Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Ein Pisa-Zeugnis für den ASC im Klassenkampf: Der Gast, für den es fast um nichts mehr geht, zeigt mehr Biss als der Gastgeber, für den es fast um alles geht. Diese Einstellung drückte sich auch im Chancenverhältnis aus. So musste der Neuenheimer Keeper Markus Gamer in der 16. Minute in höchster Not per Fußabwehr klären. Fünf Minuten später prallte ein Kopfball von SV-Headhunter Stefan Johe an das ASC-Torgestänge. Der Waldhilsbacher Kasten geriet erst in Gefahr, als Keeper Daniel Beck einen fulminanten Distanzschuss von Marc Saggau gerade noch aus dem Winkel fausten konnte (23.).
Danach blieb der Notizblock des Chronisten mangels nennenswerter Szenen bis weit in die zweite Hälfte hinein in der Jackentasche. Dann schlug für Neuenheim die Stunde der Wahrheit. Nach einer Riesenmöglichkeit für SV-Regisseur Ingo Seitz (60.) machte es sein Goalgetter-Kollege Stefan Johe besser und markierte kalt wie eine Hundeschnauze das 0:1 (65.). Allerdings hätte der Schiedsrichter die diesem Treffer vorangehende Kombination unterbinden müssen, da ein Waldhilsbacher im Sitzen regelwidrig das Spielgerät blockiert hatte. Wie heißt es so treffend? Der Ball ist rund, damit das Spiel die Richtung ändern kann. Doch der ASC wusste mit dieser Fußballweisheit nichts anzufangen und spielte weiterhin seinen Stiefel runter.
Auf die Neuenheimer Darbietung traf leider zu, was Markus Gamer aus seiner ohnmächtigen Torwart-Position der Mannschaft zubrüllte: "Da ist doch gar kein Widerstand!". Die abgeklärten Gäste hingegen gaben sich nicht zufrieden und schlossen zwei schnelle Konter durch Jens Engelhardt (80.) und Ulf Liebich (88.) zum 0:3-Endstand ab.
Wenn der ASC heute in einer Woche nicht auf dem ungeliebten Relegations- oder gar auf einem Abstiegsplatz stehen will, muss die Mannschaft am kommenden Mittwoch in Baiertal und im Final Act am Sonntag endlich wieder Tugenden praktizieren, ohne die man im Fußball keinen Blumentopf gewinnen kann: Kampf, Kampf und nochmals Kampf, der Glaube an die eigenen (durchaus vorhandenen Fähigkeiten und eine gehörige Portion Spielwitz. Außerdem ist es wichtig, die Rückendeckung der Fans zu spüren. Daher die Bitte: Unterstützt die Mannschaft bei den Schicksalsspielen am Mittwoch in Baiertal und am Sonntag gegen Dossenheim. Damit alle bei der Saisonabschlussfete den Klassenerhalt feiern können!
Josch Weisbrod