Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Dossenheim. Eigentlich barg diese Partie allein schon deswegen eine Menge Zündstoff, weil gut ein halbes Dutzend Spieler in den Stammformationen standen, die bei beiden Vereinen aktiv gewesen waren. Doch in den ersten 20 Minuten hielten es die Akteure mit der alten Liebes-Schnulze: Der Fußball ist ein seltsames Spiel. Er wandert von einem zum anderen. In den Strafräumen tat sich gar nichts, dazwischen nicht viel. In der 23. Minute machte der ASC Bekanntschaft mit dem Hör-Gerät. Gut 20 Meter vor dem Tor legte FC-Figo Michael Hör sich nach einem Foul die Kugel zum Freistoß zurecht. Er nahm Maß und zirkelte das Leder fast aus dem Stand unhaltbar für ASC-Keeper mit Feeling und Schmackes genau in den Winkel. Ein Kunstschuss auf Kunstrasen!
Neuenheim enttäuschte zwar nicht auf der ganzen Linie, schaffte es aber kaum, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und einen koordinierten Spielaufbau zu entwickeln. Zwischen Abwehr und Angriff klaffte eine ganze Lastwagenkolonne mit Adventsbäumen. Das Mittelfeld konnte keine spielerischen Impulse geben und hatte Probleme, das Leder zu kontrollieren, geschweige denn es auch gefährlich in die Spitze zu transportieren. Und so schaukelte der Tabellenvize den knappen Vorsprung ohne Glanz und Gloria in die Halbzeitpause.
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff die vielleicht spielentscheidende Szene. Bei der besten ASC-Kombination im ganzen Match bediente Thomas Pasch den auf der rechten Seite gestarteten Kapitän Andreas Bardelli mit einem feinen Pass. Bardelli flankte al dente perfetto vor das FC-Tor, wo Frank Rieger eigentlich nur noch "Grazie" hätte sagen und einnicken können (47.) Rieger tat aber weder das eine noch das andere, sondern köpfte kunstvollerweise am linken Pfosten vorbei. Statt des Ausgleichs erhöhte Dossenheim fast im Gegenzug auf 2:0. Der quirlige Ex-Neuenheimer Christoph "Fliege" Schmitt schob eine flache Hereingabe elegant und unbedrängt über die Torlinie (48.). Erst nach diesem deutlichen Rückstand versuchte der ASC sich seinerseits mit Fußballspielen, ließ aber die letzte Konsequenz, den im nackten Abstiegskampf eben unverzichtbaren Kampfeswillen vermissen.
ASC-Vorstandsmitglied und Webmaster Werner Rehm brachte es auf den Punkt: "In einer solchen Situation müssen einfach die Socken qualmen". Das einzige, was in dieser irgendwie seelenlosen Partie qualmte, waren die Nebelschwaden über dem nahen Odenwald. Der eingewechselte Sebastian Metz hauchte dem ASC-Mittelfeld zwar noch Leben ein. Am Dossenheimer Pflichtsieg gab es allerdings nichts mehr zu deuteln. Ganz im Gegenteil: Der FC hätte durchaus noch etwas für sein Torverhältnis tun können.
Fazit: Der ASC hatte gegen das Spitzenteam zu viele Ausfälle und zu wenig Leidenschaft, um eine echte Siegchance zu haben. Und so traf leider zu, was die RNZ im Vorbericht aus dem hohlen Bauch heraus prophezeite: Der ASC war in der Tat keine "ernsthafte Gefahr" für Dossenheim. Wobei die ASC-Abwehr mit Marc Saggau, Ex-Dossi Walter Gehrig, Martino Carbotti und Torwart Markus Gamer sich der Kritik entzog, weil sie ihre Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen erfüllte und wieder einmal stärkster Mannschaftsteil war. Bleibt nur zu hoffen, dass der ASC im Advent noch zur Besinnung kommt und mit einem Erfolgserlebnis in Wiesloch in die Winterpause startet!
Josch Weisbrod
Die Dossenheimer kontrollierten die Partie jederzeit, wurden allerdings von den harmlosen Neuenheimern nie ernsthaft gefährdet. In der 23.Minute brachte Hör mit einem sehenswerten Freistoß die Einheimischen in Führung. Nach der Pause war es weiterhin ein Spiel auf ein Tor. In der 49.Minute erhöhte Schmitt nach einer schönen Kombination auf 2:0. Neuenheim hatte in der gesamten Partie nur eine nennenswerte Chance durch Verhalen. Dossenheim dagegen erspielte sich Chance um Chance, konnte jedoch keine mehr verwerten.