Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Torschützen
|
Der ASC, seit nunmehr sechs Begegnungen ungeschlagen, legte einen Raketenstart hin. Fünf Minuten waren auf dem tiefen Geläuf gespielt, als der schnelle Ralf Brandner aus der eigenen Hälfte einen seiner unnachahmlichen Sprints durchzog und nach einer Koproduktion mit Marc Saggau trocken vollstreckte. Neuenheim agierte weiterhin elanvoll und erspielte sich über die starken Außenbahner Christoph Verhalen und Brandner eine Chance nach der anderen. In dieser Drangperiode traf Michael Nägle den Pfosten (18.). Doch nach einer halben Stunde war das Neuenheimer Feuerwerk vorbei. Der zuletzt eifrig punktende VfB entdeckte plötzlich, daß die gegnerische Hälfte kein Minenfeld ist und Frank Wettstein zwang den frostbeulengefährdeten ASC-Keeper Jan Meyer mit einem Pfostenschuß zu einer ersten Flugbewegung (34.). Passend zum Totensonntag entwickelte sich die bis dahin von Neuenheim beherrschte Partie zu einem Trauerspiel. Der ASC verlor unverständlicherweise seine Linie und die VfB-Aktionäre wehrten sich heftig gegen die feindliche Übernahme, so daß die Neuenheimer Fans nicht nur wegen der Kälte, sondern auch um den Sieg zittern mußten. Erst drei Minuten vor dem Abpfiff des mit der Vorteilsregel auf Kriegsfuß stehenden Schiedsrichters erlöste Nägle den ASC, als er nach einer erneuten Außenbahnfahrt von Transrapid Brandner nur noch einzuschieben brauchte. Fazit: "A scheene Leich", wie die Wiener zum Begräbnis sagen, war dieses Totensonntags-Spiel wahrlich nicht.
Joseph Weisbrod