Aufstellung des ASC Neuenheim
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Der starke Gast aus Leimen, seines Zeichens Tabellenzweiter, konnte sich eindrucksvoll für die 1:2-Hinspielniederlage rehabilitieren. Dabei startete der ASC durchaus vielversprechend in die muntere Muttertagspartie und hatte die ersten beiden Chancen. Josch Weisbrods Schuss aus halblinker Position zischte beim ersten Neuenheimer Angriff nur knapp am rechten Pfosten vorbei (3.). Zehn Minuten später scheiterte der Kapitän nach einem scharfen Eckball von Muammer Varol mit einem Kopfball über die Latte.
Leimen kam jedoch immer besser auf Betriebstemperatur und nutzte die vielen leichtfertigen Ballverluste im ASC-Aufbau zu gefährlichen Attacken. Überhaupt das Neuenheimer Mittelfeld, das von den Namen her eigentlich das Prunkstück sein sollte. Doch statt ihre technischen Fertigkeiten in zielstrebige Kombinationen zu investieren, übertrieben die Künstler ihre Solostücke und verloren dabei häufiger neben der Übersicht auch ihre Liebeskugel. Dadurch kam der ASC-Motor nicht wie von Trainer Thomas Knödler gewünscht auf Touren.
Dazu gesellten sich unnötige Verbalgefechte, die der Konzentration und dem mannschaftlichen Zusammenhalt nicht eben dienlich waren. Die spiel- und lauffreudigen Leimener, durch ihren erheblich niedrigeren Altersdurchschnitt physisch ohnehin im Vorteil, forcierten den Druck und gingen nach etwa einer halben Stunde nach einer Fehlerkette in der ASC-Abwehr in Führung. Minuten vor der Pause fast der verdiente Neuenheimer Ausgleich. Scherwan Gafouri scheiterte nach unbändigem Einsatz nur knapp aus kurzer Distanz (42.). Und Muammer Varols grandiose Direktabnahme nach toller Flanke von Henning Postel konnte der VfB-Keeper glänzend parieren (44.).
Nach dem Wechsel nahmen die Spieler sich die ins Schwarze treffende Kabinenpredigt von Coach Thomas Knödler zu Herzen und spielte nun an einem Strang Richtung Ausgleich. Doch mitten in die Neuenheimer Drangphase hinein markierte Leimen bei einem schnellen Konter das vorentscheidende 0:2, bald darauf sogar das 0:3. Hoch anzurechnen ist den ASC-Akteuren, dass sie trotzdem engagiert weiter kämpften und durch einen filigranen Heber von Houschang Farahani nach feinem Pass von Muammer Varol den 1:3-Anschlusstreffer schafften. Letztlich blieb es aber beim verdienten Erfolg für die fairen Gäste, die dem ASC in puncto Jungdynamik, Spielwitz und Durchschlagskraft trotz aufopferungsvoller Neuenheimer Abwehrarbeit einfach überlegen waren.
Joseph Weisbrod