Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
Das brisante Stadtteilderby fand dieses Mal im Keller statt. Doch dort lagert manchmal ein feiner fußballerischer Tropfen. Den kredenzte zunächst der ASC. Nach je einer dicken Chance für den Gastgeber und für den TSV fasste der Neuenheimer Mittelfeldspieler Andreas Bardelli sich in der 10. Minute ein Herz, umkurvte die gegnerische Abwehr in Ferrari-Manier und vollendete mit einem genau getunten Aufsetzer ins kurze Eck.
Trotz dieser frühen Führung konnte der ASC nicht an seinen imposanten Ostermarsch in Rettigheim anknüpfen und ließ Wieblingen immer mehr ins Spiel kommen. Der TSV nutzte das kämpferische und spielerische Neuenheimer Vakuum und glich in der 43. Minute nach einem Freistoß seines jungen Kapitäns Stefan Fischer durch Routinier Stefan Puhr aus. Auch nach dem Wiederanpfiff gelang es dem ASC nicht, die Verkrampfung zu lösen und gefährlichen Druck aufzubauen. Wieblingen witterte nun Frühlingsluft und schüttete verstärkt die Fußballhormone Aggressivität und Spielwitz aus.
Nach einer Verwirrung im Neuenheimer Schlafzimmer war erneut Puhr zur Stelle und drückte das Leder zum 1:2 über die Linie (65.). Nur fünf Minuten später die Entscheidung. Der eingewechselte Christian Zieher entkorkte seine Riserva-Flasche, erhöhte nach einem Konter clever auf 1:3 und berauschte die TSV-Fans schließlich mit seinem Kopfball-Torpedo nach Flanke von Mustafa Yurteri zum 1:4-Endstand (76.).
Wieblingen überholte mit diesem verdienten Derbysieg den leblos wie eine Mumie auf dem grünen Rasen aufgebahrten Anatomie-Sportclub. In dieser labilen Verfassung wird Neuenheim größte Mühe haben, die sportliche Insolvenz in der Bezirksliga abzuwenden.
Joseph Weisbrod