Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Ein österliches Kicknick im Grünen, bei dem sich alle lieb haben, war angesichts der pikanten Tabellensituation der Kontrahenten nicht zu erwarten. Und so entwickelte sich vor stattlicher Kulisse ein packender Existenzkampf mit allem, was dazu gehört: leidenschaftlicher Tempofußball, spektakuläre Tore, Wechselbäder in und zwischen den Strafräumen, ruppige (leider auch überharte) Zweikämpfe, herzhafte Lattenkracher und jede Menge Emotionen auf wie neben dem Rasen. Dabei unterstrich der ASC vom Anpfiff weg unmissverständlich, dass er nicht gewillt war, das Opferlamm zu spielen. Ganz im Gegenteil: Neuenheim suchte die kämpferische Auseinandersetzung, trat aggressiv und offensiv auf, übernahm entschlossen die Feldherrschaft und erarbeitete sich die besseren Möglichkeiten. So konnte der TSV-Keeper einen Kopfball von Muammer Varol nach einem schönen Freistoß von Libero Marc Saggau gerade noch parieren (11.). In der 41. Minute wurde Konstantin Zafiriadis im Strafraum von den flinken Beinen geholt. Der Elfmeter-Pfiff blieb aus, das Spiel lief weiter und Andreas Bardelli konnte in letzter Sekunde am verdienten Führungstreffer gehindert werden (41.).
Auch nach dem Wechsel gab es im Rettigheimer Tempodrom keine asthmatischen Verschnaufpausen. Als der TSV nun Druck zu machen versuchte, ging der Schuss prompt nach hinten los. Mit einem klassischen Doppelschlag in der 52. und 55. Minute stellte der ASC plötzlich die Weichen auf Sieg. Beim 1:0 setzte Timo Mifka sich auf dem rechten Flügel dynamisch durch und zog aus spitzem Winkel knallhart ab. Der Rettigheimer Keeper konnte den wuchtigen Schuss nur abklatschen. Christoph Verhalen war zur Stelle und jagte das arme kleine Ding mit Wonne in den rechten Winkel. Zwei Minuten später ein Tor, für das mancher auch zu Fuß nach Rettigheim gewandert wäre und noch einen Euro mehr Eintrittsgeld gezahlt hätte. Eine Ecke von Muammer Varol verlängerte Zafiriadis mit dem Kopf. Abiturient Thomas Pasch nahm mathematisch genau Maß, begrüßte den halbhohen Ball aus der Drehung und hämmerte ihn volley in die TSV-Maschen. Ein Tor für das Poesialbum des fußballerischen Hochadels. Bitte ausschneiden, Herr Calmund!
Für Neuenheim ging es nun darum, die Reifeprüfung bei der zu erwartenden Rettigheimer Aufholjagd zu bestehen. Doch die zusätzliche Sicherheit, die dieser komfortable Vorsprung eigentlich hätte geben müssen, blieb aus. Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden des ballsicheren und dribbelstarken Zafiriadis fehlte vorne eine Anspielstation und ein abschlussstarker Konterstürmer. Zum Glück für den ASC tat der Aufsteiger sich jedoch mehr durch wilden Aktionismus als durch zwingende Angriffszüge hervor. Dennoch musste die von Libero Marc Saggau exzellent dirigierte Abwehr mit den unermüdlichen Bodyguards Holger Zimmer und Martino Carbotti sowie Zerberus Markus Gamer phasenweise Schwerstarbeit leisten. Vor allem, wie der angeschlagen ins Schlüsselspiel gegeangene Gamer in der 75. Minute einen Killerkopfball aus kurzer Distanz parierte, war schlicht sensationell.
Zehn Minuten vor dem Ende sah ein TSV-Spieler rot. Da aber verwundete Raubtiere besonders gefährlich sind, geriet der so wichtige Auswärtssieg des ASC noch in Gefahr. Rettigheim setzte alles auf eine Karte und kam durch einen zweifelhaften, aber souverän verwandelten Foulelfmeter (Saggau: "Auch der Gefoulte bestätigt, dass ich ihn überhaupt nicht berührt habe") zum 1:2-Anschlusstreffer (85.) durch Sven Rausch. Das letzte Highlght blieb ASC-Stürmer Timo Mifka vorbehalten, der einen Konter mit einem herzlichen Gruß an die Querlatte abschloss. Ein Schüssel-Sieg, der aufgrund der überzeugenden Mannschaftsleistung Auftrieb geben müsste für die nächsten schweren Aufgaben gegen die Kellerkonkurrenz.
Joseph Weisbrod
Rettigheim ließ von Anfang an die notwendige Aggressivität vermissen. Nach der farblosen ersten Halbzeit legte Neuenheim enorm zu, und so stand es nach einem Doppelschlag in der 52. und 55.Minute durch Christoph Verhalen und Thomas Pasch 2:0 für die Gäste. Einschliesslich dem Torwart gelang es Rettigheim nicht die Nervosität abzulegen. In den letzten 20 Minuten stürmte der TSV unentwegt, aber außer einem Pfostenschuss von Klaus Götzmann sprang zunächst nichts heraus. Kurz vor Schluss kam man durch einen Elfmeter von Sven Rausch wenigstens zum 1:2.
gö