Aufstellung des ASC Neuenheim
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Torschützen
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Vereine für Bewegungsspiele scheinen dem ASC zu liegen. Nach dem VfB Eberbach musste sich nun auch der VfB Wiesloch, vor Wochenfrist immerhin noch Tabellenführer, den Neuenheimer Maximalisten mit 0:2 Toren geschlagen geben. Es war ein Auftakt nach Maß für die in der Hinserie mit 1:3 unterlegenen Gäste. Man schrieb die 5.Minute im Wieslocher Stadion, als Holger Wittmann nach einem Freistoß die Lederkugel scharf Richtung VfB-Tor passte. Marc Saggau stand da, wo ein Torjäger stehen müsste, und vollstreckte entschlossen aus kurzer Distanz zur ASC-Führung.
Wiesloch zeigte sich zunächst wenig geschockt und versuchte das Spiel zu machen. Vielleicht hätte die Partie einen ganz anderen Verlauf genommen, wenn ASC-Keeper Markus Gamer einen fulminanten Hammer aus fünf Metern nicht mit einem phantastischen Reflex abgewehrt hätte (10.). Neuenheim überließ dem Gastgeber zwar höflich die Mittelfeld-Performance, setzte aber die (spiel-)entscheidenden Akzente. Und bewies, dass Standardsituationen durchaus zum Repertoire der Zimmer-Männer gehören. In der 17. Minute schickte Holger Wittmann einen Eckball mit Drive in den Wieslocher Strafraum. Dort stieg Andreas Bardelli am höchsten und lenkte den Ball per Kopf mit einem unhaltbaren Aufsetzer punktgenau ins rechte, sträflich verwaiste VfB-Toreck.
Aus drei Torchancen generierte der ASC in der ersten Halbzeit zwei Tore. Beim FC Bayern nennt man das Effizienz. Der VfB betrieb hingegen sehr viel Aufwand, konnte aber nicht die entscheidende Durchschlagskraft im ASC-Strafraum entwickeln. Dies lag nicht zuletzt an der Neuenheimer Paradeabwehr, die hart wie Stahl, aber meist fair wie Gandhi auftrat. Und wenn dann doch einmal ein Distanzschuss den Weg Richtung ASC-Tor fand, entschärfte der sichere Keeper Markus Gamer auch jedes noch so heimtückische Geschoss auf dem regennassen Rasen. Der ASC musste nicht mehr, der VfB Konnte nicht mehr. Auch im zweiten Abschnitt hatte Neuenheim die besseren Chancen. Als der VfB den Druck erhöhte, ohne den beissenden Pulverdampf echter Torgefahr zu vermitteln, ergaben sich splendide Kontermöglichkeiten für Neuenheim. Doch der ASC konnte sein Überzahlspiel nicht erfolgreich abschließen.
Nachdem Marc Saggau und Mario Gonzalez-Perez verletzt ausscheiden mussten, hielt sich ASC-Coach Holger Zimmer mit der dritten Auswechslung bis kurz vor Schluss zurück. Dabei hätte die ausgelaugte Doppelspitze mit Konstantin Zafiriadis und Frank Rieger durchaus einen Blutaustausch vertragen. Bemerkenswert aus der wenig ansehnlichen und dazu verregneten zweiten Halbzeit ist eigentlich nur noch, dass zunächst ein Wieslocher die rote Karte sah, als er den überragenden ASC-Kapitän Walther Gehrig nach dessen 60-Meter-Vorstoß über die Klinge springen ließ. Und dass der junge Andreas Bardelli ebenfalls vorzeitig mit der Farbe gelbrot unter die Dusche geschickt wurde.
Auch wenn die spielerisch arme Partie alles andere als ein Leckerbissen für Fußballgourmets war: am Ende zählt aus Neuenheimer Perspektive nur der Erfolg und die Maximalausbeute von sechs Punkten nach der Winterpause. Am nächsten Sonntag gilt es nun, auch die "Mönche" ordentlich ins Gebet zu nehmen und ihnen nach dem Motto "Geben ist seliger als nehmen" den einen oder anderen Schluck Messwein einzuschenken.
Josch Weisbrod
Nach der Pause verlagerte sich die Partie mehr und mehr in die Hälfte des ASC, doch Großchancen konnte sich der Gastgeber nicht erarbeiten. Lediglich drei Distanzschüsse stellten den Keeper des ASC vor größere Probleme, doch er konnte seinen Kasten sauber halten.
Fß