Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Der neue Trainer Dr. Emin Sevim hatte seine Jungs, unter denen auch einige Alte waren, ruhig, sachlich und kompetent auf das Saison-Debüt eingestellt. Doch kaum hatte sich der Sekundenzeiger nach dem Anpfiff zweimal gedreht, waren die guten Vorsätze - erst einmal hinten dichtmachen und sicher stehen - über Bord geworfen. Die ASC-Abwehr befand sich noch im Sommerschlaf und wurde prompt mit dem ersten Gegentor bestraft. Es dauerte nicht allzulange - da folgte sogleich der zweite Streich der enorm spiel- und laufstarken Wieblinger.
Ein wenig befriedigendes erstes Mal bahnte sich für A-Jugend-Torwart Simon Hagmann an, der seinen Einstand in der Bezirksliga-Reserve gab. Dabei war er an dem drohenden Debakel durchaus unschuldig uind erledigte seinen undankbaren Kamikaze-Job mit Engagement und guten Talentproben insgesamt durchaus vielversprechend. Die notwendige Erfahrung kann schließlich nur durch Spielpraxis kommen. Alejandro Ecker, der zweite von Emin Sevim vor der Partie begrüßte A-Junior, konnte gleich bei seinem ersten Senioren-Einsatz unübersehbare Akzente setzen. Er überzeugte durch beherzte Dribblings, Durchsetzungskraft, Zweikampfstärke, unermüdlichen Einsatz und seine genetisch bedingte argentinische technische Begabung. Fast wäre ihm auch nach einem tollen Alleingang der Anschlusstreffer gelungen.
Der blieb allerdings einem Etablierten vorbehalten. Necmi Dereli gelang bei seinem verständlicherweise noch durchwachsenen Comback nach zweijährigem Entzug per Kopf das 1:2 nach einer fein in den Rücken der TSV-Abwehr gezogenen Rechtsflanke von Josch Weisbrod. Einer der zahllosen leichtfertigen Ballverluste im Neuenheimer Mittelfeld führte zum alten Abstand. Doch der alle überragende Ralf Brandner, bester Mann auf dem schönen Rasen, nutzte einen Blackout in der Wieblinger Defensive zum respektablen Halbzeitstand von 2:3. Stürmer Björn Hillen hatte noch den Ausgleich auf dem Fuß, doch der TSV-Torwart konnte seinen Schlenzer gerade mit Mühe über die Latte lenken.
In der 50.Minute hätte Josch Weisbrod nach wunderbarer Vorarbeit von Ralf Brandner eben diesen Ausgleich machen müssen. Es war schon ein Kunststück, den Ball aus zwei Metern Distanz über das Gebälk zu schaufeln. Für dieses Versagen kann es auch kein Alibi sein, dass er dafür seinen unbrauchbaren rechten Fuß nehmen musste. Vielleicht der Knackpunkt. Denn im Gegenzug markierte Wieblingen, angeführt vom glänzenden Regisseur Mustafa Yurteri, das 4:2. Doch der ASC blieb dran, die Einstellung stimmte einfach. Der nach der Pause eingewechselte Altregionale Bernd Fischer brachte den ASC mit seinem ungekrönten Tor des Tages - sein Magierschuss vom rechten Strafraumeck schlug via Innenpfosten im langen Eck ein – ein zweitletztes Mal heran.
Nach dem 5:3 schlug erneut das blonde Fallbeil zu. Ralf Brandner schloss eines seiner zahllosen Supersoli überlegt ab. Nach dem Wieblinger 7:4 konnte Necmi Dereli nochmals verkürzen. Nach der Auswechslung von Brandner und der roten Karte für den eminent lauffreudigen Werner Rehm (die erste seit 20 Jahren) brachen nun alle Staudämme beim ASC. Der TSV schraubte das Ergebnis noch auf den 9:5-Endstand (und nicht 10:5, wie selbst der Schiedsrichter wohl irrtümlich notierte!).
Josch Weisbrod