Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Es war einer von den Sonntagen, an denen sich auch der treueste Fußballfan fragt, warum er nicht zu Hause bei seinen Lieben in der warmen Stube geblieben ist. Kälte, Dauerregen, der Himmel grau wie die Haarpracht von Tante Käthe und ein zum lausigen November-Wetter passendes Spiel. Die erste Hälfte lässt sich folglich in SMS-Kürze rekapitulieren: Wenig los auf dem glitschigen Rasen, keine Sturmschäden in den starken Abwehrreihen, kaum Spielfluss, eine elfmeterverdächtige Szene im Gästestrafraum. Nach der Glühwein-Pause wurde es zumindest den ASC-Fans wärmer ums Herz. Neuenheim dominierte nun und kam im Minutentakt zu torreifen Möglichkeiten durch Konstantin Zafiriadis (47.), Benjamin Baudendistel (50.) und einen Lattenkopfball von Zafiriadis nach Maßflanke von Capitano Andreas Bardelli (55.). Es war zwar nicht immer der Ball der Weisen, den die Bezirksliga-Erzrivalen spielten. Das war auf dem einem Truppenübungsplatz ähnelnden Geläuf auch schwer möglich. Doch Kampf- und Teamgeist, Einsatz- und Siegeswillen entschädigten die fröstelnden Zuschauer für die fehlenden magischen Harry-Potter-Momente. Neuenheim hatte letztlich die Lizenz zum Gewinnen, scheiterte aber mit Schüssen von Bardelli (70.) und Christoph Verhalen (83.) am famosen Baiertaler Torwart Andreas Rensch. Auf der anderen Seite sorgte die kompromisslose Neuenheimer 3-M-Abwehr mit den cleveren Security-Leuten Marc Saggau, Martin Carbotti, Topkeeper Markus Gamer sowie Altmeister Walter Gehrig für einen totalen Produktionsstopp bei der Baiertaler Torfabrik Filsinger & Co. So endete die Partie auf dem Ground Zero, der den Gästen mehr nützt als den Söhnen Neuenheims, die auch weiterhin den Keller-Rap spielen müssen.
Josch Weisbrod