Aufstellung des ASC Neuenheim
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Als Co-Trainer Thomas Knödler sich mit einer eindringlichen Ansprache bei der Reserve und seinen "alten Gesichtern" zurückmeldete, gab es lauten Beifall in der Kabine. Und alle hörten genau zu, als der vom VfB Leimen zum ASC heimgekehrte Coach seine taktische Marschroute für den ersten Auftritt nach der Winterpause erläuterte.
Es war ein Spiel der Premieren. A-Jugend-Juwel Thomas Behler, Henning Postel (zuletzt in der Bezirksliga auf Sylt aktiv), Houschang Farahani (vom FC Hirschhorn) gingen auf den Jungfern-Steg in der ASC-Reserve. Auch Sebastian Metz und Helmut Hauck drehten nach langer Zeit mal wieder eine Ehrenrunde bei der "Zweiten". Es wurde ein rassiges Tempospiel, ein offener Schlagabtausch auf gutem Niveau. Gleich in der ersten Minute legte Houschi Farahani an der 16-Meter-Marke für Stürmer-Methusalem Josch Weisbrod auf. Doch der alte Kapitän wurde bei seinem Schussversuch gestört und verzog heftig.
Nach etwa 20 Minuten die Neuenheimer Führung. Libero Werner Lux schickte den schnellen Andy Witzel mit einem Klasse-Steilpass auf die Reise, die der ASC-Angreifer cool vollendete. Kurz darauf hatte der ASC die dicke Chance zum Ausbau dieses Vorsprungs. Weisbrod hatte sich auf der linken Seite bis zur Grundlinie durchgetankt und flach in den Rückraum geflankt. Dort nahm Farahani sich liebevoll der Vorlage an, ließ einen Verteidiger mit einer geschickten Körpertäuschung aussteigen und brauchte den Ball eigentlich nur noch einzuschieben. Statt dessen düpierte er einen weiteren VfB-Wachmann und schoss den Rauenberger Keeper an. Vielleicht die Schlüsselszene in dieser farbigen Partie im Rauenberger Freiluft-Solarium. Denn im Gegenzug gelang Rauenberg nach einer Konfusion in der ASC-Defense der Ausgleich zum 1:1.
Das Knödler-Team ging voller Zuversicht in die zweite Hälfte. Doch auch da setzte sich fort, was schon im ersten Durchgang Sand ins ansonsten geölte Getriebe brachte. Das stark besetzte Neuenheimer Mittelfeld war zwar spiel- und lauffreudig, hatte aber auch leichte Ballverluste und hanebüchene Fehlpässe auf dem Konto, so dass es trotz toller Einzelaktionen zum Beispiel von Thomas Behler (nach monatelanger Verletzungspause) selten zum "tödlichen" Zuspiel und effektivem Konterabschluss kam. Die physisch und technisch imposanten Rauenberger drehten nun mächtig auf, gewannen immer mehr Zweikämpfe und Laufduelle und wurden überlegen.
Dennoch war das 2:1 glücklich. Denn der ansonsten tadellose Schiedsrichter Herbert Gramlich gab ein klares Abseitstor. Der ASC wehrte sich zwar mit leicht nachlassenden Kräften gegen die drohende Niederlage, musste aber kurz vor dem Abpfiff den endgültigen Knockout hinnehmen. Dennoch eine gute Leistung der Neuenheimer Reserve, in der die "Neuen" Thomas Behler, Houschang Farahani und das kräftige "Hoch aus dem Norden" Henning Postel ein beachtliches Debüt gaben.
Josch Weisbrod