Bezirksliga Heidelberg
Saison 2000/2001, 27.Spieltag

Vorbericht zum Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag 6.Mai 2001, 15 Uhr
TSV Wieblingen - ASC Neuenheim 1:1 (1:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Markus Gamer
  2. Holger Zimmer
  3. Walter Gehrig (60. Calogero Parisi)
  4. Thomas Vobis
  5. Christoph Verhalen
  6. Benjamin Baudendistel (84. Mark Schröder)
  7. Andreas Bardelli
  8. Sebastian Metz
  9. Thomas Finlayson
  10. Mario Gonzalez-Perez
  11. Frank Rieger (70. Bernd Marek)
  12. Mark Schröder
  13. Bernd Marek
  14. Calogero Parisi
  15. Thomas Knödler (ETW)
Torschützen
  • 1:0 21.Min Mustafa Yurteri
  • 1:1 83.Min Mario Gonzalez-Perez, Querpass von Thomas Finlayson

Lahmes Lokalderby mit klinischem Ausgang:

Das Lokalderby stand unter keinem guten Stern. In der 55.Minute verletzte sich ASC-Kapitän Walter Gehrig an der Hand und musste sich in medizinische Obhut begeben. Wenige Minuten vor dem Abpfiff erwischte es Torwart Markus Gamer unmittelbar nach zwei bravourösen Rettungstaten so schlimm am Knie, dass er mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht wurde.

Angesichts dieser bitteren Umstände fällt es dem Chronisten schwer, zur Tagesordnung überzugehen. Die Partie stand - im Vergleich zu früheren Fußballkrimis zwischen den beiden Stadteilvereinen - insgesant auf einem mäßigen Niveau. Die erste Torgefahr beschwor der unermüdliche Neuenheimer Ankurbler Mario Gonzalez-Perez in der 10.Minute hervor, als sein Freistoß nur knapp über das Lattenkreuz strich. Der vom Ex-ASCler Stefan Fischer als Kapitän angeführte TSV schien den Strafraum ebenfalls als Minenfeld zu betrachten, ging aber in der 21. Minute durch einen von Mustafa Yurteri sicher verwandelten Handelfmeter in Führung. Bezeichnenderweise war Libero und Kapitän Walter Gehrig im ersten Abschnitt der gefährlichste ASC-Angreifer. Seine beherzten Einzelaktionen in der 32. und 38.Minute hätten beinahe zu Toren geführt.

Während die Abwehrreihen sich keine Blöße gaben, fehlte bei beiden Teams der durchdachte und kreative Spielaufbau. Die ASC-Angreifer Frank Rieger und Thomas Finlayson hingen mehr oder weniger in der Luft, der finale Pass in die Spitze kam meist zu unpräzise. Und wenn auch noch die Flügel lahmen, kann kein Adler vernünftig fliegen. Wer gehofft hatte, dass die Partie in der zweiten Hälfte an Klasse gewinnen würde, wurde lange enttäuscht. Das Geschehen stotterte wie ein alter Traktor zwischen den Strafräumen hin und her, die Ballverluste häuften sich. In der 58. Minute dann doch fast das 2:0 für den TSV: Der quirlige Mittelstürmer Christian Zieher verfehlte eine flache Hereingabe nur um Zentimeter.

Den Auftakt zu einem dann doch noch furiosen Finale machte Sebastian Metz in der 75. Minute mit einem mutigen Volleyschuss aus unmöglichem Winkel, den der Wieblinger Torwart gerade noch ins Feld fausten konnte. In der 83.Minute schließlich der verdiente Ausgleich: Thomas Finlayson, bis dahin ein einsamer Rufer in der offensiven Wüste, hatte seinen einzigen spektakulären, aber entscheidenden Auftritt. Er nahm ein wunderbares Zuspiel des eingewechselten Bernd Marek an den Fünfmeterraum auf, tanzte auf engstem Raum in unnachahmlicher Manier den Torwart aus und passte mit Übersicht vor die leere Hütte, wo Gonzalez-Perez, einer der wenigen Aktivposten im ASC-Trikot, nur noch einzuschieben brauchte.

Nach dem tragischen Ausscheiden von Stammkeeper Markus Gamer, dem man - wie auch Walter Gehrig - nur gute Besserung und "Kopf hoch!" wünschen kann, stellte sich in den noch verbleibenden Spielminuten Mark Schröder ins Neuenheimer Tor und machte seine Sache glänzend. Kurz vor dem Abpfiff wäre Finlayson fast noch der Siegtreffer gelungen. Aber wie heißt es so schön? Wenn meine Oma Räder hätte, wäre sie ein Moped. So blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden zwischen den beiden Heidelberger Erzrivalen, bei denen der Aufenthalt im Niemandsland der Tabelle wohl keine großen Motivationsschübe mehr auszulösen vermag.

Josch Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

Im Stadtteilderby machten die Gastgeber zu Beginn mächtig Druck und erspielten sich einige Torchancen. In der 12.Minute setzte sich Thorsten Müller auf der rechten Seite durch und bediente Christian Zieher genau. Das fällige Tor konnten die Gäste nur durch ein Handspiel verhindern, und Mustafa Yurteri verwandelte den anschliessenden Elfmeter sicher zum 1:0. Gegen Ende der Halbzeit kam der ASC besser ins Spiel und hatte einige Torchancen. In der zweiten Hälfte bestimmten die Gastgeber das Geschehen, scheiterten jedoch ein ums andere Mal am guten Gästekeeper. In der 85.Minute traf Mark Schröder für den ASC zum etwas glücklichen Ausgleich

AK

Res.: 3:0

Spieltag und Tabelle