Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Im vierten Spiel gelang der Neuenheimer Reserve endlich der erste Sieg. Und was für einer! Aber der schien bei der flammenden Halbzeit-Predigt von Coach Emin Sevim noch in weiter Ferne. Da stand es nämlich 3:1 für die Gastgeber, die mit zwei unhaltbaren Sonntagsschüssen früh in Führung gegangen waren.
Auf dem kleinen Hartplatz taten die Gäste sich zunächst sehr schwer, ein gelungenes Offensivspiel aufzubauen. Und in der Abwehr taten sich trotz klarer Zuordnungen des Trainers so bedenkliche Lücken auf, dass der mit einigen Großtaten glänzende Burkhard Kunzmann seinem Keeperfrust lautstark Ausdruck verlieh. Zehn Minuten vor der Pause zog der enorm einsatz- und spielfreudige Muammer Varol aus fast 30 Metern ab. Sein wie am Lineal gezogener Blattschuss fand von der Querlatte aus den wohlverdienten Weg hinter die Torlinie. Doch fast im Gegenzug zog Rettigheim erneut auf zwei Tore davon. Danach beorderte Emin Sevim den bis dahin im Mittelfeld agierenden Mark Schröder auf die Libero-Position. Von da an stand die ASC-Abwehr sicherer und schließlich sogar richtig gut. Nach dem Pausen-Appell des Trainers, endlich die taktischen Anweisungen umzusetzen, blies die nun deutlich geordnetere ASC-Reserve zu einer furiosen Aufholjagd. Ein prächtiges Solo krönte "Doppelkopf" Andy Witzel - er hatte sich bei einem Luftkampf mit dem TSV-Keeper einen Brummschädel eingehandelt - mit dem 2:3-Anschlusstreffer. Kurz darauf adressierte der starke Libero Mark Schröder, der sich immer wieder geschickt in den Spielaufbau einschaltete, einen ebenso weiten wie präzisen Reisepass an seinen Seniorenstürmer Josch Weisbrod. Der Kapitän ließ sich nicht lange bitten und vollstreckte mit einem Volleyschuss ins rechte Toreck. Der Ausgleich. Dann war wieder der gut aufgelegte, wenn auch in manchen Szenen etwas übereifrige Andy Witzel an der Reihe. Sein raffinierter Zirkel-Ball schlug zum 3:4 ein. Der ASC spielte fortan wie aufgedreht, gewann die meisten Zweikämpfe und machte aus der nun gefestigten Abwehr heraus weiter Dampf auf dem kahlen Hahnenberg. Erneut setzte Witzel sich auf der linken Seite durch, lief Richtung Grundlinie und bediente seinen alten Sturmpartner mit einem herrlichen Querpass. Josch Weisbrod brauchte nur noch "Grazie" zu sagen und einzulochen. Ein letztes Mal meldeten sich in der ASC-Defensive die Sünden der Vergangenheit. Ein uneigennütziges Zuspiel auf den Gegner nutzte Rettigheim zum 4:5. Mit seinem dritten Treffer machte Andy Witzel jedoch alles klar. Den Chancen nach hätte das muntere Scheibenschießen auch noch höher ausgehen können, ja müssen.
Fazit: In der zweiten Halbzeit ein charakter-, kampf- und spielstarker Auftritt der Reserve, die sich nach einem kopflosen Start zu einer echten Einheit zusammenraufte, in der es einfach Spaß machte, dabei zu sein. So könnte es weiter gehen - ja, wenn nicht eine weitere lange Spielpause für die "Zweite" käme.
Josch Weisbrod