Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Träge fließt der Neckar durch das malerische Tal. Wie immer seit der letzten Eiszeit. Es lässt den 367 km langen Fluss ziemlich kalt, dass es an seinen sattgrünen Hirschhorner Gestaden Anno Domini 2002 um Sein oder Nichtsein in der Bezirksliga Heidelberg geht. Zumal er an diesem wolkenverhangenen Pfingstsamstag keinerlei Ballkontakte bekommt. Ganz im Gegensatz zu Hirschhorns großartigem Torwart, der sein Team vor allem bei Schüssen von ASC-Chefkanonier Sebastian Metz vor einem Gegentor bewahrt.
Das Fazit dieses Spiels aus Neuenheimer Sicht in SMS-Kürze: Viel Aufwand. Wenig Ertrag. Immerhin ein Punkt. Platz 13 verteidigt. Dabei demonstriert der ASC zunächst die reifere und zielstrebigere Spielanlage, überbrückt zügig das Mittelfeld und stellt früh sein Zielfernrohr auf das Hirschhorner Alu-Rechteck ein. Doch die erste Bewährungsprobe gilt dem Neuenheimer Torwart Markus Gamer, der nach langer Verletzungspause seinen würdigen Stellvertreter Thorsten Beck ablöste und ein bemerkenswertes Comeback feiert. Er lenkt ein fulminantes Strafraum-Geschoss mit magischer Hand gerade noch über die Querlatte (18.). Zwei Minuten später ist er allerdings machtlos, als ein Aufsetzer von Martin Schätzle neben dem Pfosten zur Hirschhorner Führung einschlägt.
Der ASC lässt sich durch diesen Rückstand nicht beeindrucken und erarbeitet sich nun Chancen im Fünf-Minutentakt. 25.Minute: Christoph Verhalen versetzt im Strafraum einen Abwehrspieler und zieht flach ab. Sein Schuss verfehlt das FC-Gehäuse nur knapp. 30.Minute: Frank Rieger verzieht in aussichtsreicher Position. 35.Minute: Rieger macht in Elfmeterpunkt-Nähe alles richtig und schießt aus der Drehung - einen halben Meter am linken Pfosten vorbei. Wie das im Fußball so ist: Das nächste Tor hätte fast der Gastgeber gemacht. 40.Minute: Ein Kopfball klatscht an die Neuenheimer Horizontale.
Auch nach dem Wechsel kann die selbsternannte "Perle des Neckartals" nicht so richtig glitzern. Der ASC lässt immerhin seine Qualitäten durchschimmern und setzt die keineswegs sattelfeste FC-Abwehr zunehmend unter Druck. So lenkt die zweibeinige Flugabwehr im FC-Tor eine 18-Meter-Rakete von ASC-Kapitän Sebastian Metz mit letztem Einsatz über die Latte (48.). Kurz darauf nimmt Thomas Pasch eine brillante Flanke des erneut starken Angreifers Marc Sagau volley und verfehlt das Netzwerk nur um Haaresbreite (50.). Der Stress, den die Neuenheimer Offensive in der FC-Abwehr erzeugt, zeigt Wirkung: Ein Hirschhorner Eigentor und der verdiente Ausgleich in der 53.Minute.
Genau vier Minuten später beginnen die Leiden des jungen Thomas Pasch. Bei einem Torschuss verletzt sich der begabte ASC-Mittelfeldakteur so schwer an der Schulter, dass er nach der Erstversorgung durch das DLRG-Team mit dem Rettungswagen in das Eberbacher Krankenhaus gefahren werden muss. In den letzten 20 Minuten suchen beide Mannschaften die Entscheidung. Und wieder ist es Gamer, der den ASC mit einer tollen Fußabwehr vor der erneuten FC-Führung bewahrt (79.). Dennoch hätte Neuenheim mit einem Dreier das Tal der Tränen verlassen können. Denn Minuten vor dem Abpfiff des insgesamt guten Schiedsrichters haben gleich mehrere ASC-Spieler, vorneweg der eingewechselte Muammer Varol, die ultimative Möglichkeit zum Siegtreffer.
Letztlich kann der ASC mit dem Unentschieden zufriedener sein als der FC Hirschhorn, der auch seine Minimalchance auf den Klassenerhalt verspielt haben dürfte. Da können auch die tapferen Lebensretter vom DLRG nicht mehr helfen. Für Neuenheim bleibt die Hoffnung, dass nach der schweren Verletzung von Goalgetter Timo Mifka nun nicht noch ein weiterer Leistungsträger ausfällt. Gute Besserung, Thomas!
Josch Weisbrod
Der ASC war zu Beginn dieses Abstiegsspiels die bessere Mannschaft, bis Hirschhorn in der 20.Minute das 1:0 durch Martin Schätzle erzielten konnte. Danach kamen beide Mannschaften in einer ausgeglichenen Partie zu Chancen. Nach dem Wechsel waren wiederum die Gäste überlegen und glichen mit Hilfe eines Eigentores aus (53.). Neuenheim erspielte sich noch weitere Möglichkeiten, doch wurden diese von Torhüter Gries zunichte gemacht. Da auch Hirschhorn nicht in der Lage war seine Chancen zu verwerten blieb es beim 1:1.
ka