eingewechselte 17jährige Thomas Bachmayer setzte in der 90. Minute einen an ihm selbst verschuldeten Strafstoß unglücklich an den Pfosten.
Nach dieser kleinen, aber feinen Erfolgsserie gilt es für das engagierte Neuenheimer Trainer-Gespann Bernd Sator und Thomas Knödler, die mühsam gewachsene Form zu konservieren und zu optimieren, nach der Winterpause an die zuletzt gezeigten Leistungen, insbesondere im Abwehrverhalten, nahtlos anzuknüpfen und weiteren Boden in der Tabelle gut zu machen.
Zunächst darf der furiose Endspurt jedoch ausgelassen gefeiert werden: Am kommenden Freitag, dem 5. Dezember, ab 19.30 Uhr in den gastlichen Räumen von ASC-Trikotsponsor in o'Reilly's Irish Pub. Frohe Weihnachten!
Joseph Weisbrod
Der Pausenstand lautete dem tristen Wetter entsprechend 0:0. In der 63.Minute traf David Keller zum 0:1, der Ausgleich fiel in der 71.Minute, als Ingo Seitz mit einem Drehschuß erfolgreich war. Das 1:2 durch Daniel Westerwald fünf Minuten später hätte der SV noch egalisieren können, doch Oswald scheiterte bei einem Strafstoß an ASC-Schlussmann Gamer. David Keller machte in der 81.Minute mit seinem Treffer zum 1:3 aller klar.
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