Aufstellung des ASC Neuenheim
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Torschützen
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My home is my castle? Nicht beim ASC, für den sich der sogenannte Heimvorteil immer mehr als böser Fluch entpuppt. Auch im Lokalderby setzte sich die normative Kraft des Faktischen durch: Neuenheim, auswärts in puncto Beutekunst erheblich erfolgreicher, musste sich nach einem flauen Fußballtanz in den Mai erneut auf heimischem Rasen geschlagen geben. Dabei begann es für den Gastgeber auf der grünen Sonnenallee vielversprechend. Mit Holger Wittmann und Hector Cuevas kehrten frische Impulse ins ASC-Schaltzentrum zurück, das Spiel lief durchdacht und flüssig über die Außenpositionen. In der 15. Minute strich ein schulmäßiger Kopfball von Mark Schröder knapp am rechten TSV-Pfosten vorbei. Fünf Minuten später bediente sich auch Michael Nägle dieses Körperteils, scheiterte aber an dem reaktionsschnellen TSV-Torwart Holger Treiber ebenso wie kurz darauf mit seiner Direktabnahme. Die einzige Torchance der Hendsemer Löwen vor der Pause resultierte aus einem wuchtigen Kopfball ihres Mittelstürmers Frank Schüssler knapp über die Querlatte (30.). Nach dem Wechsel mussten sich die Zuschauer mit schlaffem Sommerfußball begnügen. Die Rekonvaleszenten beim ASC verließen nach und nach die Kräfte, die Spitzen hingen in der heißen Luft und der TSV witterte seine Chance. Die Neuenheimer Viererabwehrkette, auch ohne den verletzten Kapitän Thomas Vobis Bezirksliga-Extraklasse, ließ jedoch kaum gefährliche Torszenen zu. Nur einmal hatten die Defensiv-Musketiere um "Mr. Zuverlässig" Walter Gehrig das Nachsehen: Als TSV-Dirigent Wolfgang Heller einen Eckball rechtzeitig zur Walpurgisnacht direkt in den Winkel hexte (73). Der ASC wäre jedenfalls gut beraten, seine noch ausstehenden Heimspiele auf des Gegners Platz zu verlegen.
Joseph Weisbrod