Bezirksliga Heidelberg
Saison 2000/2001, 14.Spieltag

Vorbericht zum Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag 19.November 2000, 14.30 Uhr
TSG Rohrbach - ASC Neuenheim 1:3 (0:2)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Jan Meyer
  2. Calogero Parisi
  3. Walter Gehrig
  4. Marc Saggau
  5. Christoph Verhalen
  6. Sebastian Metz
  7. Benjamin Baudendistel (65. Bernd Marek)
  8. Mario Gonzalez-Perez
  9. Mark Schröder (80. Holger Zimmer)
  10. Michael Nägle
  11. Konstantin Zafiriadis (85. Sefedin Bislimovic)
  12. Bernd Marek
  13. Holger Zimmer
  14. Sefedin Bislimovic
  15. Markus Gamer (ETW)
Torschützen
  • 0:1 30.Min Michael Nägle
  • 0:2 44.Min Michael Nägle, Zuspiel von Mario Gonzalez-Perez
  • 1:2 65.Min Marc Scheurer
  • 1:3 85.Min Michael Nägle, Abstauber nach Schuss von Konstantin Zafiriadis

Dank Neuenheims Sand keine Ebbe vor dem Tor:

Während die Rohrbacher Verbandsliga-Girls - Spitzname "Turtles" - auf dem grünen Rasen mit Ball und Gegner turteln durften, mussten die zweiten und ersten Mannschaften auf dem Hartplatz ran. Ein Schelm, wer dabei denkt, die TSG-Entscheider hätten damit dem als technisch versiert(er) eingeschätzten Gast ein Schnippchen schlagen wollen. Und wenn, hat es jedenfalls nichts genutzt: Erst putzte die Knödler-Crew die TSG-Reserve mit 5:0 von der kalten Platte. Dann ließ sich auch die wiedererstarkte Erste nicht lumpen und ging ebenfalls als würdiger Matchwinner vom Platz.

Dass es beim ASC Neuenheim keine Ebbe vor dem Tor gab, dafür sorgte der Sand im gut geölten Getriebe der Neuenheimer: Mit seinem flotten Dreier schoss der reaktivierte Longseller-Torjäger Michael Nägle (nicht Nägele, wie die RNZ hartnäckig irrt), die Rohrbacher quasi im Alleingang zwei Plätze hinter sich in der Tabelle. Doch der schönen Reihe nach. Mit einem geschickten taktischen Schachzug hatte Trainer Holger Zimmer sein Team auf dieses wegweisende Quo vadis? (Daumen rauf, Daumen runter?)-Spiel gegen den Tabellennachbarn eingestellt. Marc Saggau, eigentlich schon zum veritablen Stürmer umgeschult, interpretierte (wie einst in seiner frühen Jugend) einen Libero souveräner Prägung - nicht immer ästhetisch, aber stets effektiv und mit einem guten Auge für die jeweiligen Erfordernisse gesegnet. Und vorne bildete die griechische Powerpoint-Version Konstantin Zafiriadis mit Altmeister Michael "FCB" Nägle ein ungleiches und gerade deswegen schwer auszurechnendes Angriffsduo.

Schon in der 3. Minute jagte der nach seiner Rotlichtphase wieder ins Team zurückgekehrte Außenbahndynamiker Christoph Verhalen das Leder recht humorlos gegen den Innenpfosten. Zwar hatte auch der bis zur Unkenntlichkeit verschlankte Co-Trainer-Cousin, Ex-Neuenheimer und Rohrbacher Alleinunterhalter Christian Knödler eine prima Möglichkeit auf dem Fuß. Dann aber zeigte der ASC, wie der neue Präsident auf dem Platz heißt. Eine in dieser Saison selten gesehene Spielfreude übertrug sich interaktiv quer durch die Manschaftsteile. Nach einer halben Stunde landete der Ball fast zwangsläufig im TSG-Netz. Michael Nägle narrte auf einer Clodeckel-Fläche nicht weniger als drei Rohrbacher und schob einigermaßen fies zur überfälligen Führung ein. Kurz vor der Halbzeit krönte derselbe Zehner eine wunderbare Ballstaffette nach genialischem Zuspiel von Mario Gonzalez-Perez mit einem Schuss ins lange Eck.

Nach dem Seitenwechsel schien der ASC zur Verzweiflung der Fans in seinen alten Schlendrian zu verfallen und machte den bis dahin angesichts des unerwarteten Neuenheimer Auftritts konsternierten Lokalderbyisten unnötig stark. Mit der Einwechslung von Steven Lee erhöhte Rohrbach ausserdem die bis dahin niedrige Gefahrenstufe für die mit Torwart Jan Meyer, Marc Saggau, Walter "Ironman" Gehrig und Lilo Baresi, ähh Parisi bombensicher stehende ASC-Abwehr. Prompt gelang den plötzlich Morgenluft witternden Rohrbachern durch Marc Scheurer der überraschende Anschlusstreffer. Doch der ASC hat ja einen Mann namens - Ihr wisst schon: In der 85. Minute konnte TSG-Keeper Lukan einen strammen Zafiriadis-Schuss nur abprallen lassen. Nägle ließ sich nicht zweimal bitten und staubte zum hochverdienten 1:3-Endstand ab. Voilą: Der Spitzenreiter SpVgg Baiertal kann kommen. Der ASC ist (hoffentlich) wieder da!

Joseph Weisbrod

Spielbericht in der RNZ

Fast 65 Minuten verbrachte die Heimmannschaft im Winterschlaf, während die Gäste munter und mit Siegeswillen bereits zur Halbzeit mit 2:0 führten. Erst mit dem Treffer zum 1:2 durch Marc Scheurer witterte man Morgenluft. Als Nägle kurz darauf seinen dritten Treffer markierte war die Partie entschieden.

AK
Res.: 0:5

Spieltag und Tabelle