Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Hauptsache gewonnen. Mit diesem Stoßseufzer hakten die Neuenheimer eine merkwürdig leblose Mittwochspartie ab, die vor allem in der ersten Halbzeit ohne Feuer, ohne Seele, ohne Kombinationsfluss, ohne packende Torszenen war. Offenbar hatten beide Teams, durch die jeweils verlorenen Auftaktspiele im Selbstwertgefühl getroffen, schon vor dem Spiel ihre Waffen abgegeben.
Das Neuenheimer Uhrwerk Orange - so jedenfalls die Farbe der neuen Trikots - wollte nicht so recht ticken, quälte sich mühsam über die Minuten. Die Rauenberger strahlten zwar auch keine Gefahr aus, konnten aber in der Anfangsphase immerhin mit schnellem Direktspiel gefallen. Glück für Neuenheim, dass ein VfB-Tor in der 22. Minute wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Ein Kopfball von Frank Rieher, ein Aufsetzer von Christoph Verhalen. Viel mehr gab es im ersten Durchgang nicht zu sehen.
Hurra, wir leben noch. So startete der ASC in die zweite Halbzeit. Flanke von links Verhalen, Kopfball Timo Mifka. Das sah doch mal nicht schlecht aus. Im Gegenzug war schon wieder ASC-Keeper Markus Gamer gefordert, als er aus kurzer Distanz parieren konnte. Neuenheim fing sich nun langsam, schaltete von Angsthasen- auf Mut-Fußball um. Ein Schuss des jungen Kapitäns Sebastian Metz wurde in der 55.Minute gerade noch über die Querlatte abgefälscht. Zehn Minuten später geschah das nach dem bisherigen Nullsummenspiel fast schon Unerwartete: Turbo Verhalen dribbelte sich auf der linken Außenbahn wunderbar durch und überflankte die VfB-Abwehr, dass es ein Genuss war. Der Ex-A-Jugendliche Thomas Pasch nahm bei seinem ersten Bezirksligaspiel sein ganzes Herz in den Fuß und jagte den Ball volley und straight unter die Rauenberger Querlatte. Ein Traumtor, das die Neuenheimer Fans für den Frust des bisherigen Zuschauen-Müssens entschädigte.
Pasch hatte kurz darauf das 2:0 auf dem Schlappen, als er zwar am herausgelaufenen VfB-Keeper, aber eben auch am Kasten vorbeischoss (70.). Zwei Minuten später wäre fast das zweite Sonntagstor am Mittwochabend gefallen, doch Verhalens brillianter Heber über den engagierten Rauenberger Schlussmann Rolf Kraus strich haarscharf am Pfosten vorbei. Die junge "Macht vom Mannaberg" offenbarte im vergeblichen Bemühen, das Ruder vielleicht doch noch herumzureißen, ihre Ohnmacht. Letztlich fehlte den van Haaren-Fohlen der entscheidende Tick Aggressivität, Cleverness und wohl die Siegerpersönlichkeit, die die anderen mitreißt. Und die "Oranjes"? Haben es vor allem dem erneut starken und bis in die Haarspitzen motivierten Rückhalt Markus Gamer zu verdanken, dass auf die verpatzten Torchancen nicht noch die Rache auf dem Fuß folgte. Denn kurz vor dem Abpfiff verhinderte er mit prächtiger Reaktion den Ausgleich.
Sehr bedauerlich war, dass Sebastian Metz wegen einer schweren Verletzung ausgewechselt werden musste. Und das ausgerechnet unter den Augen seines Vaters Professor Jürgen Metz, ASC-Gründungsmitglied und langjähriger Spitzenfunktionär des Badischen Fußballverbandes, der sich sicherlich einen anderen Spielverlauf gewünscht hätte. Unserem Basti Fantasti wünschen wir, dass die Verletzung nicht so schlimm sein möge und er bald wieder auf dem Platz steht.
Josch Weisbrod
PS: Am Samstag gastiert der ASC in Eberbach, wo die Trauben hoch hängen werden. Obwohl der VfB 0:3 in St. Leon verlor. Egal wie das Spiel ausgeht. Beim Neuenheimer Fischerfest darf anschließend gefeiert werden.